Bleiben Sie hitzefest!

Gut zu wissen: Um Hitzewellen besser zu ertragen und sich vor Kreislaufproblemen zu schützen, helfen oft ganz einfache Massnahmen.

 
Die Hitze hat uns diesen Sommer wieder im Würgegriff. Steigt das Quecksilber tagsüber weit über 30 Grad und sinkt es nachts kaum unter 20, sind Abkühlung und ruhiger Schlaf kaum mehr möglich – vor allem in Städten, wo sich die Wärme staut. Die Hitze trocknet unseren schwitzenden Körper aus und strapaziert den Kreislauf. Eine zusätzliche Belastung sind die hohen Ozonwerte, die die Schleimhäute reizen und die Lungenfunktion einschränken können.
 
Schwitzen schützt
Grundsätzlich kann unser Körper gut mit Hitze umgehen. Dafür sorgt unsere eingebaute «Klimaanlage», das Schwitzen. Wer viel schwitzt, den Feuchtigkeitsverlust aber nicht mit Trinken ausgleicht, riskiert eine Dehydration seines Organismus. Erste Anzeichen können Mundtrockenheit, Konzentrationsmangel und Kopfschmerzen sein. Funktioniert das körpereigene Kühlsystem nicht mehr, weil der Körper ausgetrocknet ist, droht ein Hitzekollaps oder gar ein Hitzschlag. Gefährdet sind vor allem Kleinkinder, chronisch Kranke und ältere Menschen. Senioren schwitzen weniger. Zudem ist ihr Durstgefühl vermindert.
 
Kreislauf fit halten
Bei hohen Temperaturen drohen auch Kreislaufprobleme, wenn der Blutdruck abfällt. Der Körper erweitert die Blutgefässe, um die Wärme besser nach aussen abzuleiten. Sinkt der Blutdruck zu stark, wird das Gehirn im Extremfall nicht mehr genügend versorgt und reagiert mit (kurzer) Bewusstlosigkeit. Wer von Natur aus einen tiefen Blutdruck hat – wie beispielsweise junge Frauen – kann seinen Kreislauf ankurbeln, indem er an Hitzetagen stärker salzt, Alkohol meidet und den Blutdruck mit kalten Güssen (Kneipp) oder einer kalten Morgendusche erhöht.
 
Oberstes Gebot: Abkühlung!
Um sich bei hohen Temperaturen vor einer Überhitzung zu schützen, gilt grundsätzlich: Raus aus der prallen Sonne, ab in den Schatten und ganz viel trinken!
Die wichtigsten Regeln bei brütender Hitze:

  • Anstrengungen im Freien vermeiden: Ausser Schwimmen ist Sport tagsüber tabu. Wer seine Dosis Bewegung braucht, verlegt das Walken, Gärtnern oder Tennisspielen in die frühen Morgenstunden oder auf den späten Abend. Wohltuend sind Spaziergänge im kühleren Wald.
  • Älteren Menschen und Pflegebedürftigen rät das Bundesamt für Gesundheit, im Haus zu bleiben und sich körperlich zu schonen.
  • Hitze aussperren: Schliessen Sie tagsüber Fenster, Läden und Vorhänge. Lüften Sie nachts und am Morgen. 
  • Körper kühlen: Halten Sie Handgelenke und Unterarme in kaltes Wasser, legen Sie ein kaltes Tuch auf Stirn und Nacken, gönnen Sie sich ein kaltes Fussbad oder eine erfrischende Dusche. Das alles hilft, die Körpertemperatur zu senken.
  • Viel trinken: Trinken Sie täglich mindestens 2 Liter oder mehr. Am besten jede Stunde ein grosses Glas Wasser oder ungesüssten Kräuter-/Früchtetee, auch wenn Sie keinen Durst verspüren. Mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte liefern zusätzlich Vitamine. Mit dem Schweiss abgesonderte Mineralstoffe lassen sich mit Bouillon wieder zuführen.
  • Alkohol und koffeinhaltige Getränke meiden, da sie dem Körper Wasser entziehen.
  • Leicht essen: Vermeiden Sie fettige Speisen und greifen sie zu erfrischenden Früchten, Salaten, Gemüsen, Joghurt und Quark. Wasserreiches wie Melonen, Erdbeeren, Tomaten und Gurken befeuchtet den Körper zusätzlich.
  • Luftige Kleidung: Tragen Sie helle, weit geschnittene Kleider und halten Sie ihren Kopf mit einem hellen Sonnenhut kühl.

 

Bei Überhitzung sofort handeln!
Mögliche Anzeichen einer gefährlichen Überhitzung sind Schwäche, Verwirrtheit, Schwindel, Übelkeit, Flimmern vor den Augen, Zittern und Muskelkrämpfe. Jetzt sofort viel trinken, Beine hochlegen (um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen) und den Körper mit kalten Umschlägen abkühlen. Bringt das keine Linderung, umgehend den Notarzt rufen. Denn steigt die Körpertemperatur auf über 40 Grad (Hitzschlag), braucht es dringend lebensrettende Massnahmen.

Mehr Rekord-Temperaturen
Gemäss Bundesamt für Gesundheit müssen wir in Zukunft vermehrt mit sommerlichen Hitzewellen rechnen. Die zehn wärmsten bisher gemessenen Jahre liegen alle zwischen heute und 1995.
Grund für die höheren Temperaturen ist die globale Klimaerwärmung (sogenannter Treibhaus¬effekt). Die Verbrennung fossiler Energieträger (Erdöl, Erdgas, Kohle, Benzin und Diesel) in Industrie, Verkehr und Haushalten sowie die Intensivlandwirtschaft produzieren Treibhausgase (Kohlendioxid, Methan und Lachgas), die unser Klima beeinträchtigen.