Fannie Wilkens
«Ich sehnte mich nach etwas Tieferem»
Sie war als Model erfolgreich, hat sich inzwischen auch als Sängerin einen Namen gemacht: Die in Berlin wohnhafte Bernerin startet in Deutschland durch.
Von Dominik Hug
Sie habe die letzten Jahre sehr hart gearbeitet, sagt Fannie Wilkens (40): «Mittlerweile bin ich aber zum Glück ziemlich etabliert.» Lachend ergänzt sie: «Heute geht alles ein bisschen leichter von der Hand.»
Die Bernerin tourte mit ihrem Musikprojekt «2 Welten» vor kurzem durch Deutschland, wo sie die Bühnen mit Stars wie Ben Zucker (39), Giovanni Zarrella (45) und der Gruppe Glasperlenspiel teilte. Ihre Musik sei Mainstream-Pop auf Hochdeutsch, erklärt Wilkens. Der aktuelle Hit «Was man nicht sagt» ist auf Tiktok schon über 100 000 Mal abgerufen worden. «Was ein wirklich schöner Erfolg ist», freut sie sich.
Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Wilkens vor 20 Jahren, als sie in der Schweiz als Model durchstartete. «Der Job gefiel mir, aber ich sehnte mich schon damals nach etwas anderem, etwas Tieferem. Ich sehnte mich danach, auf der Bühne zu stehen und meine eigenen Lieder zu singen», erinnert sie sich.
Diese Passion führte sie zuerst nach New York, später lebte sie in Los Angeles. Seit nunmehr 13 Jahren ist Berlin ihr Zuhause. «Hier bin ich mit meiner Musik näher am Puls der Zeit», sagt Wilkens. «Ich habe als Sängerin mehr Möglichkeiten als beispielsweise in Bern oder Zürich.»
Ein weiterer Grund für ihren Entscheid, in der deutschen Hauptstadt zu leben, ist die Liebe. Seit 2017 ist sie mit dem sieben Jahre jüngeren Polizisten Jeff Wilkens (33) verheiratet. «Und in ihn noch immer so verliebt wie am ersten Tag», betont sie. Nur ein Wunsch habe sich für das Paar noch nicht erfüllt: «Wir hätten wahnsinnig gerne Kinder. Bislang hat es leider nicht geklappt, aber wir bleiben zuversichtlich.»
Für Wilkens käme auch eine Adoption in Frage. «Ich bin offensichtlich in vielem eine Spätzünderin», sagt sie und lächelt erneut: «Mit meiner Karriere ebenso wie mit meiner Familienplanung.» Manches brauche einfach eine etwas längere Findungsphase.
Weil bei ihr alles ein bisschen länger gehe, sei sie nun umso mehr willens, Gas zu geben. Und das auch in der alten Heimat! «Ich freue mich auf die Konzerte Ende Jahr in der Schweiz.» Sie kehre jeweils sehr gerne heim, sagt Fannie Wilkens. Denn: «Je länger ich im Ausland lebe, desto patriotischer bin ich, was meine Heimat angeht. Die bekomme ich immer lieber.»