Wellness für die Ohren
Sie zählen zu den fünf Sinnesorganen des Menschen, bekommen aber nur selten die Aufmerksamkeit, die ihnen zustünde. Schade! Elf Tipps, um das zu ändern.
Die Ohren spielen eine wichtige Rolle in unserem Leben. Es kann also nicht schaden, sich ab und zu bewusst um das Hörorgan und den Hörsinn zu kümmern!
1 Schonend reinigen: Um es klarzustellen: Unsere Ohren, besser gesagt die Gehörgänge, reinigen sich von selbst. Ohne unser Zutun. Dafür sorgen winzige Härchen, die überschüssiges Ohrenschmalz, abgestorbene Hautschuppen und Schmutzteile aus der Ohrmuschel hinausbefördern. Das Einzige, was die Ohren brauchen, ist sanftes, äusserliches Abwaschen mit einem lauwarmen Waschlappen. Seife ist nicht nötig. Was aber oft vernachlässigt wird, ist die Säuberung hinter den Ohren. Darum müffeln manche Menschen in dieser Region.
2 Gehörgang schonen: Mit Wattestäbchen in den Ohren zu stochern, kann lustvoll sein, gut tut es nicht. Denn die zarten Flimmerhärchen im Ohr brauchen ein gewisses Mass an gelblich-zähem Ohrenschmalz, um einwandfrei zu funktionieren. Wer regelmässig Stäbchen verwendet, riskiert, das Ohrenschmalz tiefer ins Ohr zu schieben oder gar das Trommelfell zu verletzen. Manche Menschen produzieren übermässig Cerumen – so der medizinische Begriff für Ohrenschmalz. Dies hat nichts mit Hygiene zu tun, sondern ist angeboren. Ihnen kann eine «Putzaktion» beim HNO-Arzt helfen, so alle drei bis sechs Monate.
3 Sich vor Wasser schützen: Ob Keime im Wasser, ein defektes Trommelfell, Chlor oder starke Temperaturunterschiede: Manchen Menschen setzt Schwimmen und Schnorcheln besonders zu, ihre Ohren reagieren mit Infektionen oder Juckreiz. Wichtig ist, den Gehörgang raschestmöglich trockenzulegen. Durch Trockentupfen mit einem Handtuch oder nicht allzu heisse Föhnluft. Wer oft schwimmt, verwendet wasserabweisende Ohrstöpsel.
4 Vitalstoffe tanken: Erste Studien zeigen: Das Hörverlust-Risiko lässt sich deutlich senken, wenn die Ernährung reich ist an Magnesium und den Antioxidantien Vitamin C und Betacarotin.
5 Ohrkerzen-Behandlung: Dabei werden Röhrchen aus Baumwoll- oder Leinenstoff in die Ohröffnung gesteckt. Teilweise enthalten sie auch Bienenwachs und ätherische Öle. Beim Herunterbrennen entsteht ein leichter Unterdruck, der Ohrenschmalz und Giftstoffe aus dem Gehörgang herausziehen soll. Wissenschaftliche Beweise dafür gibt es nicht, doch wird die Behandlung meistens als wohltuend erlebt. Kontraindikationen sind: Loch im Trommelfell, Ohrenentzündung, Ohrenpilz, Implantat.
6 Selbstmassage: Ihre Ohren werden es lieben, wenn Sie sie regelmässig zwei bis drei Minuten zwischen Daumen und Zeigefinger sanft kneten – mit oder ohne Massageöl. An den Ohren
befinden sich zahlreiche Akupunkturpunkte, die dadurch angeregt werden.
7 Ohrstöpsel verwenden: Die Empfindlichkeit des Gehörgangs wird oft unterschätzt. Die Flimmerhärchen im Ohr, die den Schall ans Gehirn weitergeben, können durch laute Konzerte oder ständigen Lärm knicken und nicht mehr fähig sein, sich wieder aufzurichten. Die Folge sind chronische Hörschäden. Ohrstöpsel schützen sie.
8 Dauerbeschallung meiden: Ohren sind ständig im Einsatz. Die Dauerbeschallung – auch durch Kopfhörer – kann die Flimmerhärchen überlasten und dazu führen, dass sie unwiderruflich absterben. Deshalb immer wieder Pausen ohne laute Musik einlegen!
9 Ölbad für die Ohren: Im indischen Ayurveda existiert eine wohltuende Behandlung, bei der die Gehörgänge vorübergehend mit körperwarmen Öltropfen geschlossen werden, um innerlich zur Ruhe zu kommen. «Karna Purana» soll helfen, nervliche Anspannung, aber auch Ohrengeräusche, Kiefer- und Nackenverspannungen zu lindern.
10 Ohren warmhalten: Wind, Zugluft und Kälte können Ohrenschmerzen auslösen. Schutz bieten eine warme Mütze oder ein Stirnband. Wer sich lieber diskret schützt, setzt auf Klimawolle, kleine Bällchen aus Schafswolle, die man in die Ohren steckt. Sie halten warm, indem sie Wind, Feuchtigkeit und Kälte fernhalten, mindern das Hören aber nur schwach.
11 Kaugummi kauen: Ab und zu kräftig auf einen Kaugummi zu beissen, ist Wellness für die Ohren. Damit öffnet sich die eustachische Röhre zwischen Mittelohr und Mundraum, wodurch das Ohr entlüftet wird und trocken bleibt.