Ihr Vorbild? Mami Helen!

Das Aussehen hat sie offensichtlich von ihrer Mutter, aber vor allem auch die Werte: Wichtiger als äussere Schönheit ist das innere Strahlen. Und das fällt der Ex-Miss-Schweiz gerade leicht.

Fingerspitzen nach oben, die Sitzbeinhöcker saugt es nach hinten, Kronenpunkt zum Himmel.» Helen Rinderknecht (58) gibt ihrer Tochter ruhig Anweisungen. Dominique (32) führt die Bewegungen nicht nur aus, sondern bleibt für den Fotografen extra lange in Position. Zittern da ihre Beine leicht? «Es ist anstrengender, als es aussieht», erklärt die Miss Schweiz von 2013 lachend.

Was Laien an Yoga erinnert, ist Cantienica. Dominique besucht seit Jahren die Stunde ihrer Mutter. Diese ist Visagistin, Model wie sie – und Trainerin für Körperhaltung. Helen erklärt: «Die Cantienica-­Methode ist eigentlich ein Körperhaltungstraining. Es geht darum, das Skelett aufzurichten, unser Fundament von innen heraus zu stärken. Auch gegen Rücken-, Nacken- und Kreuzschmerzen hilft es, bei Arthrose und Inkontinenz … und vielem mehr.» Und gut sei es auch für die Seele: Sie habe öfter Leute im Training, bei denen plötzlich die Tränen fliessen. «Ich zum Beispiel», gesteht ihre Tochter. «Meistens bei den Atemübungen am Ende: Du bist ganz bei dir, fährst total runter, alles löst sich und fällt von dir ab.» Früher sei sie sehr kontrolliert gewesen, heute könne sie Emotionen zeigen.

Als Models – Helen auch als Visagistin – drehen sich ihre Berufe stark um äussere Schönheit. Ist es ihnen deshalb speziell wichtig, auch dem «Inneren» Raum zu geben? Dominique: «Eigentlich ist es umgekehrt: Dank meiner Mutter sind ich und meine jüngere Schwester Noemi so aufgewachsen, dass der Fokus auf der inneren Schönheit liegt. Wir stylen uns gerne, wollen uns selbst gefallen, aber wichtig ist das Strahlen von innen. Es kann jemand noch so hübsch sein: Wenn er Frust in sich trägt, sieht man das – auch an der Körperhaltung.» Das Streben nach innerem Glück: Auch das habe ihr Helen mit auf den Weg gegeben. «Sie ist mein grösstes Vorbild. Wann immer etwas in meinem Leben passiert, ist sie die Erste, die ich anrufe», sagt Dominique. Und rührt ihre Mutter damit: «Ich bin sehr dankbar, dass ich das für sie sein darf.»

Derzeit, erzählt Dominique, wohne sie sogar bei Helen – weil sie so viel ausser Landes ist. Sie pendele zwischen Zürich und Kapstadt. Dort lebe ihr Verlobter, der südamerikanische Pilot und Musiker Drew Gage. Hat sie vor, die Schweiz für die Liebe ganz zu verlassen? «Nein, obwohl ich es sehr geniesse dort», sagt sie. «Aber meine Familie, all meine Freunde sind hier. Zudem arbeite ich ja oft in der Schweiz.» So etwa als Gast im Rateteam bei «The Masked Singer Switzerland» (10. 11., Pro7 Schweiz), als Teilnehmerin in «Mini Beiz, dini Beiz – Promi-Special» (20. 11., SRF 1) oder neu als Botschafterin für die Vitaminsprays von OLIQ. Sie hat damit, auf Anraten ihrer Ärztin, ihren B12-Mangel in den Griff bekommen, erzählte auf Instagram davon, woraufhin das Schweizer Start-up sich bei ihr meldete. «Es passierte ganz organisch. Das wird mir immer wichtiger: Ich will hinter dem stehen können, was ich tue», sagt Dominique, die sich auch privat für Themen einsetzt, die ihr wichtig sind – etwa für die LGBTQ-Community oder die Gleichstellung von Frauen. Mutter Helen beobachtet ihre Tochter mit Freude: «Ja, ich bin sehr stolz auf Domi, sie wird ihren Weg immer gehen.» Froh, dass dieser sie nicht für immer nach Südafrika führt, ist sie aber schon. «Und wie», gibt Helen zu und scherzt: «Wir haben schon gesagt: Wenn sie das tut, müsste gleich die ganze Familie mit hinunterziehen!»