«Das Älterwerden? Nur die Falten finde ich unnötig»

Über den Sommer trifft die GlücksPost Prominente an Orten, die sie gerne haben. Die SRF-Moderatorin macht den Anfang und erzählt, mit Blick über den Urnersee, von ihrer Kindheit in Altdorf und warum sie sich freut, älter zu werden.

Aurelia Robles

Die Schifflände in Brunnen SZ hat Sabine Dahinden (55) als Treffpunkt für die Sommerserie vorgeschlagen. Denn hier liegt der Blick frei über den ­Urnersee bis nach Altdorf, wo die «Schweiz aktuell»-Moderatorin aufgewachsen ist, und geht zu den Bergen. Am Himmel sind Gleitschirme zu sehen, auf dem See Segelschiffe zu betrachten und von der Strasse Motorräder zu hören.

GlücksPost: Welche dieser Aktivitäten wäre am ehesten Ihre?

Sabine Dahinden: Alltägliches Velofahren. Ich fahre immer Velo auf meinem Arbeitsweg. Sonst gehe ich gerne in den Bergen spazieren. Aber Gleitschirme oder Ähn­liches müssen gar nicht sein. Ich habe ­genug Adrenalin im Leben.

Haben Sie schon einen Gleitschirmflug gemacht?

Ja, vom Gitschen, den wir von hier aus sehen. Dieser ist insofern mein Lieblingsberg, da ich ihn als Kind von daheim in Altdorf immer gesehen habe und schauen konnte, wie das Wetter ist.

Wie ist Ihr Bezug zum Wasser?

Ich finde das Wasser und den See wunderschön, aber ich schwimme nicht so gern, habe es auch spät in meinem Leben gelernt. Als Kinder gingen wir im Seelisbergerseeli schwimmen, wenn wir in Volligen Ferien machten. Die Felsen und Berge sind schon eher mein Element. 

Was sehen Sie, wenn Sie sich umsehen?

Schon den Gitschen, der eine grosse Bedeutung für mich hat. Und ich spüre hier stark meine Wurzeln. Meine Eltern sind mittlerweile verstorben, aber mit meinen Geschwistern bin ich eng verbunden. Wir hatten eine sehr gute und kreative Kindheit, hatten immer Musik im Haus mit unserer Mutter, die Pianistin war. Die Berge symbolisieren für mich Geborgenheit, der Föhn verleiht Wildromantik. In Uri ist man auch immer auswärts orientiert. Noch heute reise ich täglich mit dem Zug durch die Schweiz.

Wieso brauchen Sie das?

Die Schweiz ist so reichhaltig. Wenn man eine Stunde oder eine halbe Stunde von Altdorf nach Luzern fährt, kommt man vom Hochalpinen ins Voralpine, vom Dorf in die Stadt und auch zu Menschen mit einer anderen Mentalität. Durch die vielen Jahre bei «Schweiz aktuell» merke ich, was es zu entdecken gibt, und empfinde es daher als wertvoll und brauche es immer mehr. Privat wäre ich aber eher für mich alleine unterwegs.

Sie moderieren seit über 20 Jahren die SRF-Newssendung «Schweiz aktuell». Wie hat sich das Land verändert?

Ich müsste das wohl gescheit aus der Vogelperspektive analysieren. In Sachen Technik ist sicher viel passiert. Generell würde ich mir sehr wünschen, dass die Menschen einen anständigeren Umgang miteinander hätten. Aber ich glaube auch, dass es früher nicht anders war. Ich bin für alle dankbar, die gegenwirken, die versuchen, freundlicher und harmonischer zu sein.