Kranke gehören ins Bett!
Winterzeit ist Erkältungszeit: Wer sich krank zur Arbeit schleppt, schadet nicht nur sich selbst, sondern auch seinem Arbeitgeber. Besser ist es, sich zu Hause richtig auszukurieren.
Immer häufiger kommt es vor, dass kranke Menschen mit triefender Nase, Dauerhusten und Fieber arbeiten gehen, statt das Bett zu hüten. Das Gesundwerden wird dann aufs Wochenende «verschoben».
Eine Umfrage der Universität Duisburg-Essen (D) zeigt, was Kranke dazu antreibt, ins Büro zu gehen, statt in den eigenen vier Wänden zu genesen:
- Hohe Arbeitsbelastung: 30 Prozent befürchten, dass zu viel Arbeit liegen bleibt.
- Wirtschaftskrise: 20 Prozent haben Angst, ihren Job zu verlieren.
- Loyalität: 10 Prozent wollen Ärger mit den Kollegen vermeiden und sie nicht hängen lassen.
Die Tendenz, trotz Krankheit zu arbeiten, haben insbesondere Angestellte, die kein gutes Verhältnis zum Chef haben, eine niedrig qualifizierte Tätigkeit ausüben oder unter Termindruck stehen.
Niemand profitiert
Doch aufgepasst! Kränkelnde, die pflichtbewusst zur Arbeit erscheinen und sich mit einem Arsenal an Erkältungstees und fiebersenkenden Medikamenten eindecken, um sich tapfer durch den Arbeitstag zu schlagen, schaden nicht nur sich selbst. Sie schaden auch der Firma! So das erstaunliche Ergebnis einer Studie, die im Auftrag der Felix-Burda-Stiftung durchgeführt wurde. Mitarbeiter, die krank ins Geschäft kommen, kosten ein Unternehmen unter dem Strich viel mehr als Mitarbeiter, die sich zu Hause gesund pflegen.
Wer sich nicht richtig auskuriert, betreibt Raubbau am eigenen Körper und erhöht das Risiko, «dauerkrank» zu werden. Kranke Mitarbeiter produzieren meist auch schlechtere Arbeit, weil sie Mühe haben mit der Konzentration, langsamer vorwärtskommen und mehr Fehler machen. Zudem besteht die Gefahr, Kunden und Arbeitskollegen anzustecken.
Büro oder Bett?
Sofern es sich nicht um eine ansteckende Virusinfektion handelt und die Konzentration nicht leidet, spricht nichts gegen das Büro. In der Regel spürt jeder selber, ob er arbeitsfähig ist oder nicht.
Leichte Kopfschmerzen verschwinden meist mit einer Schmerztablette. Ein Brummschädel kann aber auch das erste Anzeichen eines Infektes sein: Steigt das Fieber, heisst es: ab ins Bett!
Ein einfacher Schnupfen mit klarem, durchsichtigem Nasensekret ist kein Grund, der Arbeit fernzubleiben. Hilfreich sind beispielsweise Salzwasserspülungen oder Nasentropfen. Hinter einer laufenden Nase kann auch eine Allergie stecken. Ist das Nasensekret gelbgrünlich und gesellt sich Fieber dazu, sollte der Hausarzt untersuchen, ob eine Nasennebenhöhlen-Entzündung vorliegt.
Halsschmerzen heilen oft von selbst wieder ab – mit Gurgeln und Lutschtabletten. Werden die Halsschmerzen so stark, dass man kaum noch schlucken kann, und steigt die Temperatur, ist ein Arztbesuch zu empfehlen.
Husten alleine ist noch kein Grund, sich ins Bett zu legen. In diesem Fall können schleimlösender Hustentee und -sirup sowie reichliches Trinken Linderung verschaffen. Bessern sich die Beschwerden trotzdem nicht innerhalb einer Woche oder folgen Fieber, Brustschmerzen und/oder Atemnot, sollte man zum Arzt gehen, um abzuklären, ob es sich um eine Bronchitis oder Lungenentzündung handelt.
Ohreninfektionen sind nicht ansteckend, können aber sehr schmerzhaft sein. Bei starken Ohrenschmerzen lässt man am besten den Arzt abklären, ob es sich allenfalls um eine Mittelohrentzündung oder um Probleme mit Stirn- und Nasennebenhöhlen handelt.
Zu krank zum Arbeiten!
Auf gar keinen Fall sollte man zur Arbeit, wenn man vom Arzt krankgeschrieben wurde. Ein Arzt schreibt niemanden leichtfertig krank!
Sofort in Arztbehandlung und ins Bett gehört, wer an der saisonalen Grippe erkrankt ist. Diese ansteckende Infektionskrankheit der Atemwege wird durch sogenannte Influenza-Viren ausgelöst, die vorwiegend während der kalten Monate zirkulieren. Die Viren werden entweder direkt durch Niesen, Husten und Sprechen übertragen oder indirekt über den Kontakt mit Oberflächen (wie Hände oder Türfallen).
Die saisonale Grippe wird oft mit Erkältungen verwechselt. Eine «echte» Grippe erkennt man an folgenden Symptomen, die ein bis zwei Wochen andauern:
- massives Krankheitsgefühl, das heftig und plötzlich einsetzt
- hohes Fieber (ab 38 bis zu 41 Grad), häufig mit Schüttelfrost
- Kopf-, Brust- und Gliederschmerzen
- Hals- und Schluckweh, trockener Husten
- Appetitlosigkeit
Die saisonale Grippe ist für Säuglinge, ältere Menschen, schwangere Frauen und chronisch Kranke alles andere als harmlos. Darum: Bitte vollständig ausku¬rieren, bevor man zur Arbeit zurückkehrt!
Ansteckend, wenn auch weit weniger gefährlich als die Grippe, sind Erkältungen. Auch sie werden durch Viren ausgelöst – über 200 Erreger kommen dafür in ¬Frage. Im Gegensatz zur Grippe beginnen sie langsam, meist mit Schnupfen und Husten. Man fühlt sich müde, abgeschlagen, hat leichtes Fieber und Gliederschmerzen. Nach einer Woche ist der Spuk meist vorbei. Auch hier ist es angesagt, das Bett zu hüten.
Fieber ist ein gesundes Anzeichen, dass sich der Körper gegen Krankheitserreger wehrt. Steigt das Fieberthermometer über 38 Grad, bleibt man besser zu Hause, um dem Körper die nötige Erholung zu gönnen.
So schützen Sie sich
Um sich selber wie auch seine Mitmenschen vor Grippe und Erkältungskrankheiten zu schützen, rät das Bundesamt für Gesundheit:
- Waschen Sie sich mehrmals täglich gründlich die Hände mit Wasser und Seife.
- Husten oder niesen Sie in ein Papiertaschentuch, das Sie anschliessend in einen Abfalleimer entsorgen.
- Husten oder niesen Sie in die Armbeuge, wenn Sie kein Taschentuch zur Verfügung haben. Dies ist hygienischer, als die Hände vor den Mund zu halten.