Dialysen gehen ins Geld
Die medizinischen Kosten einer Blutreinigung sind hoch. Aber auch die Patientinnen und Patienten greifen tief ins Portemonnaie – für den Transport zum Dialysezentrum.
Menschen mit schweren Nierenleiden sind oft auf eine lebensnotwendige Hämolyse (Blutwäsche, Bild) angewiesen. In der Schweiz betrifft das 4800 Menschen. Sie müssen bis zu dreimal in der Woche in ein Dialysezentrum fahren und die Kosten dafür oft selbst tragen.
Erstmals liegen nun in der Schweiz, erhoben durch die Berner Fachhochschule und die Schweizerische Nierenstiftung (nierenstiftung.ch), konkrete Zahlen zu den Transportkosten und deren Auswirkungen vor: Neben der psychischen und zeitlichen Belastung der Dialyse sind auch die Transportkosten zum Dialysezentrum für viele eine finanzielle Herausforderung. Denn die Kosten-Unterstützung ist nicht einheitlich geregelt. Fast die Hälfte nutzt für die Fahrt ein Privatfahrzeug. Rund 31 Prozent werden von einem Fahrdienst gebracht, die Übrigen nutzen vor allem den öffentlichen Verkehr. Rund 13 Prozent sind auf eine Begleitperson angewiesen. Die Studie beziffert den finanziellen Aufwand für die Transportkosten zum Dialysezentrum auf durchschnittlich 5041 Franken pro Jahr. Im Einzelfall kann dieser Betrag aber bei mehreren 10 000 Franken pro Jahr liegen, wenn Transportdienste genutzt werden.
Einen grossen Teil müssen die Betroffenen selbst tragen. Die Grundversicherung deckt maximal 500 Franken pro Jahr. Im Einzelfall können Zusatzversicherungen, Invalidenversicherung usw. Beträge übernehmen.