Marianne Cathomen
«Da war viel Liebe – und die bleibt für immer»
Ein schwerer Schicksalsschlag für die Sängerin: Vor wenigen Tagen starb unerwartet ihr Vater Fritz Pedrett-Turner. Traurig, aber auch sehr dankbar erinnert sie sich an ihren geliebten Ätti.
Das Sprechen fällt Marianne Cathomen (55) schwer. Es ist nicht nur ein grippaler Infekt, der ihre Stimme heiser macht. Sie hat schwere Stunden hinter sich, trauert mit ihrer Familie um den geliebten Vater, der völlig unerwartet am 16. Februar in seinem Zuhause in Chur verstarb. Er sei auf der Couch eingeschlafen, sein Herz sei plötzlich stehengeblieben, erzählt die Sängerin leise. Fritz Pedrett-Turner († 76) war zwar schon länger krank, litt an Diabetes, hatte Herzprobleme und Durchblutungsstörungen. Vom letzten Spitalaufenthalt habe er sich aber gut erholt und voller Zuversicht Pläne geschmiedet, weiss seine Tochter. «Er hat sogar sein Handörgeli hervorgeholt und wollte wieder öfter darauf spielen. Und im April planten meine Eltern Ferien am Comersee in ihrem Wohnwagen», erzählt Marianne Cathomen.
Ihr Ätti war in der intensivsten Zeit ihrer musikalischen Karriere, also nach dem Sieg 2001 des «Grand-Prix der Volksmusik», stets an ihrer Seite. Er sei so stolz auf ihren Erfolg gewesen, habe sie zu all ihren Auftritten in Europa begleitet, sich einen kleinen Bus gekauft und eine Tonanlage angeschafft. «Wenn er am Mischpult sass, konnte ich mich zu 100 Prozent auf ihn verlassen», erinnert sie sich. Am besten drücke ein Zitat ihre spirituelle Verbindung aus: «Der liebe Gott hat die Musik erfunden, um die Liebe vom Himmel auf die Erde zu bringen.»
Vor zwei Jahren entschloss sich die Florida-Auswanderin aus Sorge um ihre Eltern, wieder mehr Zeit in deren Nähe im Bündnerland zu verbringen. Dass sie jetzt zum richtigen Moment hier gewesen sei, sei kein Zufall. «Ich bin überzeugt, dass jemand das so gesteuert hat», sagt Marianne Cathomen, die Anfang Februar aus den USA zurückkehrte. Ättis überraschender Tod sei für die ganze Familie ein Schock. Sie sei aber unendlich dankbar für die unbeschwerten Stunden mit ihm wenige Tage davor. «Meine beiden Kinder mit ihren Partnern waren zu Besuch. Wir haben alle zusammen viel gelacht, es war so schön. Und da war ganz viel Liebe, und die bleibt für immer.»