Lied für ­seine Tochter Aamor

Der irische Sänger hat ein neues Album veröffentlicht. Mit der GlücksPost spricht er über den Ent­stehungs­prozess, seine Zusammenarbeit mit Stress und seine Liebe zur Schweiz.

Von Irene Lustenberger

Entspannt sitzt Rea Garvey (51) auf seinem Hocker im Büro seines Plattenlabels in Zürich und blickt auf die Stadt. «Ich liebe die Schweiz und verbringe hier auch privat viel Zeit», sagt der Ire, der als Frontmann der Band Reamonn mit dem Hit «Supergirl» bekannt wurde. «Es ist einfach ein unglaublich schönes Land. Wir haben schon oft darüber nachgedacht, in die Schweiz zu ziehen. Aber der Zeitpunkt dafür ist noch nicht gekommen.» 

Noch lebt der Pop-Musiker in Berlin, 1998 ist er nach Deutschland gezogen. In ­Zürich weilt er, um sein neues ­Album «Halo» vorzustellen. «Es dauerte vier Jahre, bis das Album fertig war. Ich habe mit verschiedenen Produzenten zusammengearbeitet, und es war eine rich­tige Achterbahnfahrt», erklärt er. Denn oft sei er mit dem Ergebnis nicht zufrieden gewesen und habe den Song mehrmals aufnehmen müssen. «Ich glaube, ich habe nicht nur mich, sondern alle um mich herum wahnsinnig gemacht», sagt Garvey ­lachend. «Ich bin kein Perfektionist, aber ich wollte, dass das Album toll wird. Denn wenn es nur gut ist, ist es nicht gut genug.» So hat er für das Album rund 70 Songs geschrieben und die Playlist zwei Wochen vor der Veröffentlichung nochmals komplett umge­krempelt. 

Den gleichnamigen Titelsong «Halo» hat Rea Garvey für seine Tochter Aamor (19) geschrieben. «Es geht um die Gross­artigkeit, die in jedem Menschen steckt. Es ist so, als ob jemand einen Raum betritt und einem einfach ein Lächeln ins Gesicht zaubert, weil er im Raum ist», führt der Musiker aus. «Es geht darum, dass man für die Person, die man liebt, da ist und ihr Halt gibt. Und dass man ihr zeigt, dass das Leben schön ist, auch wenn es mal schwierige ­Zeiten gibt.» Aamor ist auch im offiziellen Musikvideo zum Song zu sehen und stand auch schon mit ihrem Vater auf der Bühne. Bislang hielt Rea Garvey seine Kinder aus der Öffentlichkeit raus. So ist zwar ­bekannt, dass er und seine Frau Josephine ein zweites Kind haben, nicht aber, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist. 

«Stress ist ein cooler Typ»

Auf dem Album findet sich mit dem Song «Yeah, Yeah, Yeah» auch ein Duett mit dem Westschweizer Rapper Stress. «Wir kennen beide Stefanie Heinzmann und haben uns an einem ihrer Konzerte kennengelernt», erinnert sich Rea Garvey an seine erste Begegnung mit Stress. «Und eines ­Tages habe ich ihn angerufen und gefragt, ob er bei einem meiner Songs rappen will. Stress ist ein cooler Typ. Wir verstehen uns wirklich gut.» Immer wieder hat der Ire auch Auftritte hierzulande, den nächsten am 30. Oktober an der Baloise Session in ­Basel.

Dort findet 2025 auch der Eurovision Song Contest statt. «Ich bin ein grosser ESC-Fan», sagt Rea Garvey, der dieses Jahr in Deutschland als Coach im Einsatz war und Talente auf den Vorentscheid vor­bereitete. «Seit meiner Kindheit sind das für mich so was wie die Olympischen Spiele. Im Gegensatz zum Sport sind wir aber beim ESC erfolgreich, Irland hat sieben Mal gewonnen», sagt er und meint: «Wenn Irland mich fragen würde, würde ich mir ernsthaft überlegen, teilzunehmen.»

Doch zuerst steht für Garvey eine andere Musikshow an: Ab dem 23. November ist er wieder Teil des Rateteams von «The Masked Singer» (20.15 Uhr, Pro7). Daneben will er sich vermehrt Zeit nehmen für das, was ihm am wichtigsten ist: die Familie. Und wer weiss, vielleicht rückt auch der richtige Zeitpunkt, um in die Schweiz zu ziehen, näher …