Viel mehr als nur Würze

Schädlich, nützlich oder sogar gesund? Beim Thema Salz scheiden sich die Geister. Unser Körper braucht es, aber allzu viel ist ungesund. Und manche Salze sollen gar Heilkraft besitzen.

 

Jedes Salz besteht vor allem aus Natriumchlorid. Und weil man Salz immer dort findet, wo  einmal Meer war, ist es grundsätzlich ein Naturprodukt. Rund 97 Prozent der Salzproduktion gehen in die Industrie. Der Rest wird unter anderem als Geschmacksverstärker, Konservierungsstoff, zum Würzen sowie in der Medizin verwendet. Der Grundstoff ist immer derselbe. Unterschiede gibt es in der Reinheit und in der Gewinnung.

Koch- oder Speisesalz besteht aus 99,9 Prozent reinem Natriumchlorid (NaCI). Das Ur-Salz, das ein Steinsalz ist, enthält 97,5 Prozent Natriumchlorid sowie zahlreiche Mineralien. Das gilt auch für das Kristall-Salz, welches meist von Hand abgebaut wird. Das Himalaya-Salz ist ein solches. Seine Heilwirkung soll in den Schwingungsmustern der Kristalle liegen. Wissenschaftlich nachgewiesen ist das nicht.

 

Salz hält im Körper den Salz-Wasser-Haushalt im Gleichgewicht. Nur so funktioniert der Stoffwechsel, können Nährstoffe gelöst und zu den Zellen transportiert und Giftstoffe über die Niere wieder abtransportiert werden. Ein bis zwei Gramm Salz täglich benötigt der Körper. Wir nehmen aber durchschnittlich zehn bis zwölf Gramm ein, was zu Bluthochdruck und Wasser im Gewebe führen kann. Fazit: Egal ob Stein-, Meer- oder Kristallsalz, natürlich gewonnenes ist raffiniertem vorzuziehen. Der Gesundheit zuliebe sollten wir aber mit jedem Salz massvoll umgehen.
 

Die verschiedenen Salze

  • Industriesalz: Reines Natriumchlorid ist einer der wichtigsten Rohstoffe der Chemie. Das Salz wird unter anderem zur Herstellung von Soda und Seife verwendet. Man braucht es bei der Futtermittelproduktion, zur Wasserenthärtung in Färbereien, Lederindustrie und zur Konservierung.
  • Koch- oder Speisesalz: Es besteht zu 99,9 Prozent aus Natriumchlorid (NaCI). Ein Gramm enthält 0,4 Gramm Natrium und 0,6 Gramm Chlorid. Seinen Namen hat das Kochsalz von den Siedepfannen, in denen die Sole für die Salzgewinnung eingedampft wurde. Heute wird es unter Zugabe von Kalk und Soda gesäubert. Die gereinigte Sole wird dann im Vakuumverfahren eingedampft.
  • Meersalz: Meerwasser enthält Kochsalz. In südlichen Ländern wird es durch Verdunsten des Meerwassers an der Sonne gewonnen. Zurück bleiben Salzkristalle, die weiter verarbeitet oder verkauft werden. Rund dreissig Prozent des Speisesalzes stammt aus dem Meer.
  • Ur-Salz: Unter diesem Trend-Begriff wird «ganzheitliches» Salz verkauft. Eigentlich ist es Steinsalz, das aus 97,5 Prozent Natriumchlorid besteht, plus kleine Mengen Jod, Kalium, Kalzium, Magnesium und Zink enthält. Steinsalz wird oft in den gleichen Salinen abgebaut wie Speisesalz. Es ist nicht gesiedet, sondern vermahlen.
  • Kristallsalz: Ein Steinsalz mit kristallener Struktur. Man findet es in Adern der Salzberge, wo es meist von Hand abgebaut wird. Kristallsalz gibt es in vielen Salinen. Das «Himalaya-Salz» zum Beispiel kommt oft aus solchen in Pakistan.
     

Lassen Sie Salz von aussen wirken!

Die Rezepte:

  • Das Salz-Bad verleiht Energie. Mischen Sie ein Kilo Kristallsalz mit etwas Wasser und geben Sie das Ganze ins warme Bad. Bleiben Sie nicht länger als 15 Minuten im Salz-Bad.
  • Das Salz-Peeling pflegt, spendet der Haut Feuchtigkeit, gleicht deren PH-Wert aus und hilft dem Körper beim Entgiften. Mischen Sie 50 Gramm Kristallsalz, 45 Gramm Macadamianuss- und 5 Gramm Lavendel-Öl in einer Schüssel und reiben Sie damit den Körper ein. Wickeln Sie ein Badetuch um sich und legen Sie sich eine halbe Stunde unter eine Decke. Spülen Sie dann das Salz-Öl mit lauwarmem Wasser ab und tupfen Sie sich trocken. Wenn Sie es eilig haben, können Sie auch einfach eine Handvoll Meersalz mit etwas Milch mischen, bis ein Brei entsteht, und sich damit einreiben.
     

Buch-Tipp
Gabriele Zimmermann: «Heilen mit Wasser und Salz», Herbig Verlag, Fr. 24.90.