Das Weihnachts-ABC
Was isst man zu Weihnachten? Welches Geschenk geht gar nicht? Und was bedeutet C+M+B? Das kleine Weihnachts-Abc hilft in solchen Fragen weiter.
Weihnachten ist ein ganz besonderes Fest – voller (Kindheits-)Erinnerungen, ganz bestimmter (Guetsli-)Düfte, aber auch voller (Vor-)Freude auf die besinnlichen Tage zum Ende des Jahres. Unser kleines Weihnachts-Abc ruft all die Akteure in Erinnerung.
A) Der Schmutzli als Assistent des Samichlaus’ (unten) hat seinen historischen Ursprung im mittelalterlichen Kinderschreck, einer fiktiven, angsteinflössenden Figur zur Kindererziehung.
B) Bei der Frage «Wann ist Bescherung?» sind heute viele Familien uneins. An Heiligabend oder am Weihnachtstag? Vor dem Essen oder danach? Oder gar erst nach dem Gottesdienst?
C) Während früher das Christkind den Kindern die Gschänkli brachte, übernimmt dies heute im Zuge der Amerikanisierung häufig der Weihnachtsmann. Darum: bitte vorher den Kamin putzen!
D) 292 Franken gaben Schweizerinnen und Schweizer im Durchschnitt laut einer Umfrage für Weihnachtsgeschenke aus. Auf Platz 1: Gutscheine und Geldgeschenke. Die meisten Weihnachtsgeschenke (29 Prozent) kosten durchschnittlich 41 bis 50 Franken, 26 Prozent aller Geschenke liegen zwischen 51 und 100 Franken. Nur jeder Zehnte legt für seine Liebsten pro
Person über 100 Franken aus.
E) Nussknacker, Weihnachtsengel oder Räuchermännchen: Aus Holz geschnitzte Volkskunst aus dem Erzgebirge zählt auch bei uns längst zur Weihnachtstradition.
F) Zu Weihnachten kommt Bewährtes auf den Tisch: Fondue chinoise (unten) und Filet im Teig sind in der Deutschschweiz am beliebtesten. Und in der Romandie? Filet Wellington oder Austern.
G) Schon die alten Römer kannten gewürzte Weine. Der mit Nelken und Zimt aromatisierte Glühwein, heiss getrunken, macht viel vom weihnächtlichen Zauber aus.
H) Am Tag der Heiligen Drei Könige (6. Januar) beschriften die Sternsinger (unten) manche Haustür mit «C+M+B». Die Buchstaben stehen für Caspar, Melchior, Balthasar oder für Christus mansionem benedicat (Christus segne dieses Haus).
I) Laut Statistik wissen vier von zehn Schweizern schon lange vorher, was sie zu Weihnachten verschenken. Je zwei von zehn finden ihre Ideen durch Bekannte oder beim Bummeln.
K) Krippen im Privathaushalt, wie wir sie heute kennen, gibt es erst seit Ende des 18. Jahrhunderts. Damals wurden die sogenannten Grosskrippen in den Kirchen verboten.
L) «Früher war mehr Lametta», sagte schon Loriot in seiner Rolle als Opa Hoppenstedt. Tatsächlich sind die glitzernden Fäden als Baumschmuck etwas ausser Mode geraten.
M) «Heissi Marroni!» gehören bei uns zur kalten Winterszeit. Die ersten Marronibräter stammten aus dem Tessin, wo Kastanien einst Grundnahrungsmittel waren (als Brot oder Suppe).
N) Rote Äpfel und Nüsse bildeten früher den Weihnachtsschmuck im Hause. Symbolisch meint das, dass wir stets von neuem versuchen sollten, zum Kern der christlichen Botschaft vorzustossen.
O) «O du Fröhliche» zählt in der Schweiz zu den beliebtesten Weihnachtsliedern. Wird nicht selber gesungen, hört man am liebsten «Last Christmas» von Wham! oder «Do They Know Its’s Christmas» der Band Aid.
P) Im alten Lied «Morgen kommt der Weihnachtsmann» gibt es «Trommel, Pfeife und Gewehr». Die Streitfrage, was Kriegsspielzeug unter dem Tannenbaum zu suchen hat, ist also nicht ganz neu.
R) Der Besuch des Gottesdienstes an Heiligabend gehört für viele zum Ritual – ebenso das Warten der Kinder auf das Erklingen des Glöckchens.
S) Ein Mürbeteiggebäck mit Nikolaus-Motiven, gewürzt mit Kardamom, Nelken und Zimt? Das ist der Spekulatius. Er stammt aus Belgien und den Niederlanden.
T) Weihnachtsmärkte (unten) haben eine lange Tradition: Zu den ältesten gehören Wien (1296), München (1310), Bautzen (1334) und Dresden (1434).
U) Socken und Krawatten für den Mann sowie Küchenutensilien für die Frau stehen Umfragen gemäss zuoberst auf der Liste der unbeliebtesten Weihnachtsgeschenke.
V) Die Haselnuss ist das Symbol für Glück und Wunscherfüllung. In der Weihnachtsromanze «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» (1973, unten) sind diese sogar verzaubert.
W) 2017 wurden in der Schweiz 1,2 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Knapp 500 000 davon stammen aus Schweizer Produktion (Forstbetrieb oder Landwirtschaft).
Z) «Der standhafte Zinnsoldat» heisst ein Märchen von Hans Christian Andersen. Kein Wunder: Vor 200 Jahren standen Zinnfiguren ganz oben auf den Wunschzetteln der Kinder.