Gesund trotz heiklem Job

Handekzeme bei Coiffeusen, Latexallergie bei Krankenschwestern, Krampfadern bei Verkäuferinnen: Viele Berufe haben ihre Tücken. Manchmal können sie sogar richtig krank machen. Aber man kann sich auch schützen.

 

Mindestens ein Drittel des Tages arbeiten wir, und das über viele Jahre hinweg. Dabei summieren sich einseitige Bewegungen, Dauerbelastungen, Kontakte mit ungesunden Substanzen und entwickeln sich im Laufe der Zeit zu grossen gesundheitlichen Problemen. Hier sind fünf typische Berufskrankheiten – und gute Tipps, wie Sie sich rechtzeitig davor schützen können.


Handekzeme

Darunter leiden Coiffeusen, die häufig mit Färbe- und Tönungsmitteln arbeiten. Aber auch in Pflegeberufen ist man oft hautreizenden Substanzen ausgesetzt. Sie schädigen auf die Dauer die Schutzfunktion der Haut, sodass die Neigung zu Allergien zunimmt. Bläschen, Hautrisse, Schuppen und Rötungen sind die Folge. Sie zeigen sich zuerst meist an den Handinnenflächen und an den Fingerzwischenräumen.
Das hilft: Tragen Sie (latexfreie) Handschuhe – es gibt in der Apotheke welche, die man wie eine Creme aufträgt und die einen Schutzfilm bilden. Wichtig: Achten Sie darauf, dass die Waschlotion und Handcremes allergiegeprüft sind.
 

Karies
Menschen, die in Backstuben arbeiten, wie Bäcker und Konditorinnen, sind vermehrt davon betroffen. Nicht weil sie dauernd Süsses essen. Ursache ist die hohe Konzentration von kohlehydrathaltigem Zucker- und Mehlstaub in der Luft. Beim Atmen gelangt er in den Mund und bietet Keimen, die Karies verursachen, einen idealen Nährboden.
Das hilft: Zweimal täglich die Zähne putzen genügt leider nicht. Entfernen Sie den Mehlstaub zwischendurch mit fluoridhaltigen Mundspülungen. Mehrere Monate Schutz bietet eine Versiegelung der Zähne mit fluoridhaltigem Zahnlack, der das Wachstum der Bakterien hemmt.


Krampfadern

Die unschönen Adern an den Beinen findet man bei vielen Verkäuferinnen, die lange stehen müssen. Beim Gehen ist die Beinmuskulatur aktiv, zieht sich zusammen und entspannt sich wieder. Dadurch wird das Blut nach oben gepumpt. Wer ständig steht, bei dem staut sich das Blut in den Venen. Können sie dem Druck nicht mehr nachgeben, entstehen Krampfadern.
Das hilft: Tragen Sie bei der Arbeit Kompressionsstrümpfe und wenn möglich Schuhe ohne Absätze. Und wippen Sie öfter mit den Füssen auf und ab. Das aktiviert die Wadenmuskulatur und verbessert den Blutfluss. Achten Sie ausserdem in der Freizeit auf einen Ausgleich – fahren Sie Velo oder schwimmen Sie.


Latexallergie

Betroffen sind Pflegerinnen und Zahnarztgehilfinnen. Latex ist in den dünnen Handschuhen enthalten, die im medizinischen Bereich verwendet werden. 17 Prozent des medizinischen Personals soll allergisch auf die gummiartige Substanz reagieren. Latex löst eine Sofortallergie aus: Asthma-Anfälle, Bindehautentzündungen, Handekzeme, Schnupfen bis hin zum allergischen Schock sind die Reaktionen.
Das hilft: Sind Sie allergisch, meiden Sie Latex. Für Allergiker gibt es latexfreie Handschuhe, die allerdings etwas dicker und teurer sind. Latex ist aber nicht nur in Handschuhen enthalten. Man findet es auch in Gummibändern von BHs, in Luftballons, Kondomen und sogar in Pflastern. Wichtig: Reagieren Sie heftig darauf, informieren Sie als Patientin den Arzt vor einer Behandlung.


Trockene Augen
Journalistinnen, Sekretärinnen und überhaupt Bildschirmarbeiterinnen leiden darunter. Beim stundenlangen Schreiben am Computer verringert sich die Lidschlagfrequenz und damit die Produktion der Tränenflüssigkeit. Die Folge: Die Augen brennen und kratzen, als wäre Sand darin.
Das hilft: Blinzeln Sie und schauen Sie dabei in die Ferne. Und gähnen Sie – das regt die Produktion der Tränenflüssigkeit an, denn die Kiefermuskeln massieren die Tränendrüsen. Arbeiten Sie in klimatisierten Räumen, achten Sie auf genügend Luftfeuchtigkeit (zwischen 40 und 60 Prozent). Stellen Sie wenn nötig mit Wasser gefüllte Schüsseln auf. Das ist besser als ein Luftbefeuchter, der Keime in die Luft bläst.