Wie gesund ist Brot?

Für die meisten ist es einfach ein Grundnahrungsmittel. Aber darüber hinaus liefert Brot auch viele wertvolle Nähr-, Ballast- und Vitalstoffe.

Die Basler haben eines, die St. Galler auch. Die Zürcher nennen ihres Langbrot, bei den Bernern ist es ein Rundbrot. Das der Aargauer wiederum ist länglich mit spitzen Enden, das der Urner besteht aus zwei Teilen, und jenes der Bündner ist ringförmig. Kein Zweifel: Die Brotvielfalt in der Schweiz ist riesig, rund 300 Brotsorten gibt es ­gemäss schweizerbrot.ch, dem Kom­petenzzentrum für sämtliche Fragen zu Schweizer Brot, Mehl und Getreide.

Brot dient indes nicht nur der Ernährung, es hat auch gesundheitsfördernde Eigenschaften. Es enthält viele Vitamine sowie Nährstoffe und stellt die Mineralienzufuhr sicher. «So besticht dunkles Brot oder Vollkornbrot vor allem durch die hohen Anteile an Ballast­stoffen und wirkt beispielsweise Darmerkrankungen und Verstopfung ent­gegen. Aber auch erhöhten Cholesterinwerten oder Diabetes kann mit dem ­Genuss von Brot vorgebeugt werden», schreibt Ernährungsberaterin Caroline Brinkhoff für «Schweizer Brot» in einem Blog-Beitrag. Und fährt fort: «Brot gilt oft pauschal als ungesund. Das ist falsch. Denn es dient dem menschlichen ­Körper als wichtiger Energielieferant. Vor allem Vitamin B und Mineralien wie Magnesium, Fluor, Jod und Zink sind im Brot enthalten. Dagegen kommen teilweise nicht einmal Gemüsesorten an. Brot macht nachhaltig satt und ist ein praktischer Begleiter im Alltag.»

Wie viel Brot ist gut für uns? Die Ernährungsberaterin: «Es ist eine Frage der Menge und der Kombination der Lebensmittel im richtigen Verhältnis. Brot gehört zu einer ausgewogenen ­Ernährung dazu und lässt sich besonders gut mit Salaten und kaltem Gemüse, aber auch mit den verschiedensten Eiweissquellen kombinieren. In der ­Regel ist es nicht das Brot, das ungesund ist, sondern der Belag.»

Doch Brot ist nicht gleich Brot – ­gerade bei den gesundheitsfördernden Eigenschaften gibt es Unterschiede.

Vollkornbrot fürs Herz

Forschende der amerikanischen Harvard-Universität untersuchten die Essgewohnheiten von über 800 000 Erwachsenen und stellten fest: Pro gegessene 16 Gramm Vollkorn sank das Herzinfarkt-Risiko um 9 Prozent. Erwachsene, die täglich drei Portionen Vollkorn (48 g) konsumierten, starben zu 25 Prozent seltener an Herzkrankheiten – und zu 14 Prozent seltener an Krebs.

Roggenbrot beugt Diabetes vor

Vollkornbrote aus Roggen halten den Blutzuckerspiegel für bis zu zehn ­Stunden auf konstant hohem Niveau. Dadurch schützt Brot aus diesem ­Getreide vor Diabetes – und senkt das Risiko für Herzinfarkt. Seine hoch­wertigen Eiweisse und Ballaststoffe ­senken zudem den Cholesterinspiegel.

Knäckebrot bei Erkältungen

Kalorienarm, magenschonend, gut ­verträglich: Dank dieser Eigenschaften ist Knäckebrot – gebacken bloss aus Roggenvollkornschrot, Wasser und Salz – lange haltbar. Seine Nährstoffe wie ­Eiweiss, Zink und Magnesium mobili­sieren gerade in der Erkältungszeit ­unsere Abwehrkräfte und stärken ein geschwächtes Immunsystem.

Bananenbrot fürs Gedächtnis

Die Mineralstoffe des Bananenbrots, ­allen voran Kalium, verhindern, dass der Körper übersäuert. So verbessert die aus den USA stammende Spezialität die Reaktions-, Gedächtnis- und Denkfähigkeit. Sein Vitamin B 6 stärkt die ­Abwehrkräfte, und die Aminosäure Tryptophan regt im Gehirn die Bildung des Glückshormons Serotonin an.

Maisbrot für starke Nerven

Maisbrot wird häufig ohne Hefe ge­backen, dafür enthält es reichlich Vitamin B 1, das der Körper nur schlecht speichern kann. Der Vitalstoff ist wichtig für den Energiestoffwechsel der ­Körperzellen und trägt bei zur Erhaltung von Nerven und Herzmuskelgewebe ­sowie zur Gewinnung und Speicherung von Energie.

Dinkelbrot bei Entzündungen

Brot, gebacken aus dem Schweizer ­Urgetreide, zeichnet sich durch seinen hohen Anteil an Vitamin E aus. Es wirkt als Antioxidans, das Fettsäuren vor der Schädigung durch aggressive Moleküle schützt. Auch stimuliert es das ­Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. Dinkelbrot gilt als idealer Energiespender, der den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lässt.

Sauerteigbrot stärkt den Darm

Brote aus Sauerteig, die gerade wieder enorm im Trend liegen, sind nicht, wie man vermuten möchte, sauer. Vielmehr wird damit der Gärungsprozess der ­beiden Zutaten Mehl und Wasser bezeichnet. Durch die lange Gärzeit werden unerwünschte Stoffe (meist sind es Zuckerarten), die Verdauungsprobleme wie Blähungen auslösen können, vor dem Backen abgebaut.