Steine mit uralten Energien

Für jedes gesundheitliche Anliegen gibt es ­einen Heilstein, so die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Sie verwendet Steine, um die Lebensenergie Qi zu harmonisieren.

Die Steinheilkunde in der TCM hat eine lange Tradition. Sowohl im Taoismus als auch im Buddhismus glauben Menschen fest daran, dass alles auf unserer Erde und auch im Kosmos energetisch miteinander verbunden ist. Auch in den Edelsteinen sind verschiedene Energien angesammelt, die sie an ihr Umfeld abgeben und die ihre heilende Wirkung im menschlichen Organismus, aber auch in Geist und Seele entfalten», erklärt der TCM-Arzt Prof. Li Wu, der in München eine erfolgreiche Naturheilpraxis (www.tcmedprofliwu.com) führt.

Was heisst das genau? Im Gegensatz zur westlichen Medizin, die oft nur Symptome der Krankheitsbilder mit Medikamenten bekämpft, orientiert sich die chinesische Medizin an den Ursachen einer Erkrankung. Eine Hauptrolle spielt dabei die Lebensenergie Qi: «Qi strömt über die Meridiane (= Energieleitbahnen) nach unten, oben, aussen sowie innen», so der TCM-Experte Wu. Fliesst die Lebensenergie frei und harmonisch, sind wir vital, gesund und zufrieden. Gerät die Qi-Energie ins Stocken oder staut sie gar, entstehen Schmerzen und Krankheiten.

Wie erkenne ich eine Qi-Störung?

«Typische Symptome einer Qi-Stauung sind ausstrahlende Schmerzen in der rechten Oberbauchgegend beim oberen Rippenbogen oder Stimmungsschwankungen. Dahinter steckt eine Qi-Stauung im Lebermeridian. Blähungen, ziehende und starke Schmerzen im Unterbauch können Anzeichen einer Dünndarm-Qi-Stauung sein», klärt der TCM-Experte auf. Weitere Anzeichen, dass die Lebensenergie nicht gesund fliesst oder zu schwach ist, sind beispielsweise:

Husten, Asthma, Kurzatmigkeit (Lungen-Qi)

Schlafstörungen, Herzrhythmusstörungen (Herz-Qi)

Übelkeit, Erbrechen, Morgenmüdigkeit (Magen-Qi)

Durchfall, Appetitmangel, Mattigkeit (Milz-Qi)

Häufiges nächtliches Wasser-lassen, vorzeitiger Samenerguss (Nieren-Qi)

Ist die Lebensenergie Qi nicht mehr vorhanden, so tritt gemäss TCM der Tod ein.

Lebensenergie stärken

Die TCM bietet verschiedene Möglichkeiten an, die eigene Lebenskraft anzuregen – angefangen bei Akupunktur über Heilpflanzenmischungen bis zur Tuina-Massage. Die im Westen am wenigsten bekannte Therapiemethode ist die Anwendung von Heilsteinen. Auch wenn es für unser Denken schwer nachvollziehbar ist: Heilsteine strömen feine Schwingungen aus, die auf unseren Körper wirken können. Wichtige Heilfaktoren sind etwa:

Farbe: Jede Steinfarbe strahlt eine bestimmte Schwingung aus. Vereinfacht zusammengefasst:

Rot (Granat, Rubin) regt beispielsweise den Stoffwechsel an

Orange (Karneol) fördert Verdauung und Vitalität

Gelb/Gold (Bernstein) vertreibt depressive Gedanken

Grün (Jade, Smaragd) bringt Entspannung

Blau (Aquamarin, Lapislazuli)macht die Gedanken klarer

Violett (Amethyst) spendet Inspiration, fördert die Spiritualität

Braun stärkt die Bodenhaftung

Schwarz lindert Schmerzen

Thermische Wirkung: Je nach Beschaffenheit wirkt ein Heilstein kühlend oder wärmend.

Mineralstoffgehalt: Welche Mineralstoffe enthält der Heilstein? Eisen, Calcium oder Zink? Prof. Li Wu dazu: «Auch wenn der wissenschaftliche Beweis noch fehlt, stellen Menschen in vielfacher praktischer Anwendung immer wieder fest, dass etwa eisenhaltige Steine wie der Rubin gut für den Kreislauf oder calciumhaltige Steine wie der Calcit gut für Knochen und Gelenke sind.»

Wie anwenden?

«Bei akuten infektiösen Krankheiten sind Heilsteine eher nicht geeignet, für chronische Krankheiten können sie jedoch eine wertvolle Hilfe sein», so Prof. Li Wu. In der Regel werden Heilsteine auf bestimmte Körperstellen aufgelegt, für Akupressur verwendet oder am Körper getragen. Möglich ist auch, Cremen mit Heilsteinen zu energetisieren oder ein Edelsteinmassageöl herzustellen. Beliebt ist auch, Heilsteine in Trinkwasser einzulegen und dieses dann einzunehmen. Hier rät der TCM-Experte allerdings zur Vorsicht: «Einige Steinsorten eignen sich nicht dafür, da sie gleichzeitig gesundheitsschädliche Stoffe ins Wasser abgeben.» Dazu zählen beispielsweise Azuri, Malachit, Tigerauge und Türkis.



Wo gibt es wirksame Heilsteine?

Nur echte Heilsteine entfalten eine optimale Heilwirkung. Woran aber erkennt man ihre Echtheit? «Ob ein Stein echt oder gefälscht ist, können Sie selbst nur schwer erkennen», so Prof. Li Wu. «Eine künstliche Färbung
eines Steins sieht zwar optisch einem echten Farbstein sehr ähnlich, besitzt jedoch keinerlei Heilwirkung und kann sogar durch eine falsche energetische Ausstrahlung das Gleichgewicht des Menschen durcheinanderbringen und schaden.» Er empfiehlt deshalb, sich an ein vertrauenswürdiges Fachgeschäft zu wenden.

Das Buch zum Thema

Gemeinsam mit den Edelstein-Expertinnen Caroline Baronin de Liser und Dr. Natalie Lauer führt Prof. TCM (Univ. Yunnan) Li Wu in seinem neuesten, reich bebilderten Ratgeber «Chinesische Steinheilkunde» in die Welt der chinesischen Heilkunst ein und macht mit den heilsamen Wirkungen von Achat bis Zirkon vertraut (Mankau Verlag, Fr. 26.90, auch als E-Book erhältlich).