Halloween und Papa Moll – so wachsen seine Kinder auf

TV-Korrespondent in Washington zu sein ist sein Traum
beruf. Sein
 wichtigster Job sei aber ein
 anderer, sagt der Davoser: «Ein guter Vater zu sein.»

Seit 2007 arbeitet der Bündner fürs Schweizer Fernsehen in den USA, zuerst vier Jahre in New York, seit 2011 in Washington. In dieser Zeit hat er eine Familie gegründet. Seine Frau Henna Turunen (34) ist Finnin und hat ihm zwei Kinder geschenkt, Tochter Amélie (4) und Sohn Aatos (8 Monate). Über seine US-Zeit hat er nun ein Buch
 geschrieben.

 

Arthur Honegger (35) über …

… Amerika
Für mich ein Traumjob, als Korrespondent hier zu sein. Die USA machen immer Schlagzeilen.

… meine Familie
Sie ist mein grösstes Glück! Mein wichtigster Job: ein guter Vater zu sein.

… Schweizer Traditionen
Wir lesen mit den Kindern «Papa Moll» und hören Trudi Gerster zu – sehr schweizerisch.

… US-Traditionen
Halloween ist wohl der wichtigste Feiertag für uns, der schönste Tag des Jahres für die Kids.

… Sprachen in der Familie
Ich spreche Schweizerdeutsch, meine Frau Henna ist Finnin. Tochter Amélie spricht Schweizerdeutsch, Finnisch, Englisch – und manchmal alles zusammen.

… Schweizer Kinderlieder
Aatos ist erst 8 Monate alt, er «singt» noch Eigenkompositionen. Meine Tochter mag «Die kleine Venus» von Susan Orus.

… Washington und Davos
Washington ist eine tolle Grossstadt. Mein Heimatort wird jeden Winter wegen des WEF auch ziemlich städtisch. In der Zwischensaison ist es dort dann ziemlich ruhig. Ich bin mit verschiedenen Lebensrhythmen aufgewachsen und weiss das zu schätzen.

… Reisen in die Schweiz
Nur etwa einmal pro Jahr. Wir besuchen ja auch den finnischen Teil der Familie regelmässig.

… Super Bowl
Die Fussball-WM ist mir immer noch lieber.

… Fastfood
So selten wie möglich, auf Reisen aber manchmal die einzige Verpflegung weit und breit.

… die Natur
Vielleicht das Beste überhaupt an den USA. Die Nationalparks muss man gesehen haben, atemberaubend.

… Filmstars
Habe ich auch schon interviewt, meine Jugendidole waren aber nicht dabei. Wohl auch besser so.

… die West Coast
Fliege ich immer wieder gerne hin, nicht nur Kalifornien. Portland kann ich sehr empfehlen!

… das Weisse Haus
Weniger glamourös, als es aussieht – vor allem der Presseraum.

… das Capitol
Das Symbol der amerikanischen Demokratie. Leider werden die Politiker dem oft nicht gerecht.

… US-Präsidenten
Sie haben weniger Gestaltungsmacht als allgemein angenommen. Sie müssen oft eher auf Situationen, auf Krisen richtig reagieren – das ist alles andere als einfach.

… Alaska
Tolle Landschaft, ich konnte sie aber leider nie geniessen – war beruflich in Anchorage, und dann muss es meistens schnell gehen.

… White Trash
Ein übler Ausdruck für Menschen, die in Armut leben, und eine traurige Realität. Ich würde niemals jemanden als Trash, als «Müll», bezeichnen.

… Billigbenzin
Wichtig in einem Land, in dem fast jeder aufs Auto angewiesen ist – bis alle ein Elektroauto wie den Tesla fahren zumindest.

… Geld
An nichts gewöhnt man sich in den USA so schnell wie daran, alles per Kreditkarte zu bezahlen.

… 10-spurige Autobahnen
Und trotzdem Stau. Das passiert in Washington öfter.

… die Justiz
Hat eine zentrale Funktion in der Gesellschaft, viel mehr als bei uns.

… mein Buch
Ein Kulturguide zum faszinierendsten Land der Welt – manchmal ernst, manchmal augenzwinkernd, immer aber informativ.