Vorsicht, Allergie-Kombis!
Pollen, Milben und Lebensmittel enthalten oft ähnliche Allergene. Das verwirrt das Immunsystem, es kann zu einer allergischen Kreuzreaktion kommen. Wie Sie Allergien dieser Art am besten vorbeugen können.
Bei schönem Wetter draussen sitzen und genüsslich in
einen Apfel beissen. Das hört sich toll an. Ist man aber
Pollenallergiker, kann der Apfel eine Kreuzallergie auslösen: gerötete Augen, eine juckende Nase, Schwellungen im Mund- und
Rachenbereich, Hautausschläge, Durchfälle und Krämpfe – also ob man Pollen abbekommen hätte.
Eine Kreuzallergie nennt man das. Die allergischen Symptome sind die Folge einer bereits vorhandenen Allergie auf andere Stoffe.
Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems. Statt auf mögliche Krankheitserreger reagiert es auf eigentlich harmlose Stoffe wie etwa Pollen oder Hausstaubmilben. Weil sich aber die Allergene von Pollen, Hausstaubmilben und bestimmten Lebensmitteln in ihrer Struktur oft
ähnlich sind, unterscheidet das Immunsystem von Allergikern nicht – es kommt zu einer Kreuzreaktion, einer Kreuzallergie.
70 Prozent der Pollenallergiker reagieren auf gewisse Lebensmittel allergisch. Äpfel, Birnen, Haselnüsse, Kiwis, Sellerie und Krustentiere – bei diesen
Lebensmitteln kommen Kreuzallergien
besonders
oft vor.
Häufige Kreuzallergien
Die Kombination aus Pollenallergien und Nahrungsmitteln ist die häufigste Ursache für Lebensmittelunverträglichkeiten:
- Beifusspollen – sind Sie allergisch darauf, kann es durch diese Nahrungsmittel zu Kreuzreaktionen kommen: Artischocken, Erdnüsse, Fenchel, Gewürze (Ingwer, Koriander, Zimt), Rüebli, Sellerie.
- Birken-, Erlen- und Haselpollen – sind Sie allergisch darauf, kann es durch diese Nahrungsmittel zu Kreuzreaktionen kommen: Äpfel, Birnen, Gewürze (Anis, Curry, Knoblauch, Zwiebel), Kartoffeln, Rüebli, Kirschen, Kiwi, Nüsse (Mandeln, Hasel- und Walnüsse), Sellerie.
- Gräserpollen – sind Sie allergisch darauf, kann es durch diese Nahrungsmittel zu Kreuzreaktionen kommen: Ananas, Bananen, Bohnen, Erdnüsse, Getreide (Roggen, Weizen), Kartoffeln, Soja, Tomaten.
- Hausstaubmilben – sind Sie allergisch darauf, kann es durch diese Nahrungsmittel zu Kreuzreaktionen kommen: Flusskrebse, Krabben, Muscheln, Schnecken.
- Latex (Kautschuk) – sind Sie allergisch darauf, kann es durch diese Nahrungsmittel zu Kreuzreaktionen kommen: Avocados, Bananen, Kiwis, Peperoni, Tomaten.
Die Tipps für Kreuzallergiker
So können Sie allergische Reaktionen minimieren.
- Lassen Sie sich bei einer Allergie auch auf mögliche Kreuzallergien testen, damit Sie sich darauf einstellen können.
- Sind Sie Allergiker, testen Sie die Nahrungsmittel aus, denn es gibt Unterschiede in den Sorten. Bei Äpfeln zum Beispiel sind Hammerstein und Gloster (im Reformhaus erhältlich) gut verträglich.
- Schälen und kochen Sie die Lebensmittel. Bestimmte Obst- und Gemüsesorten sind dann verträglich. Unproblematisch für Birkenpollenallergiker ist zum Beispiel Apfelmus und Apfelkuchen. Gräserpollenallergiker vertragen zwar geschwellte Kartoffeln. Vorsicht aber beim Schälen, denn dabei kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Deshalb ziehen Sie Schutzhandschuhe an, oder überlassen Sie anderen das Kartoffelschälen.
- Verarbeitete Lebensmittel können auch Kreuzallergien auslösen. So werden Fertigmahlzeiten und Gewürzpasten oft geringe Mengen von Schalentieren beigemischt, die Hausstaubmilben- Allergikern gefährlich werden können. Lesen Sie bei einer Unverträglichkeit deshalb immer die Angaben auf der Verpackung.
- Da während der akuten Pollenzeit kreuzreagierende Lebensmittel schlechter vertragen werden, gilt es dann besonders vorsichtig zu sein.
- Reduzieren Sie den Alkohol in der Pollenzeit – er kann allergische Reaktionen verstärken.
- Nehmen Sie sich immer mal wieder Zeit für sich, denn auch Stress kann allergische Reaktionen verstärken.
- Eine Ernährungsberatung kann helfen, die Kreuzallergie in den Griff zu bekommen. Es gibt Beraterinnen, die auf Allergien spezialisiert sind. Adressen finden Sie unter www.ernaehrung.ch