Statt in TV und Radio ist Walter Andreas Müller alias WAM heute ein gefragter Theater- und Musical-Darsteller.
Walter Andreas Müller
«Man muss loslassen können»
Wenn ein Türchen zugeht, geht ein anderes auf: Das ist das Lebensmotto des Komödianten und Schauspielers. Trotzdem ist etwas Wehmut dabei, wenn er auf seine Karriere zurückblickt.
Nicht er antwortet, sondern die Combox, doch wenig später ruft der echte WAM zurück: «Der Pöstler hat grad neue Autogrammkarten gebracht.» Jaja, die seien immer noch gefragt, wenngleich nicht mehr so wie früher. «Heute wollen die Leute Selfies machen.»
Trotzdem mögen sie immer noch die Sketche von einst sehen, die nun in zwei «Sommer-Lachern» (27. 7./3. 8., 22.25 Uhr, SRF 1) wiederholt werden. Zu Adam & Eva Chifler aus «Traumpaar» (mit Ursula Schaeppi) hat Walter Andreas Müller (77) eine zwiespältige Haltung: «Mir ist das mit der Zeit etwas verleidet, da es immer dasselbe Gezänke war, aber es hatte einen Riesenerfolg.» Lieber redet er über «Classe Politique», wo er mit Birgit Steinegger Bundesrätinnen und Bundesräte parodierte. «Offenbar hat das nach wie vor seinen Reiz, obwohl im Bundeshaus andere Leute ein- und ausgehen.» Grösster Unterschied für ihn: «Es gibt in Bern kaum mehr Figuren mit spezifischen Charakteristika, die meisten sind recht geschliffen und glatt.» Und folglich uninteressant. «Nicht politisch», er grinst, «sondern für Parodien.»
