
Süsse Getränke – Fruchtsäfte gehören dazu – enthalten viel Zucker. Die Alternative ist Wasser. Ein Glas Orangensaft zum Zmorgen ist aber okay.
Warum nehme ich nicht ab?
So viele kämpfen so oft vergeblich darum, Gewicht zu verlieren. Vielleicht, weil bestimmte Verhaltensweisen das Abnehmen erschweren.
Von Serge Hediger
Zugegeben: Manchen Menschen fällt das Abnehmen leichter als anderen, aber es gibt bestimmte Gewohnheiten und Verhaltensweisen, die dafür sorgen können, dass die Pfunde hartnäckig bleiben. Vielleicht liegt hier der Schlüssel, um endlich erfolgreich Gewicht zu verlieren!
Sie sind zu streng mit sich
Sie nehmen das Abnehmen sehr ernst, gönnen sich kaum etwas und halten eine streng reglementierte Diät ein.
Was es nützt: Zwar mag dies für ein paar Tage gutgehen, doch auf Dauer ist es nicht möglich, eine solche Crash-Diät durchzuhalten, da sie den Nährstoffbedarf nicht ausreichend deckt. Schneller Gewichtsverlust resultiert meistens in einem Verlust von Wasser und Muskelmasse – statt Fett. Damit bereiten Sie den Jo-Jo-Effekt vor. Die niedrige Energiezufuhr signalisiert dem Körper Hunger, woraufhin er den Energiebedarf reduziert. Sobald Sie wieder normal essen, nutzt er die Zufuhr, um Energie zu speichern – und Sie nehmen zu.
Sie essen hastig
Sie nehmen sich nicht ausreichend Zeit, um Mahlzeiten in Ruhe zu geniessen, und essen stattdessen nebenbei, während Sie arbeiten.
Was es bewirkt: Dadurch können Sie kein richtiges Sättigungsgefühl entwickeln und nehmen mehr zu sich, als Ihnen bewusst ist. Essen, das unterwegs konsumiert wird, ist häufig alles andere als gesund – etwa kalorienreiche Snacks, die kaum sattmachen und die Kilos steigen lassen. Beim Essen spielen Wahrnehmung und Achtsamkeit eine bedeutende Rolle! Gewöhnen Sie sich an, sich zum Essen hinzusetzen und bewusst zu speisen.
Sie bewegen sich zu wenig
Sie finden, Abnehmen sei allein eine Sache des Willens – sowie der Kalorienzufuhr.
Was es nützt: So erreichen Sie zwar einen Gewichtsverlust, jedoch verlieren Sie dabei hauptsächlich Muskelmasse und nicht Fett. Dies ist sowohl für die Gesundheit unvorteilhaft als auch mit einem erhöhten Risiko für spätere Gewichtszunahme verbunden. Bewegung ist entscheidend, wenn Sie auf gesunde Weise abnehmen und Fett verlieren möchten – mindestens 30 Minuten täglich.
Sie bauen Muskelmasse auf
Sie bewegen sich ausreichend, machen richtig Sport und wirken äusserlich attraktiver. Doch Gewicht verlieren Sie nicht.
Wie das zusammenhängt: Bewegung ist zwar wichtig, um Gewicht zu verlieren, jedoch kann es passieren, dass Sie beim Sport auch Muskelmasse aufbauen. Dies ist gesund, führt aber nicht direkt zu einem Gewichtsverlust, da Muskeln sogar etwas schwerer sind als Fett. Lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen! Muskelgewebe verbrennt mehr Kalorien und benötigt mehr Energie. Auf lange Sicht werden Sie dennoch abnehmen.
Sie essen wenig, aber oft
Sie konzentrieren sich darauf, stets kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen, um Heisshungerattacken zu vermeiden.
Was es bewirkt: Dieser Essensrhythmus ist ungünstig, wenn Sie abnehmen möchten, da jede Mahlzeit – vor allem süsse Zwischenmahlzeiten – die Insulinausschüttung aktiviert und die Fettverbrennung unterdrückt. Wenn Sie als Zwischenmahlzeiten schnelle Kohlenhydrate konsumieren, schüttet Ihr Körper viel Insulin aus, verdaut die Nahrung schnell – und schon verspüren Sie erneut Hunger. Beschränken Sie sich daher auf drei Mahlzeiten pro Tag.
Sie essen alles auf
Sie haben gelernt, Lebensmittel zu schätzen und nicht zu verschwenden. Deshalb essen Sie nicht nur Ihren Teller leer, sondern putzen auch die Reste aus der Schüssel weg.
Was es bewirkt: Das mag zwar vorbildlich sein, aber es passt nicht zu Ihren Figur-Zielen! Wenn Sie bereits satt sind und noch Essen übrigbleibt, packen Sie es lieber für eine andere Gelegenheit in den Kühlschrank!
Sie trinken zu wenig
Sie konzentrieren sich auf die Kalorienzunahme. Dabei geht vergessen, wie wichtig die Flüssigkeitszunahme ist.
Wie das zusammenhängt: Unser Körper benötigt zur optimalen Funktion Flüssigkeit. Am besten ist Wasser. Es unterstützt den Körper dabei, Abfallprodukte und Giftstoffe auszuspülen und Nährstoffe an die richtigen Stellen zu transportieren. Wenn Sie weniger essen, nehmen Sie auch weniger Flüssigkeit aus Nahrungsmitteln auf, was den Abtransport von Abfallprodukten beeinträchtigen kann. Achten Sie darauf, täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Sie halten nicht alles im Blick
Zwar reduzieren Sie Ihre Kalorienaufnahme, jedoch konsumieren Sie viele Fruchtsäfte, Smoothies oder Softdrinks.
Was das bewirkt: Süsse Getränke enthalten eine grosse Menge Zucker, und viel Fruchtzucker steckt auch in Fruchtsäften und Smoothies. Orangensaft enthält ähnlich viel Zucker wie Cola. Light-Getränke haben zwar selbst nicht viele Kalorien, verstärken aber oft das Verlangen nach Süssigkeiten. Früchte sind zwar gesund und liefern viele Vitamine, jedoch sind viele von ihnen auch kleine Zuckerbomben: Bananen, Trauben, Kaki zum Beispiel sowie getrocknete Früchte wie Datteln, Feigen, Aprikosen und Rosinen.
Sie benötigen weniger Kalorien
Sie haben bereits erfolgreich Gewicht verloren, doch nun scheint es nicht weiterzugehen. Im Gegenteil, Sie nehmen sogar wieder zu.
Wie das zusammenhängt: Das könnte daran liegen, dass Sie nun deutlich weniger Gewicht mit sich herumtragen und dadurch auch etwas weniger Energie benötigen. Wenn Sie weiter abnehmen möchten, müssen Sie Ihre Kalorienzufuhr diesen veränderten Bedingungen anpassen. Kostenlose Kalorienbedarfsrechner im Internet (zum Beispiel fitforfun.de) helfen Ihnen dabei.
Sie sind im Stress
Verabredungen hier, Pflichten da – Ihr Leben ist eine einzige To-do-Liste, und Sie werden laufend etwas schwerer.
Wie das zusammenhängt: Stress führt dazu, dass der Körper vermehrt das Stresshormon Cortisol ausschüttet. Es hemmt den Fettabbau, und durch einen dauerhaften Überschuss an Cortisol nimmt vor allem das ungesunde Bauchfett zu. Wenn sich Dauerstress nicht vermeiden lässt, so achten Sie darauf, dass Sie sich nach einer Stress-Situation intensiv bewegen, damit die Hormonsituation sich beruhigen kann. Drehen Sie eine Runde um den Block, oder steigen Sie eine Tramhaltestelle früher aus, damit auch der Kopf wieder frei wird.