KOLUMNE «Einfach Digital»
Türen öffnen mit Handauflegen
Stellen Sie sich vor, Sie hätten Ihren Haustürschlüssel immer dabei. Unverlierbar.
Das ist möglich, wenn Ihre Haustüre Sie erkennt anhand von Gesicht, Augenhintergrund, Fingerabdruck, Stimme, Gewicht etc. Jedoch sind diese Systeme entweder leicht zu übertölpeln oder schwierig anzuwenden: Man muss etwas anfassen oder in etwas hineingucken und sehr oft doch noch Passworte oder Zugangskarten dabeihaben.
An der Fujitsu Forum Konferenz in München habe ich kürzlich ein Zutrittssystem angesehen, das mit einem fälschungssicheren Schlüssel arbeitet, den jeder immer dabei hat: Palm Secure funktioniert mit dem Muster der Venen in der Handfläche. Dieses ist so individuell wie ein Fingerabdruck, liefert 5 Millionen Messpunkte, kann -innert Millisekunden ausgelesen werden, funktioniert auch mit dreckigen Händen und verändert sich im Laufe des Lebens nie.
Zudem lässt sich das System nicht überlisten durch den Nachbau einer Hand, denn sie muss zu -einem lebenden Menschen gehören (es wird der Sauerstoff-Fluss in den Venen erfasst).
In der Türkei können Millionen Menschen bereits ins Spital oder zum Arzt gehen, ohne die Krankenkassenkarte dabeizuhaben: Hand auflegen genügt (auf das Lesegerät, wohlverstanden).
Eine Bank in Brasilien hat 30’000 Bancomaten als zusätzliches Sicherheitselement mit Handvenenscannern ausgestattet: so kann man nicht einfach nur mit Karte und PIN Geld abheben, es muss auch noch die Hand des (lebenden) Kartenbesitzers vor Ort sein.
Mit der Hand kann man also nicht nur Türen entsperren, sondern auch sich ausweisen.