Belsy
Belsy – Das Geheimnis um ihre Herkunft
Sie sprüht vor Lebensfreude und singt von Glück und heiler Welt. Dabei verbirgt sich hinter der Siegerin des «Grand Prix der Volksmusik» ein trauriges Schicksal.
Innig drückt Belsy (25) Mama Erika an sich, fällt Papa Raimund um den Hals. Tränen der Freude laufen der zierlichen jungen Frau über die Wangen. Sie hat zusammen mit ihrem Herzbuben Florian Fesl (23) für Deutschland den «GrandPrix der Volksmusik» gewonnen. Die beiden haben mit ihrer Liebeserklärung «I hab di gern» die Herzen des Publikums im Sturm erobert. Begeistert wird das neue Traumpaar der Volksmusik gefeiert. Aber auch in der Stunde ihres grössten Triumphes vergisst Belsy nicht, wem sie eigentlich ihr Glück zu verdanken hat: ihren Adoptiveltern.
Jahrelang hatte sich das Ehepaar Demetz aus Südtirol vergeblich um die Adoption eines Kindes bemüht. Dann endlich 1986 kam die gute Nachricht, dass ein Mädchen mit Namen Belsy in einem Waisenhaus in Indien darauf warte, abgeholt zu werden. Als Erika (53) und Raimund (55) Demetz aber in Kerala eintrafen und ihr Kind mitnehmen wollten, war es einfach verschwunden. Das kinderlose Paar aus Europa war verzweifelt, konnte nicht glauben, was passiert war. Die Heimleiterin hatte schliesslich Mitleid und drückte Erika Demetz ein anderes kleines Mädchen – mit den Papieren des verschwundenen Babys – in den Arm. Überglücklich reiste die kleine Familie ins idyllische Wolkenstein zurück. Belsy entwickelte sich in ihrer neuen Heimat prächtig und entpuppte sich als wahrer Sonnenschein. Sie machte ihren Adoptiveltern viel Freude und haderte nicht mit ihrem traurigen Schicksal. «Mir ist bewusst, dass ich nie erfahren werde, wer meine leiblichen Eltern sind. Aber ich habe jetzt Eltern, die ich von ganzem Herzen liebe. Ich weiss heute, wie dankbar ich dafür sein kann», sagt Belsy. Vor zwei Jahren besuchte sie mit Papa und Mama erstmals das Land, indem sie Ende 1984 geboren wurde und konnte so mit ihrer Vergangenheit abschliessen. «Ich habe die besten Eltern, die sich ein Mensch nur wünschen kann. Und wer weiss, ob ich in Indien die Chance gehabt hätte, meinen Traum von der Musikkarriere auszuleben.»
Erika und Raimund Demetz unterstützten die musikalische Leidenschaft ihrer talentierten Adoptivtochter stets. Sie sind stolz und glücklich, dass sich Belsys Traum nach dem ersten Platz am «Grand-Prix der Volksmusik 2006» mit Tenor Rudi Giovannini mit ihrer grossen Liebe Florian Fesl nun wiederholt hat.