Bo Katzman
Aufregende Tage in Afrika
Der Musiker und seine Frau Marianne reisten nach Namibia und Südafrika. Begeistert von Landschaft und Tierwelt kamen die beiden auch musikalisch auf ihre Kosten.
Er wisse gar nicht, wo er mit Erzählen beginnen und welche Fotos er raussuchen solle, sagt Bo Katzman, als er der GlücksPost die Tür öffnet. «Ich habe hunderte von Fotos, weil mir Namibia und Südafrika so gut gefallen haben.»
Deshalb von Anfang an: Im vergangenen Jahr nahm der Musiker an einer Flussfahrt auf dem -Douro in Portugal teil. Derselbe Reise-leiter bot auch Reisen in Namibia und Südafrika an. «Da bereits einige meiner Freunde und Bekannten in diesen Ländern waren und davon geschwärmt haben, meldeten meine Frau Marianne und ich uns für diese zweiwöchige Gruppenreise an», erzählt der 71-Jährige und fügt lachend an: «Wir waren die Jüngsten.»
Der rund 13-stündige Flug nach Windhoek, Namibias Hauptstadt, war aufgrund Katzmans Körpergrösse zwar unbequem, trotzdem blickt er durchwegs positiv auf die Reise zurück. «Windhoek war einst deutsche Kolonie, deshalb waren viele Strassennamen in Deutsch angeschrieben», sagt er. Ihn hätten vor allem drei Dinge interessiert: die Landschaft, die Menschen und die Musik.
Die organisierte Rundreise führte nach Walvis Bay – auf Deutsch Walfischbucht –, wo die Gruppe mit dem Schiff zu einer Robbenkolonie fuhr. «Auf dem Weg dorthin landete ein Pelikan direkt vor mir. Also sang ich ihm ein Ständchen», erzählt der Musiker und lacht. Im Landesinnern faszinierten ihn vor allem die Dünenlandschaft – «die ist tieforange» – und das Dead Vlei (Tal des Todes) mit seinen vermoderten, über 1000 Jahre alten Bäumen. «Weil wir ein Foto machen wollten, lehnte ich mich an einen Baum. Der Guide ermahnte uns dann, dass wir diese nicht berühren dürfen», erinnert sich Katzman. Ebenfalls unvergesslich bleibt die Fahrt durch die Dünen mit Quad-Bikes. «Dort könnte man sich verirren.» Obwohl Namibia ein armes Land ist, seien die Einwohner freundlich und aufgestellt. «Die Überlandstrassen sind natürlich nicht so gut ausgebaut wie bei uns, sondern mehrheitlich breite Schotterstrassen.»
In der zweiten Woche weilte die Reisegruppe in Südafrika. «Im Makalali Game Reserve gingen wir auf Safari. Wenn dann plötzlich ein Elefant vor dir steht, ist das schon beeindruckend.» Beeindruckt war Katzman auch vom Safari Guide. «Er ist seit 26 Jahren Guide, kennt die Tiere und Fährten und wusste, wie wir mit dem Fahrzeug zu ihnen kommen.» Und so sahen die Schweizer Touristen tatsächlich die sogenannten «Big Five» – Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard –, das Ziel jeder Safari.
Die Reise endete in Kapstadt. «Die vielen Obdachlosen dort -haben mich zum Nachdenken gebracht», so Bo Katzman. Weniger schön waren auch die mit Stacheldraht und Gittern eingezäunten und eingemauerten Gebäude in Johannesburg. «Die Stadt hat so viel Armut, dass sie sehr gefährlich ist», erklärt er.
Die Gruppe besuchte auch ein Lokal, in dem einheimische Musik geboten wurde. «Die Intensität der Musik ist sehr eindrücklich. Ich dachte, ich könnte etwas mitnehmen. Aber keine Chance – das ist so weit weg von dem, was wir machen. Die Rhythmik und die Melodik sind total anders», resümiert er. In Erinnerung bleibt auch der Besuch eines Waisenhauses. «Spontan sangen die Kinder für mich ‹I wish you a merry Christmas›.» Als ob sie wussten, dass Bo Katzman mit seinem Chor jahrelang vor Weihnachten durch die Schweiz tourte …
Apropos Chor: Nach jahrzehntelangen Erfolgen mit seinem Bo Katzman Chor bietet der erfahrene Musiker und Sänger seit diesem Frühling ein «Offenes Singen für alle» an. Singfreudige Menschen aus der Region Basel treffen sich jeden Montagabend für 75 Minuten zu einem zwanglosen Singen. «Mir hat das Singen mit Leuten gefehlt», erklärt er seine Beweggründe. Er habe mit 30, 40 Leuten gerechnet – zur ersten Probe kamen 135! Mittlerweile sind es über 140 Sängerinnen und Sänger. «Singen tut gut und macht glücklich», resümiert er. Anders als geplant wurde der Mitsing-Chor bereits für drei Auftritte angefragt. «Wir sind kein klassischer Konzert-Chor, sondern wollen, dass das ganze Publikum mitsingt», führt er aus. Daneben gibt Bo Katzman Gesangsunterricht und steht mit seiner Tochter Ronja Borer auf der Bühne. Als Nächstes an der 1.-August-Feier mit Barbecue auf dem Schloss Sargans.