Freudiger Blick in die   Zukunft

rüh übt sich, wer eine gute Königin sein will. Deshalb gibt die Niederländerin nun ihr Solo-Debüt. Dieses ist ein voller Erfolg.

Von Sarina Bosshard

Der Lebensweg von Prinzessin Amalia (21) ist schon seit ihrer Geburt ­vorbestimmt: Sie wird ihrem Vater einst auf den Thron folgen. Auf diese ­Rolle bereitet sie sich immer mehr vor. Mit dem Jahreswechsel startete für die älteste Tochter von König Willem-­Alexander (57) und Königin Máxima (53) ein neuer Lebensabschnitt. Sie übernimmt ­immer mehr Verantwortung. Erstmals absolviert die niederländische Thronfolgerin einen Solo-Auftritt.

Ihre grosse Premiere feiert sie bei der Taufe  eines Versorgungsschiffes der könig­lichen Marine in Vlissingen (NL). «Ich taufe dich ‹Den Helder› und wünsche dir und deiner Mannschaft eine gute Reise», erklärt sie feierlich. Im Anschluss an die Zeremonie erhält ­Amalia eine Führung durch das Schiff und unterhält sich mit der Besatzung. Es ist ein ­souveräner Auftritt, den die Prinzessin hinlegt. Mit ihrer freundlichen und interessierten Art zieht sie nicht nur die Royal-Fans auf ihre Seite, sondern auch die heimischen Medien. In ­diesen erntet sie viel Lob. Amalia beweist, dass sie ­ihrer Rolle auch ohne die Unterstützung ihrer Eltern gewachsen ist.

Mehr Termine für Apanage

In den kommenden Monaten wird die Niederländerin mehr Auftritte als bis anhin wahrnehmen. Spätestens beim Königstag im April dürfte sich Amalia wieder offiziell zeigen. Des­wegen macht sie neu ihren Anspruch auf ihre jährliche Apanage in der Höhe von 1,4 Millionen Franken geltend. Diese wäre ihr seit ihrem 18. Geburtstag zugestanden. Bis anhin hat sie freiwillig darauf ver­zichtet. Doch vergangenes Jahr schrieb sie in einem Brief an den damaligen Ministerpräsidenten: «Es ist nun absehbar, dass ich im Hinblick auf die selbständige und unabhängige Ausübung meines Amtes
mit Personalkosten und materiellen ­Kosten rechnen muss, einschliesslich ­eines Sek­retariats und der Reservierung ­einer Wohn- und Arbeitsunterkunft.» Seit 2025 zahlt sie daher die Aufwands­entschädigung nicht mehr zurück.

Dass die Thronfolgerin so unbeschwert ihren Aufgaben nachgehen kann, ist nicht selbstverständlich. Denn die Sorgen um ihre Sicherheit waren einst gross. Sie ­musste 2022, nur zwei Wochen nach ihrem Start an der Universität, wo sie Politik, ­Psychologie, Recht und Wirtschaft studiert, von Amsterdam zurück ins Schloss Huis ten Bosch zu ihren Eltern ziehen, weil sie ins Visier der Mocro Maffia geraten war. Später lebte sie sogar in Spanien. Das ­normale Studentenleben, das sie sich ­gewünscht hatte, war vorerst nicht ­möglich. Zu gross war das Risiko einer ­Entführung oder eines Anschlags auf sie.

Doch diese schwere Zeit hat Amalia überstanden und wächst nun immer mehr in die Rolle einer Königin rein – ganz zur Freude ihres Vaters. So schwärmte Willem-Alexander bereits letztes Jahr, als Amalia ihre erste Staatsreise an seiner Seite wahrnahm: «Ich strahle vor Stolz, wenn ich meine Tochter sehe.»