Amüsantes über das Künstlerleben

Seit vielen Jahren ist der Basler Musiker als Side­kick und Begleit­musiker unterwegs. Nun präsentiert er mit «Phil um d’Ohre» sein erstes Solo­programm.

Jahrelang stand Phil Dankner als Sidekick und Musiker mit verschiedenen Künstlern auf der Bühne. «Ich war nie in der ersten Reihe, sondern habe beispielsweise Marco Rima neun Jahre lang in drei verschiedenen Programmen am Piano begleitet oder seit drei Jahren Kurt Aeschbacher bei seinen Matineen an Sonn­tagen», erklärt er. «Mir ­gefällt es, auf einer Bühne zu stehen.» Vor rund ­einem Jahr ist sein Vater verstorben. «Da habe ich mir gesagt: Es gibt so viele Geschichten zu erzählen – warum nicht jetzt? Und ich bin jetzt in einem Alter, wo ich mir das zutraue», sagt der 54-Jährige. Deshalb präsentiert Dankner nun sein erstes Soloprogramm.

In «Phil um d’Ohre» unternimmt er zusammen mit dem Publikum eine humorvolle Reise durch die verrückten Seiten eines Musiker­lebens, wo Backstage-Chaos und Bühnenmagie aufeinandertreffen. «Es sind Geschichten, die ich durch die Zusammen­arbeit mit den Persönlichkeiten erleben durfte, lustige, aber auch ernsthafte. ­Vieles sieht vor der Bühne besser aus als hinter der Bühne. Es gibt viel Stoff zum Er­zählen», führt er aus. Entstanden ist ein Bühnenprogramm mit Geschichten und Musik. Wie Dankner festhält, er­wartet die Zuschauer aber kein Comedy-Abend. «Ich ­erzähle einfach amüsante Geschichten über das Künstler-­Dasein, zum Beispiel, wie viel Aufwand diese betreiben, um ihre Fans zu be­spassen.» Das könne von Ausflügen mit dem Car bis zu einer Wanderung sein. Als weiteres Beispiel nennt Dankner das Merchandising. «Was da alles angeboten wird! Vom selbstgebrannten Tannenschnaps über Tassen bis hin zum Pyjama für ­Kinder!» Seine Geschichten untermalt er mit Fotos und Videos. «Es wird ein illustrierter, kurzweiliger Abend, den das Publikum mit allen Sinnen geniessen kann», verspricht Phil Dankner. 

Er erzählt auch von seinem Auftritt im «Dolder Grand» in Zürich. «Der Anlass hat eine halbe Million Franken gekostet. Es wurden Leute aus der ganzen Welt eingeflogen, die dort gegessen und übernachtet haben. In meinem Vertrag stand indes, dass ich verpflegt zu erscheinen habe. Und so bekam  ich den ganzen Abend nicht mal etwas zu trinken», erinnert er sich. Oder wenn an Hochzeiten der Song «I Will Always Love You» gewünscht wird. «Dabei ist das alles andere als ein Liebeslied, denn es handelt von einer zerbrochenen Liebe.»

Obwohl Phil Dankner seit Jahren auf der Bühne steht, hat er nie auf die Karte Musik gesetzt. «Ich war immer Freelancer.» Er ­arbeitet in einem Unternehmen, das ­verschiedene Events für Start-up-Firmen organisiert. Seit 15 Jahren wohnt der ­gebürtige Basler im Kanton Luzern. In der Freizeit kocht er gerne oder verbringt Zeit mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern. «Die Familie ist die Säule, an der man sich immer wieder halten kann.»

«Phil um d’Ohre» feiert am 8. Januar im Kleintheater in Luzern Premiere. Dankner plant, das Programm drei Jahre zu spielen. «Mein Ziel ist, dass die Leute eine gute Zeit haben und gut unterhalten werden.» ­Privat nimmt er sich fürs neue Jahr den Vorsatz, mehr Sport zu treiben. «Und die Work-­Life-Balance im Auge zu behalten.»