«Als ich Moni sah, wusste ich: Das ist sie!»

Gemeinsam durch gute und auch schlechtere Zeiten: Der Komiker und seine Ehefrau feiern ihren 30. Hochzeitstag – und sind immer noch wie frisch verliebt! Diese grosse Harmonie pflegen sie nicht nur in ihrer Zweierbeziehung, sondern auch mit ihren beiden Kindern.

Wenn es um seine Frau Monika (59) geht, wird Sprücheklopfer René Rindlisbacher (58) ganz zahm. Die Umarmungen auf den Fotos sind alles andere als gestellt. Immer wieder finden sich ihre Hände – eine kleine Zärtlichkeit hier, eine andere da. Sie rücken einander die Kleider zurecht. Wer den beiden gegenübersitzt, spürt ihre tiefe Verbundenheit und hört gerührt zu, wie sie ihren Alltag seit 32 Jahren zusammen meistern.

 

GlücksPost: Sie feiern am 16. März Ihren 30. Hochzeitstag. Gratulation!

René Rindlisbacher: Danke. Wir haben 1992 dreimal geheiratet: Einmal standesamtlich, einmal in Weiss mit unserem Umfeld. Die Trauung vom 16. März bleibt als ganz spezieller Tag in Erinnerung.

Da gaben Sie sich das erste der drei Ja-Worte im Bernhard-Theater Zürich.

René: Ich wollte Moni mit der Trauung überraschen. Nur Schmidi (Stefan Schmidlin) – der Techniker und der Standesbeamte waren eingeweiht. Es war die 500. Vorstellung der Schmirinskis, im Saal sassen Freunde und Bekannte. Ich konnte Moni unter einem Vorwand auf die Bühne holen. Sie mag so was gar nicht. Mit ein paar Tricks lockte ich zudem Monis Freundin Vivi, ihre Trauzeugin, und unseren Standesbeamten auf die Bühne. Und befand: Da wir nun alle beisammen sind – Schmidi war mein Trauzeuge – könne uns der Standesbeamte gleich zu Mann und Frau erklären.

Sie sagten eben, niemand im Saal habe von Ihrem Vorhaben gewusst. Wieso waren Trauzeugen und der Standesbeamte schon bestimmt?

René: Ich habe Moni natürlich nicht einfach überrumpelt, wie mir auch schon vorgehalten wurde. Wir hatten schon länger geplant, 1992 zu heiraten. Meinem Vater ging es nicht gut, er litt an Lungenkrebs. Wir wollten ihm etwas geben, wofür es sich weiterzukämpfen lohnt. Leider ist er dann doch 1991 gestorben.

Kennengelernt haben Sie sich dank der GlücksPost.

Monika: Ich war damals Skiakro­batin und machte ein Shooting für Skimode in der GlücksPost. Auch René hatte eines. Wir schauten uns beide gleichzeitig auf der Redaktion die Fotos an.

René: Als ich Moni sah, wusste ich: Das ist sie!

Monika: Auch bei mir hat es sofort klick gemacht. Wir waren aber beide vergeben und dachten, das mit uns sei etwas Flüchtiges. Wir hielten jedoch Kontakt, merkten, dass es ernst ist, und beendeten die bestehenden Beziehungen.

René: Am 1. Mai 1990 kamen wir zusammen und zogen zwei Wochen später in eine gemeinsame Wohnung.

Und ein Jahr später kam Ihr erstes Kind zur Welt – Laura. Beendeten Sie, Monika, Ihre Karriere wegen der Familie?

Monika: Mein Ziel war eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 1992 in Albertville. Leider lief es mir nicht sehr gut. Da wusste ich, dass nun andere Aufgaben auf mich zukommen.

René: Ich war untertags viel zu Hause, arbeitete abends. Wir hatten nie die klassischen Diskus­sionen, dass wenn der Vater heimkommt, er seine Ruhe haben will. Es ging von Anfang an wunderbar auf, wir ergänzten uns in Haushalt und Kindererziehung.

Viele Paare scheitern daran, dass sie nicht miteinander reden.

Monika: Wir haben immer alles be- und abgesprochen. Es ist uns wichtig, dass es dem anderen gutgeht. Wir freuen uns, wenn beim anderen etwas klappt.

René: Bei uns hat es sofort gestimmt. Diese Harmonie ist bis heute da. Moni machte es nie zum Thema, dass nun nur noch ich im Rampenlicht stehe, obwohl sie in ihrem Sport eine der besten der Welt war. Für viele Paare wäre das eine harte Probe gewesen. Die Kinder leis­teten einen grossen Beitrag. Wir haben sie wenn immer möglich eingebunden und mitgenommen. Laura und Nico sind der­massen positiv eingestellt. Sie haben uns mit ihrem Wesen noch mehr verbunden.

Monika: Wir kamen in der Erziehung nie an Grenzen, da wir immer alle am gleichen Strick ge­zogen haben. Jeder ist autonom und freiheitsliebend, stellt jedoch die Familie über alles.

René: Nico und Laura sind nicht nur Geschwister, sondern auch sehr enge Freunde. Jeder mag dem anderen seinen Erfolg gönnen. Neid und Eifersucht gibt es bei uns nicht.

Das klingt alles sehr harmonisch. Auch hinter den Kulissen?

Monika: Wir sind in der Öffentlichkeit nicht anders als daheim.

René: Klar gibt es Auseinandersetzungen. Mal kleinere, mal grössere. Aber meistens sind das Peanuts. Wir sind ein Team. Wenn wir mitbekommen, wie getrennte Paare manchmal übereinander lästern, sind wir schockiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer von uns je schlecht über den anderen redet.

Monika: Dafür respektieren wir uns zu sehr. Uns ist stets bewusst, was wir zusammen erreicht haben.

René: Ich habe Kollegen, die gehen jede Woche zusammen auswärts essen. Ich könnte das auch tun, ich könnte jeden Abend weg, aber ich will nicht. Wir kochen immer zusammen. Ich mische die Zutaten so ungefähr, Moni macht alles genau nach Kochbuch. Wenn sich dann herausstellt, dass meine In­tuition korrekt war, können wir so richtig lachen. Moni grinst schon, wenn sie in ein Kochbuch schaut, weil sie weiss, jetzt komm ich gleich zum Verifizieren.

Sie hatten auch schwere Zeiten mit Renés Krankheiten und ­manche, nicht sehr wohlwollende Schlag­zeilen.

René: Ja, ich habe gesundheitlich vieles durchgemacht. Aber dann schau ich Moni an … (Er hält inne und blickt zu ihr.) Du musst sie nur anschauen, und sie lacht. Das macht alles wieder gut. Ich bin nun bald 35 Jahre eine öffentliche Person. Da muss ich mich nicht wundern, wenn es nicht nur tolle Schlagzeilen gibt.

Monika: Im Guten wie im Schlechten – wir sind ein Team. Natürlich sind negative Geschichten nicht das, was man sucht. Aber sie haben uns noch stärker gemacht.

Wie hat sich Ihre Beziehung verändert, als die Kinder ausgezogen sind?

Monika: Wir mussten uns als Paar nicht neu kennenlernen. Wir haben so viel Zeit zusammen verbracht. Was sich geändert hat, ist, dass wir intensiver zusammen reden.

René: Ich bin froh, sind sie weg (lacht). Moni und ich gehen uns jetzt bestimmt nicht auf den Wecker, weil unser Ventil immer offen ist. Der Kontakt mit unseren Kindern ist sehr eng. Wir gehen mit Laura, Nico und deren Partnern aus und zusammen in die Ferien.

Sie hatten nichts dagegen, dass sich beide Kinder – Nico im Rennsport und Laura auf der Bühne – in eher brotlosen Berufen versuchen?

René: Wir hatten immer das Vertrauen, dass sie das können, wo­-für sie sich entschieden, sich realistisch einschätzen. Wir mussten nie überlegen: Ist das jetzt richtig? Was immer es war, wir haben sie unterstützt, an sie geglaubt und uns mitgefreut. Selbst wenn es nicht gelänge: Egal, man hat’s probiert und sich auf etwas Neues eingelassen. Bei uns gibt es kein «nicht richtig». Und auch kein «geht nicht».

Laura steht mit Ihnen, René, auf der Bühne und ist deshalb oft in den Medien. Nico ist zurückhaltender.

René: Laura und ich gingen schon immer gerne einfach drauflos. Nico und Moni sind organisiert und sehr klar in dem, was sie er­reichen möchten. Moni hat nicht das Gottvertrauen, das ich habe.

Monika: Ich scheitere ungern. Dass das nicht so schlimm ist, lerne ich heute noch von René. Es tut gut, auch mal auf die Nase zu fallen!

René: Sie macht ja Kunst neben dem Unterrichten. Unser Zuhause ist voll von ihren Bildern und Skulpturen. Davon könnte sie bestimmt leben. Aber sie ist sich der Sache nicht so sicher. (Er streicht ihr zärtlich die Haare zurück.) Sie hat so schöne Ohren! (Beide lachen.)

Monika: Wir lachen viel, das ist so schön.

René: Wir haben nicht immer alles richtig gemacht. Aber ganz bestimmt die wichtigen Dinge im Leben. Es gibt sehr, sehr wenig, was wir bereuen. Alles ist gut, wie es ist. Das Schicksal ist unser Begleiter.