Stimmt es oder stimmt es nicht?
Spät abends essen macht dick. Zitrusfrüchte sind Fettkiller. Solche Regeln sollen uns helfen, im Frühling wieder gute Figur zu machen. Aber was ist an ihnen dran? Kann man sich darauf verlassen?
Die Diäten boomen, und mit ihnen brodelt die Gerüchteküche rund ums Abnehmen. Wir haben die häufigsten acht Gerüchte unter die Lupe genommen und auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft, denn: Nicht abnehmen, sondern zunehmen ist unsere Devise. Und zwar an Wissen, wie Sie Ihre Pfunde tatsächlich verlieren können.
Spät abends essen macht dick.
Hört sich gut an, stimmt aber nicht. Ob wir zu- oder abnehmen, darüber entscheidet die Gesamtkalorienzahl und nicht, wann wir essen. Trotzdem ist es empfehlenswert, nicht zu spät zu essen. Aber nicht wegen der Figur, sondern weil der Schlaf gestört werden kann, wenn der Stoffwechsel nachts noch aktiv ist.
Fünf kleine Mahlzeiten sind besser als drei grosse.
Das stimmt so nicht. Grundsätzlich gilt: Ob wir zu- oder abnehmen, hängt nicht von der Portionierung der Nahrung ab. Es ist vom Typ abhängig, ob jemand mit drei Mahlzeiten täglich auskommt oder eine Zwischenverpflegung braucht, damit keine Heisshungerattacken entstehen. Wie oft man isst, hat jedenfalls keinen Einfluss auf das Gewicht. Wichtig ist lediglich, dass wir das unkontrollierte Essen vermeiden, wenn wir abnehmen wollen.
Wasser zum Essen hilft beim Abnehmen.
Das tut es tatsächlich. Wenn wir zum Essen Wasser trinken, verdünnt das die Magensäure zusätzlich. Dadurch bleibt der Speisebrei länger im Magen, sodass wir uns satt fühlen. Noch effizienter ist es allerdings, wenn wir etwa eine halbe Stunde vor dem Essen Wasser trinken. Das füllt den Magen kalorienfrei. Das Sättigungsgefühl reduziert den Appetit, sodass wir weniger essen.
Diätprodukte sind kalorienarm.
Das trifft nicht immer zu. Diätprodukte können sogar kalorienreicher sein. Zum Beispiel dann, wenn sie nicht zum Abnehmen bestimmt sind, sondern als Schonkost für Menschen mit einer Krankheit wie Diabetes oder einer Nahrungsmittelunverträglichkeit.
Bei «light» darf man unbesorgt zugreifen.
Das ist ein Trugschluss. Wo «light» draufsteht, ist zwar weniger Fett drin, dafür aber enthalten diese Produkte viel Zucker in Form von Geschmacksverstärkern. Dazu kommt, dass mit künstlichen Süssstoffen gesüsst wird. Sie bringen den Insulinspiegel so durcheinander, dass es zu richtigen Heisshungerattacken kommen kann. Eine besondere Gefahr geht ausserdem vom Begriff aus, weil er in unserem Kopf einen unsichtbaren Schalter betätigt, der suggeriert: Wenig Kalorien, also kann ich ruhig ein zweites Mal zugreifen.
Teigwaren sind echte Dickmacher.
Nein. Richtig ist, dass Teigwaren viele Kohlehydrate enthalten. Das heisst aber nicht, dass sie sich zwangsläufig an den Hüften absetzen. Der Körper braucht Kohlehydrate, und wer sie massvoll zu sich nimmt, kann das Gewicht halten. Die eigentlichen Dickmacher bei den Teigwarengerichten sind die Fleisch- und Rahmsaucen, die dazu serviert werden. Sie schmecken verführerisch, sind aber meist sehr fett- und salzhaltig. Wer abnehmen will, sollte sich hier zurückhalten oder noch besser, sich für eine frische, kalorienarme Tomatensauce entscheiden.
Zitrusfrüchte sind Fettkiller.
Das Gerücht hält sich hartnäckig, was es aber nicht wahrer macht. Orangen und Zitronen sind exzellente Vitamin-C-Lieferanten. Zwar spielt dieses beim Fettstoffwechsel eine wichtige Rolle, trotzdem konnte nicht nachgewiesen werden, dass Zitrusfrüchte die Pfunde purzeln lassen.
In der Sauna schmelzen die Fettpölsterchen.
Schön wäre es. Beim Schwitzen in der Sauna verliert man viel Wasser, aber leider kein Gramm Fett. Und wer nicht zunehmen möchte, sollte diesen Flüssigkeitsverlust mit Hahnenburger, Mineralwasser oder ungezuckertem Kräutertee ausgleichen und nicht mit kalorienreichen gesüssten Fruchtsäften oder dem beliebten Durstlöscher Bier.