Füsse in Sommerform
Hautpilz, Hornhaut und Hühneraugen sollen behandelt werden. Denn gesunde, gepflegte und schmerzfreie Füsse bedeuten Lebensqualität.
Von Petra Koci
Bereit für Sommer, Sonne und Sandalen? Jetzt hat das Barfusslaufen Hochsaison. Wir gehen ins Schwimmbad, zeigen unsere Füsse in offenen Schuhen. Und vielleicht verbringen wir die Sommerferien in einem schönen Hotel – und laufen dabei barfuss über Hotelteppiche.
Unsere Haut bietet einen guten Schutzschild gegen Umwelteinflüsse, solange sie nicht angegriffen oder verletzt ist. Umso wichtiger ist, dass wir dicke Hornhaut, Fersenrisse, Hühneraugen oder Hautpilz behandeln. «Unsere Füsse sollen uns ein Leben lang tragen können», sagt Yvonne Siegenthaler-Matter, Podologin und Mitglied im Zentralvorstand des Schweizerischen Podologen-Verbands (SPV): «Deshalb ist eine regelmässige, medizinisch kompetente Fusspflege, vor allem mit zunehmendem Alter, wichtig. Sie hilft, Problemen, Schmerzen und Infektionen an den Füssen vorzubeugen.»
Podologie bedeutet «nicht-ärztliche Heilkunde am Fuss». Bei den Podologinnen und Podologen steht die Fussgesundheit im Vordergrund. Während sich die kosmetische Fusspflege vor allem der Pediküre gesunder Füsse widmet, behandelt die medizinische Fusspflege auch ein breites Spektrum an Fussbeschwerden.
Die Haut an unseren Füssen besitzt im Gegensatz zum Rest unseres Körpers weniger Talgdrüsen, welche mit ihrem Sekret die äusserste Hautschicht schützen. Deshalb sind unsere Füsse schneller trocken. Mit zunehmendem Alter verliert die Haut noch mehr an Feuchtigkeit. Was Podologen und Podologinnen sehr häufig behandeln, sind daher dicke Hornhaut sowie Risse an den Fersen. Bei der Hornhaut handelt es sich um totes Hautzellmaterial, welches sich aus verschiedenen Gründen nicht natürlich abschuppen kann. Diese überschüssige Haut an den verdickten Stellen trägt die Podologin oder der Podologe mit dem Skalpell ab. Selbständig lässt sie sich mit einem Bimsstein, einer Feile oder einem Hornhauthobel sanft abtragen. «Vorsicht, man sollte nicht zu viel abtragen. Denn sonst können gesunde und intakte Hautschichten verletzt werden und die Haut noch mehr austrocknen. Das wiederum kann sogar zu schmerzhaften Rissen führen», so die Expertin.
Rissige Fersen, auch Schrunden genannt, sind das Resultat von kleinen Spalten, die in trockener und geschädigter Haut entstehen können. Die Risse vergrössern sich und dringen im Laufe der Zeit in tiefere Hautschichten vor. Sie können sich so weit vertiefen, dass selbst das Gehen zu Schmerzen führen kann. Rissige Fersen können bluten und Infektionsherde für Bakterien bilden. Was dagegen hilft? Das Wichtigste ist das tägliche Eincremen. Die Pflege sollte Fette und wasserbindende Stoffe wie Urea oder Glycerin enthalten. Massagen mit Oliven- oder Mandelölen sind ebenso eine gute Möglichkeit, die Füsse geschmeidig zu halten.
Häufig kommen auch Hühneraugen vor. Ein Hühnerauge ist eine lokale Verdickung der Hornschicht mit einem in die Tiefe gerichteten Sporn. Dieser drückt auf die nervenreiche Knochenhaut und kann starke Schmerzen verursachen. Hühneraugen sollten fachgerecht entfernt werden. Wer selbst Hühneraugenpflaster anwendet, sollte sich bewusst sein, dass diese Pflaster Ätzmittel wie Salicylsäure enthalten. Verrutscht das Pflaster, kann sich als Folge die Haut rund um das Hühnerauge entzünden.
Fusspilz unbedingt behandeln
Verwundete oder aufgeweichte Haut schädigt die Hautbarriere. Hier besteht die Gefahr, dass Pilze eindringen können. Das gilt auch, wenn man ein geschwächtes Immunsystem hat. Fusspilz ist keine Bagatelle. «Anzeichen wie Juckreiz, nässende Haut oder ausgeprägte Schuppung sollten schnellstmöglich behandelt werden. Denn Fusspilz ist ansteckend», sagt Yvonne Siegenthaler-Matter: «Unbehandelt kann er zu ernsthaften Infektionen oder schweren Hautentzündungen führen. Deshalb arbeiten wir in der Podologie eng mit Dermatologinnen und Dermatologen zusammen, sodass die besten Behandlungsmöglichkeiten gegen die Pilzerkrankung ausgeschöpft werden können.»
Noch besser ist es, Fusspilz vorzubeugen. Dabei hilft es, nach dem Duschen und Schwimmen die Füsse, auch die Zehenzwischenräume, gut abzutrocknen. Und an Orten, wo viele Menschen barfuss gehen, am besten Flipflops oder Badeschuhe zu tragen. Also im Schwimmbad, der Umkleidekabine – und in den Sommerferien im Hotelzimmer.