Das grosse Wander-Abc

Sechs von zehn Schweizerinnen und Schweizern zählen Wandern zu ihren liebsten und häufigsten Sport und Bewegungsaktivitäten. Die wichtigsten ­Motive sind die ­Gesundheit, der Aufenthalt in der Natur und die Fitness. Warum Wandern von A bis Z guttut.

Haben Sie gewusst, dass das Wandern glücklich macht, dass es das Immunsystem stärkt und die geistige Flexibilität fördert? Doch Geist und Körper geschieht noch viel mehr Gutes, wenn man regelmässig zünftig ausschreitet – die Benefits des Wandern von A bis Z. 

A: Es klingt paradox, doch Studien zeigen: Wer wandernd in den Bergen unterwegs ist, isst weniger. Die Bergluft wirkt wie ein ­Appetitzügler.

B: Regelmässige Wanderungen senken den Blutdruck. Studien belegen: 15 mmHg weniger nach bereits sieben Wochen.

C: Wandern heizt ein: Bei einer leichten Wanderung werden ca. 350 Kalorien (cal) pro Stunde verbrannt und bei einer Wanderung im Gebirge gar rund 555. Übergewichtige Personen verbrauchen wegen ihres Eigen­gewichts noch mehr Energie.

D: Weil es die Durchblutung des Gehirns verbessert und den altersbedingten Abbau von Nervengewebe im Hirn verlangsamt, beugt Wandern einer Demenz vor. 

E: Gehen erhöht die Erneuerungs- und Verzweigungsrate von Hirnzellen. Es fördert die Entstehung neuer Verknüpfungen im Gehirn und stabilisiert und stärkt so die geistige Leistungsfähigkeit.

F: Beim Wandern verbraucht man – bei gleichem Puls wohlgemerkt – um 20 Prozent mehr Kalorien als auf einem Ergometer. Der verbesserte Fettstoffwechsel unterstützt die Figur.

G: In Kombination mit der Schönheit der Natur setzt die sanfte Bewegung hormonale Glücksbotenstoffe (Serotonin, Dopamin, Adrenalin) frei. Wandern beglückt und belebt mental.

H: Die gleichmässige Belastung beim Wandern ist ideal, um das Herz schonend in Schwung zu bringen und die Gefässe elastisch zu halten.

I: Wiederkehrende Bewegung an der frischen Luft und bei Tageslicht stärken wissenschaftlich belegt – aktiv das Immun­system und bewahren vor Infekten.

J: Transportunternehmen, Hotellerie und Gastronomie verzeichnen im Zusammenhang mit dem Wandern schweizweit eine jährliche Wertschöpfung von rund 3,6 Milliarden Schweizer Franken. Allein: Das Betrachten einer grünen Landschaft, welches Puls, Blutdruck und Muskeltonus senkt und die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol reduziert, ist kostenlos!

K: Im unebenen Gelände unterwegs trainieren Wanderinnen ihren Gleichgewichtssinn und ihre Koordinationsfähigkeit perfekt. Ältere senken zudem ihr Sturzrisiko.

L: Ausser Puste? Häufige Wandertouren führen zur Erhöhung der Lungenkapazität. Sie atmen regelmässiger, die Lunge wird besser durchblutet und der Körper optimal mit Sauerstoff versorgt.

M: «Im Frühtau zu Berge …»: Wer kräftig ausschreitet, der stärkt seine gesamte Muskulatur des Halteapparats. Bauch, Beine und Po werden straffer. 

N: Trockenfrüchte sind die idealen Energiespender für unterwegs. Genauso wie Nüsse und Energieriegel, die aber oft sehr viel Zucker enthalten.

O: Wandern erhöht die Knochendichte und ist somit besonders für Frauen eine wirkungsvolle Präventionsmassnahme gegen Osteoporose. 

P: Eine Wanderung beruhigt angespannte Gemüter und schafft eine Distanz zum Alltag. Mit jedem Meter entsteigen Sie ein Stück weit Ihren Sorgen und lassen die Probleme zu Hause zurück. 

Q: Websites, soziale Medien, Broschüren und Tipps von Freunden sind die wichtigsten Quellen für die Wahl einer Route. Diabetes Schweiz, die Rheumaliga, Pro Senectute und weitere Organisationen helfen mit ihren Internetangeboten zum Thema Wandern.

R: Beim Wandern produziert der Körper mehr Gelenkflüssigkeit. Das reduziert sowohl die Risiken einer Arthrose-Entstehung, als auch das Fortschreiten einer der rheumatischen Erkrankungen.

S: Wollen Sie beim Wandern auch etwas für Oberarme und den oberen Rücken tun? Nutzen Sie Stöcke!

T: Wandern im Gebirge ist hervorragend geeignet, um Depressionen abzubauen und aus einem Tief herauszufinden. Gipfelsteiger freuen sich einerseits, dass der Anstieg geschafft wurde, andererseits werden sie mit der Aussicht belohnt.

U/Ü: In der Kategorie der 15- bis 59-Jährigen ist Wandern bei den Frauen stärker verbreitet als bei Männern. In der Kategorie der Ü60-Jährigen ist dies umgekehrt – die Männer wandern also aufs Alter hin lieber.

V: Wanderinnen berichten übereinstimmend: Unterwegs sein heisst, aus dem Hamsterrad rauskommen, sodass der Stress fami­liärer, beruflicher und gesellschaftlicher Verpflichtungen in den Hintergrund rückt.

W: Natürlich darf es, am Ziel angekommen, ein Zweierli Veltliner sein. Wichtiger aber ist Wasser. Rechnungsbeispiel: Bei einer leichten Tour von vier Stunden Dauer beträgt der Wasserverlust etwa 1,1 Liter.

X/Y/Z: So viel Zeit muss sein: Eine halbe Stunde wandern reicht für den Anfang. Bei ausreichender Fitness steigern Sie sich auf zwei und mehr Stunden. Im Mittel unternehmen die Wandernden in der Schweiz pro Jahr 15 kürzere oder längere Wanderungen, und eine Wanderung dauert durchschnittlich drei Stunden.