Oma Gudrun und der falsche Freund von nebenan
Immer wieder war das Haus der alten Dame Ziel von mysteriösen Angriffen. Dem Täter wurde eine Falle gestellt − mit verblüffendem Ergebnis!
Wer wünscht sich nicht einen guten Nachbarn? Einen freundlichen, hilfsbereiten jungen Mann. Einer, der anpackt, wenn man Hilfe braucht. Gudrun Möller (82) aus Bardowick (D) freute sich, dass sie einen solchen Nachbarn hatte. Denn die Rentnerin brauchte zuletzt öfter mal Hilfe. Nicht nur, weil sie gehbehindert ist. Sondern auch, weil ihr Haus in den vergangenen Jahren immer wieder widerlichen Angriffen ausgesetzt war: Einmal lag ein zerstückelter Waschbär im Garten. Einmal fand sie stinkende Schlachtabfälle direkt vor der Haustür. Einmal war der Inhalt von zerrissenen Mülltüten vor dem Haus verteilt worden.
Wie gut, dass sich Gudrun Möller in diesen Fällen auf ihren Nachbarn Denis F. (31) verlassen konnte! Denn der packte an, räumte den Unrat weg, machte Ordnung. Zum Dank steckte ihm Gudrun Geld zu − mal 20 Euro, mal waren es 30 Euro. Für Denis ein durchaus lukratives Unterfangen − in den vergangenen vier Jahren hatte die Rentnerin in einem Buch rund 240 Taten notiert.
Wer dahintersteckt − unklar! Als dann zu Jahresbeginn die Weihnachtsdeko an der Haustür brannte, leitete die Polizei ein Strafverfahren wegen versuchter schwerer Brandstiftung ein. Zudem installierten sie eine Kamera am Haus der Rentnerin − und konnten den Täter beobachten. Es war der Nachbar!
Gudrun Möller fiel aus allen Wolken: «Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er das getan hat», sagte sie der «Bild am Sonntag». Denis F. zeigt sich reumütig: «Ich habe Fehler gemacht. Ich habe mich entschuldigt.» Ob das reicht? Die Polizei ermittelt jetzt nämlich auch wegen Stalking und hat den Vorgang zur weiteren Entscheidung an die Staatsanwaltschaft übersandt.