André Rieu
Zurück aus dem Tal des Leidens
Die Zwangspause war für ihn die Hölle. Jetzt hat der Star-Geiger seine Krankheit überstanden – und will mehr auf seinen Körper hören.
Es war ein Schock für seine Fans – und für ihn selbst. Letztes Jahr musste André Rieu (61) aus gesundheitlichen Gründen viele Konzerte absagen. «Mein Vater war noch nie so krank», sorgte sich sein Sohn. Der Star-Geiger litt an einer viralen Infektion der Gleichgewichtsorgane. Mittlerweile hat er sich zurück ins Leben gekämpft, seine neue CD «Rosen aus dem Süden» herausgebracht und steht wieder auf seiner geliebten Bühne, so am 11. Februar im Zürcher Hallenstadion.
GlücksPost: Wie geht es Ihnen?
André Rieu: Mir geht es wieder prima. Es waren zum Glück nur zweieinhalb Monate Zwangspause. Das war eine völlig neue Situation für mich. Wenn man sein Gleichgewicht verloren hat, hat man nur eine Chance: im Bett liegen und warten, bis alles wieder gut ist.
Sie waren bisher nie krank?
Ich habe die letzten fünf Jahre keine Ferien gehabt, habe immer nur gearbeitet. Irgendwann rächt sich der Körper und sagt: stopp!
Was hat Sie aufgerichtet?
Meine Familie hat mir natürlich sehr gut getan. Sie war immer an meiner Seite. Aber ich war auch überwältigt und gerührt von den vielen E-Mails, Briefen und Blumen. Es kamen Genesungswünsche aus der ganzen Welt. Das hat mir geholfen, schnell gesund zu werden.
Gleichgewichts-Störungen können Angst einjagen…
Natürlich habe ich einen Schrecken bekommen, als ich mitten in der Nacht wach wurde und sich alles um mich herum drehte. Furchtbar! Ich dachte, das würde nie aufhören. Mir war die ganze Zeit schwindelig.
Gönnen Sie sich denn jetzt mehr Pausen?
Ja, mit Sicherheit. Meine Priorität bleiben aber meine Konzerte. Die geben mir viel Kraft und vor allen Dingen positive Energie. Es ist wichtig, auf seinen Körper zu hören. Ich finde aber auch, dass man nicht warten sollte, bis man tot ist, um im Himmel glücklich zu werden. Man sollte es im Jetzt versuchen.
Mussten Sie schon einmal um Ihr Leben fürchten?
Es gab eine gefährliche Situation: Man versuchte, mich zu entführen. Zum Glück konnten meine Sicherheitsleute das verhindern.
Was wünschen Sie sich privat und beruflich?
Privat wünsche ich mir, gesund und glücklich zu bleiben – zusammen mit meiner Frau, meinen Kindern und Enkelkindern. Beruflich wünsche ich mir, dass ich noch ganz lange sehr vielen Menschen mit meiner Musik Freude bereiten kann. Meine drei Wünsche wären: Gesundheit, Glück und Liebe.
Wenn Sie nur drei Dinge auf eine Insel mitnehmen könnten…
Dann würde ich meine Frau, meine Geige und einen guten Rotwein mitnehmen.