Das hält Ihre Nieren fit
Die Nieren befreien unser Blut täglich von Gift- und Abfallstoffen. Lassen sie in ihrer Funktion nach, kann es bedrohlich werden. Deshalb lohnt es sich, der «Kläranlage» des Körpers Sorge zu tragen.
Die beiden lebenswichtigen Waschmaschinen unseres Körpers sehen wie dicke Bohnen aus und liegen rechts und links der Wirbelsäule. Täglich leisten sie Schwerstarbeit, indem sie bis zu 1800 Liter Blut reinigen: Die rund sechs Liter Blut in unserem Körper fliessen etwa 300 Mal pro Tag durch die Filteranlage des Körpers. Damit sind die Nieren weitaus stärker durchblutet als die Leber oder der Herzmuskel.
Einerseits befreien die faustgrossen Organe unseren Organismus von Gift- und Abfallstoffen, die über den Urin ausgeschieden werden. Andererseits führen sie Nährstoffe in den Blutkreislauf zurück. Nebst ihren «Recycling»-Aufgaben regeln sie zudem den Flüssigkeits- und Salzhaushalt und produzieren Hormone, die den Blutdruck steuern.
Verschiedene Krankheiten
Es gibt zahlreiche Faktoren, die unseren Nieren zusetzen können. Häufig sind Nierenbeckenentzündungen. Verursacht werden sie durch Bakterien, die über einen oder beide Harnleiter aufsteigen – oft als Folge einer Blasenentzündung. Typische Anzeichen sind plötzliches hohes Fieber, Schüttelfrost, Druck- und Klopfschmerz in der Nierengegend, Übelkeit und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl. Der Urin kann trüb oder rötlich sein. Besonders anfällig sind Schwangere, Frauen in den Wechseljahren und ältere Frauen. Die Entzündung wird in der Regel mit Antibiotika behandelt.
Nierensteine sind eher ein Männerleiden. Es trifft sie doppelt so häufig wie Frauen. Nierensteine bilden sich, wenn der Urin mit winzigen Ablagerungen aus Kalzium, Oxalat, Phosphat, Harnsäure oder Cystin übersättigt ist und diese nicht mehr auflösen kann. Auch bestimmte Medikamente – wie Schmerzmittel, Blutgerinnungshemmer, Entwässerungsmittel und Immunsuppresiva – können Nierensteine fördern. Solange die Steine klein sind, können sie mit grossen Trinkmengen – über Wochen hinweg – ausgespült werden. Hilfreich sind auch feuchte Lendenwickel und heisse Vollbäder.
Unerträglich schmerzhaft wird es, wenn ein grosser Stein aus der Niere heraustritt und eine Kolik auslöst. Dann muss der Arzt Hand anlegen, indem er die Steine mit Stosswellen von aussen zertrümmert oder sie mittels einer endoskopischen Operation entfernt.
Wenn die Nieren versagen
Chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck können die Funktionsfähigkeit der Nieren über Jahre bis Jahrzehnte hinweg schleichend herabsetzen. Dieser Funktionsverlust wird als chronische Niereninsuffizienz bezeichnet. Hinweise darauf sind Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe, beispielsweise an Knöcheln, Unterschenkeln oder auch im Gesicht. Auch Schmerzen beim Wasserlassen und schäumender Urin können ein Zeichen sein.
Sind die Nieren nicht mehr in der Lage, Abfallstoffe über den Urin auszuscheiden, kann es zu einer lebensgefährlichen Vergiftung kommen. Um diese Substanzen und überschüssiges Wasser aus dem Körper zu entfernen, müssen sich Betroffene einer Dialyse unterziehen. Sie werden mehrmals pro Woche an ein Gerät angeschlossen, das ihr Blut «wäscht».