«Das Pflänzchen der Liebe musss man pflegen»

Trotz Familientragödie und Corona-Schock hat der Moderator seinen Optimismus nicht verloren. Kraft gibt ihm Ehefrau Anna-­Carina. Er ist dankbar für sein Glück – und dass sie den «sturen Bayer» in ihm erträgt.

Aufbruchstimmung bei Stefan Mross: Die Coronalage entspannt sich, die neue Saison von «Immer wieder sonntags» hat gerade begonnen (sonntags, 10.03 Uhr, ARD), und der 45-jährige Moderator hat sich ein neues Wohnmobil gekauft. In dem elf Meter langen Concorde Liner 1060 GMax – mit Garage für seinen Smart – reist er nun entspannt mit seiner Frau Anna-Carina (28) durch die Gegend. Beim Interview ist Stefan Mross herzlich und offen, bittet verständlicherweise nur darum, nicht über die Mordfälle in seiner Familie – Tante und Cousine wurden von einem Stalker erschossen (die GP berichtete) – sprechen zu müssen.

 

GlücksPost: Wie geht es Ihnen?

Stefan Mross: Es geht mir so weit gut. Ich war heute in der Stadt einkaufen. Es ist einfach schön, zu sehen, wie alles wieder auflebt, die Geschäfte offen sind. Das war total emotional für mich. Man lernt das alles mehr zu schätzen.

Sie sind ja oft in Ihrem Wohnmobil unterwegs. Stimmt es, dass Sie sich gerade ein neues gekauft haben?

Wir haben unser altes Wohnmobil gegen ein neues getauscht. Das Modell ist das gleiche wie vorher. Ich hoffe, dass wir damit in diesem Jahr wieder etwas mehr unterwegs sein dürfen und es geniessen können, Beruf und Freizeit miteinander zu verbinden.

Fahren Sie mit Anna-Carina und dem Wohnmobil auch einmal in die Schweiz?

Wir waren gerade am Thunersee, auf einem wunderschönen Campingplatz. Ich liebe die Schweiz und finde die Schweizer und ihre Mentalität richtig cool. Ich habe ja auch in «Immer wieder sonntags» viele Gäste aus der Schweiz.

Leicht war es sicher nicht, sich in diesen Zeiten auf die «Immer wieder sonntags»-Saison vorzubereiten. Wie schafften Sie das?

Ich hatte sehr viel Arbeit. Aber ich durfte vor 32 Jahren quasi mein Hobby zum Beruf machen. Und ich schätze es jeden Tag. Gerade in schweren Tagen haben wir die Aufgabe, zu unterhalten – um die Menschen nicht noch trauriger zu machen. Ich habe jetzt ein Dreivierteljahr keine eigene Bühne gehabt, deshalb freue ich mich riesig.

Wer gibt Ihnen in diesen schwierigen Zeiten besonders viel Kraft?

Meine engsten Freunde: Ich habe nicht so viele, aber sehr gute. Und natürlich gibt mir auch Anna viel Kraft. Wir besprechen alles, was uns bewegt, das hilft schon sehr.

Was war die grösste Heraus­forderung in der letzten «Immer wieder sonntags»-Saison?

Wir waren durch den Lockdown alle irgendwie in Schockstarre. Ich habe jeden Tag gebetet, dass zumindest unsere TV-Show würde stattfinden können. Die erste Sendung dann – die werde ich nie vergessen. Ich ging in eine menschenleere Arena. Es war eine ganz seltsame Welt. Die vermisse ich wirklich nicht.

Gibt es etwas, was Sie aus der Corona-Zeit für sich mitnehmen konnten?

Ja, habe gelernt, nicht mehr so viel zu arbeiten, habe mir vorgenommen, in Zukunft alles ruhiger angehen zu lassen. Ich muss nicht mehr jedem Termin, jedem Event hinterherrennen. Die Gesundheit geht vor. Auch von zu viel Stress kann man krank werden.

Mittlerweile darf wieder ein kleineres Publikum vor Ort sein. Und Anna-Carina präsentiert eine neue Rubrik.

Ja, sie heisst «Erinnerungen auf dem Teller». Da erzählt uns ­Semino Rossi zum Beispiel, was er in Kindertagen am liebsten gegessen hat. Dieses Leibgericht wird in der Sendung dann vom Interpreten gekocht. Anna schaut ihm über die Schulter in den Kochtopf.

Ist sie selbst eine gute Köchin?

Oh ja, sie legt die Messlatte ziemlich hoch, ist eine wunderbare Köchin. Ich versuche ihr immer nachzueifern. Aber Anna ist die Meisterin am Herd, da habe ich keine Chance (lacht).

Sie haben am 5. Juni 2020, in der Show von Florian Silbereisen, geheiratet. Wie haben Sie Ihren ersten Hochzeitstag verbracht?

Wir waren zu Hause, wollten den Tag ganz allein für uns geniessen. Es war total gemütlich und schön. Wir haben bei einem feinen Essen und einem Glas Wein zurückgeblickt auf dieses Jahr seit unserer Hochzeit. Was alles passiert ist, was wir alles erleben durften. Auch ohne Auftritte waren wir oft unterwegs und haben zum Beispiel «Träumer», Annas Album, das im August erscheint, komponiert und produziert.

Wie fühlt es sich an, nun ein Jahr verheiratet zu sein?

Es ist mir fast zu schnell gegangen (lacht). Ich finde es wirklich unfassbar, wenn ich die Bilder vom Heiratsantrag und von der Hochzeit bei Florian Silbereisen sehe. Dann bin ich noch immer total überwältigt, und ich frage mich, wo dieses Jahr geblieben ist. Aber ich bin noch genauso verliebt in Anna wie am allerersten Tag. Ich bin total glücklich und würde sie sofort wieder heiraten.

Wie zelebrieren Sie Ihre Liebe im Alltag?

Es gibt keine Rituale, aber sich zu respektieren, ist das oberste Gebot. Es ist uns einfach wichtig, möglichst viel Zeit miteinander zu verbringen, Dinge zu unternehmen, zu reisen, und uns vor allem im Alltag zu unterstützen, privat wie auch beruflich. Wir haben das Glück, dass wir beide für unseren Beruf brennen und uns nicht gegenseitig damit auf den Keks gehen. Wir sind für die Bühne geboren, deshalb haben wir auch auf der Bühne geheiratet.

Was ist Ihnen in der Beziehung sonst noch wichtig?

Miteinander zu reden. Anna und ich haben seit dem Kennenlernen nie aufgehört zu sprechen. Bei mir kommt manchmal zwar der sture Bayer durch, zum Beispiel, wenn ich morgens meinen zweiten Kaffee noch nicht hatte. Dann bin ich noch nicht so gesprächig, aber das gehört dazu (lacht). Danach jedoch bin ich kaum mehr zu stoppen. Man sollte ständig im Austausch miteinander sein, damit man weiss, was den Partner bewegt. Es ist wichtig, das Pflänzchen der Liebe zu hegen und zu pflegen. Und das funktioniert bei uns beiden wirklich toll.

Es wird gemunkelt, dass Sie mit Anna-Carina in absehbarer Zeit eine Familie gründen wollen. Was ist dran an den Gerüchten?

Es ist nichts geplant. Das wird der liebe Gott irgendwie lenken – aber ich weiss von nichts (lacht).