Geldsegen in der Not – diesem Buben sei Dank
Die schwierigen Lebensumstände eines Kellners liessen einen jungen Gast nicht in Ruhe – mit Folgen!
Von Cynthia Vice Acosta
Zmörgele im Restaurant – für Familie Hunter war es zum liebgewonnenen Ritual geworden, jeweils am Sonntagmorgen im «Waffle House» in Little Rock im US-Staat Arkansas. Was den Ausflug für Vittoria und Korey mit Sohn Kayzen (8) zudem speziell machte, war die Bedienung: Kellner Devonte Gardner begrüsste das Trio immer sehr herzlich, alberte mit dem Buben herum, machte Scherze. Schnell wusste er auch, was die Familie am liebsten ass − und zum Abschied gab es immer ein breites Lachen und ein High-Five mit Kayzen, ein gegenseitiges Abklatschen mit den Händen.
«Deve», wie Kayzen ihn nennt, war dem Bub so sehr ans Herz gewachsen, dass es diesen sehr betrübte, als er von den schwierigen Lebensumständen seines Lieblingskellners erfuhr. Er, seine Frau Aissa (25) und die Töchter Jade (3) und Amoura (2) mussten ihre günstige Bleibe verlassen, da diese wegen Schimmelbefalls und Ratten nicht mehr bewohnbar war. Das Geld reichte aktuell nur für ein Motelzimmer, welches ein paar Kilometer weit vom «Waffle House» entfernt liegt. Ein Arbeitsweg, den er jeweils mit seinem klapprigen Velo schaffen muss.
«Was können wir für Deve und seine Familie tun, um sie zu unterstützen?», fragte der aufgewühlte Kayzen seine Mutter und drängte darauf, aktiv zu werden. «Er ist ein Kind mit einem grossen Herzen», so Vittoria, die einen Spendenaufruf auf der Webseite GoFundMe initiierte. «Ich hoffe, Ihr Herz ist so gross wie sein Lächeln», schrieb Kayzen in seinem Appell. «Bitte helfen Sie ihm. Bitte helfen Sie, Herzlichkeit in der Welt zu verbreiten. Jede Gabe ist willkommen.» Vorgestellt hatten sich die Hunters, dass es Geld geben könnte für ein neues Velo oder sogar für ein günstiges Auto. «Ich hätte mir nie vorstellen können, was dann geschah!»
Ein lokaler Nachrichtensender berichtete von der Aktion, von der dadurch immer mehr Leute erfuhren. Ein Geldregen war die Folge. Die 600 Dollar, die anfänglich auf dem Konto waren, wuchsen auf über 100 000 Dollar an! Vittoria: «Wir waren überwältigt, und Kayzen drehte fast durch vor Freude!» Wie auch Devonte, als er davon erfuhr, und Kayzen um den Hals fiel. «Was für ein Segen!»
Mit dem Geld konnte Vittoria dem Kellner nicht nur ein Occasionsauto, sondern auch eine kleine Wohnung kaufen, den restlichen Teil der Summe zudem anlegen für spätere Schulkosten seiner Töchter. Die Dankbarkeit ist riesig – und die Hunters überwältigt von so viel Hilfsbereitschaft. «Deve ist eine so positive Person, die hart arbeitet, um alle glücklich zu machen», meint Kayzen. «Manchmal brauchen Leute einfach ein wenig Hilfe.»