Freunde halten einen gesund

Für Menschen über 50 sind enge Freund­schaften nicht nur eine schöne Nebensache – sie können den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.

Eine Studie der Universität Michigan (USA) ergab jüngst, dass Menschen mit schweren körperlichen und geistigen Gesundheitsproblemen doppelt so häufig keine einzige tiefe Bindung zu anderen Menschen haben als gesunde.

90 Prozent aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer der «Nationalen Umfrage über gesundes Altern» gaben an, mindestens eine enge Freundschaft zu unterhalten. Bei 42 Prozent waren es sogar vier oder mehr Freunde und/oder Freundinnen, mit denen sie regelmässigen Kontakt hatten. Auch der Umgang mit Technologie spielte eine wichtige Rolle. 71 Prozent gaben an, im letzten Monat per Text-nachricht oder Videotelefonat kommuniziert zu haben.   

Anders sah es bei denjenigen aus, denen es laut ihrer eigenen Einschätzung mental schlecht oder sehr schlecht ging. 20 Prozent von ihnen hatten gar keine Freunde – eine doppelt so hohe Quote wie der Durchschnittswert. Von denjenigen, die sich in schlechter oder sehr schlechter körperlicher Verfassung befanden, berichteten 18 Prozent, keine Freunde zu haben. Bei Männern zwischen 50 und 64 ist es am wahrschein­lichsten, dass sie ohne enge Freundschaften isoliert im Leben stehen.

Wer mindestens eine enge Freundschaft pflegt, hat eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit, körperlich und geistig gesünder zu bleiben: 70 Prozent besprechen regelmässig ihre Gesundheitsprobleme mit ihren Freunden und können sich auf deren Unter­stützung voll verlassen. Dazu ergab die Studie, dass 50 Prozent der Befragten nur auf Drängen ihrer engen Freunde sich für einen gesünderen Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und Sport entschlossen hatten.