Haben Sie Rücken?

Ein Aufschrei geht durch das Land von uns Viel- und Dauersitzerinnen: «Mein Rücken!».

Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule bilden landauf, landab die gesundheitliche ­Problemzone Nr. 1. Und manch einer, der wiederholt schmerzens­halber von der Arbeit fernbleibt, wird den Komiker Hape Kerkeling zitieren. Dieser lässt seine Bühnenfigur Horst Schlämmer nuschelnd und grammatisch falsch klagen: «Isch hab Rücken!»

17 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer haben mehrmals pro Woche, 22 Prozent mehrmals pro Monat und 28 Prozent mehrmals pro Jahr Rückenschmerzen. «Rückenschmerzen – ein Begleiter des modernen Lebens», schreibt die Rheumaliga in ihrem noch immer aktuellen Rückenreport 2020. Aktiv bleiben und sich ausreichend bewegen, sind zentrale Schutzfaktoren, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Die Rheumaliga empfiehlt einen minimalen Bewegungsumfang von 150 Minuten pro Woche, während denen sich Herzschlag und Atmung leicht beschleunigen (moderate Intensität), oder mindestens 75 Minuten pro Woche intensive körperliche Bewegung (hohe Intensität).

Genauso wichtig wie die gesundheitswirksame Bewegung ist gemäss neueren Erkenntnissen das Ver­meiden von langen ununterbrochenen Sitzphasen. Lange Sitzphasen am Tag können auch durch Fitness am Abend nicht kompensiert werden. Gemäss Rückenreport sitzt man in der Schweiz rund sechs Stunden täglich. Jede fünfte Person sitzt sogar mehr als neun Stunden täglich. Die Mehrheit der Betroffenen unterbricht die Sitz­dauer jedoch nach einer Stunde oder bereits früher.

Nur ein geringer Teil der Befragten sucht aufgrund von Rückenbeschwerden eine Ärztin oder einen Arzt auf. Am häufigsten beissen die Schweizer und Schweizerinnen auf die Zähne, bewegen sich weiterhin aktiv oder versuchen, sich bei Rückenschmerzen zu schonen. Dabei: Trotz Rückenschmerzen in Bewegung zu bleiben und aktiv zu sein, wird auch von Experten und Expertinnen empfohlen.