Selbstbewusst zum Herzensjob

Mit ihrem Engagement in der ­Operette Sirnach erfüllt sich für die Musikerin ein Traum. Und auf ihrer neuen Single zeigt sie sich selbstbewusst: «Ich bin, wie ich bin.»

Von Irene Lustenberger

Sie singt, spielt Querflöte und Piano, nahm mehrere Duette mit Leonard auf und stand schon mit Jeff Turner, Carlo Brunner sowie Ian Anderson von Jethro Tull auf der Bühne: Sabrina Sauder. Letzterer fragte sie gar persönlich an, ­einen Zusatzanlass im Rahmen des Montreux Jazz Festivals mit ihm und anderen musikalischen Gästen wie dem inzwischen verstorbenen Claude Nobs zu gestalten. Im vergangenen Jahr feierte die Thurgauerin nicht nur ­ihren 40. Geburtstag, sondern auch ihr 15-jähriges Bühnenjubiläum.

Aufgewachsen in einer musikalischen Familie in Bischofszell, ­erlernte Sabrina Sauder während der Primarschulzeit Querflöte und spielte in diversen Ensembles und Orchestern mit. «Ich hatte immer den Wunsch, Sängerin zu werden», erinnert sie sich. So nahm sie Gesangsunterricht und probierte verschiedene Stilrichtungen aus. Bekannt wurde sie als Popflötistin. Wie sie erklärt, gibt es anlässlich ihres runden Geburts­tags und Bühnenjubi­läums eine «neue Sabrina Sauder». So ­arbeitet sie jetzt mit dem Produzenten Charly Bereiter («Dini Seel ä chli la bambälä la») zusammen. «Ich bin jetzt in ­einem Alter, wo ich nicht mehr jedem ­gefallen muss und in keine Schublade mehr passen muss. Ich bin, wie ich bin.» Und genau davon handelt die neue Single «Das bin ich», die Ende Januar erscheint.

Ab dem 11. Januar wartet eine neue Herausforderung auf die Thurgauerin: Sie spielt im Musical «Hello Dolly» der Operette Sirnach die Rolle der Hutmacherin Irene Molloy. Auch wenn sie mittlerweile von Sirnach nach Wil SG umgezogen ist, ist das Engagement in ihrer Heimat für sie eine Herzens­angelegenheit. «Ich wollte dort immer mitmachen, und als sie mich dann fürs Vorsingen anfragten, ging ich hin und habe die Rolle bekommen.» Sie freut sich, diese Chance zu erhalten und mit professionellen Darstellern zusammenarbeiten zu dürfen. 

Steht sie nicht gerade auf der Bühne, arbeitet Sabrina Sauder Teilzeit als Oberstufenlehrerin. «Beides ist extrem befruchtend. Die Schule hilft mir, eine gewisse Erdung zu bekommen und die Realität zu sehen. Und ich kann meine Menschenkenntnis vertiefen, was mir wiederum für meine Auftritte entgegenkommt», sagt sie.

In ihrer Freizeit geht sie gerne well­nessen oder reisen, meist zusammen mit ihrem Mann Nicolas Giovanettoni (42), mit dem sie seit fünf Jahren verheiratet ist. Angesprochen auf ihre Zukunft, sagt sie: «Ich nehme mir nichts mehr vor, sondern lasse das Leben auf mich zukommen.»