Geniessen statt ertragen

Mehr Freude, Gelassenheit, Zufriedenheit, Selbstbewusstsein und mehr Liebe. Wer wünscht sich das nicht? Achtsamkeit ist eine Möglichkeit, all das vermehrt zu erleben.
 
Achtsamkeit ist die Kunst, in jedem Augenblick präsent zu sein, jeden Moment bewusst wahrnehmen zu können. Der Weg dorthin führt über die Sinne: sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen. Tun Sie dies immer wieder mit Ihrer ganzen Aufmerksamkeit, bereichert und intensiviert das Ihr Leben.
 
Mit allen Sinnen aufmerksam sein

  • Wenn Sie morgens aufwachen, lassen Sie die Augen noch einen Moment zu: Was hören Sie? Vogelgezwitscher, Regentropfen, gedämpfte Stimmen, Autolärm oder das Rattern der Kaffeemaschine?
  • Wie fühlt sich die warme Morgen-Dusche auf der Haut an? Nach was riecht das Duschmittel? Nach Aprikose oder ist es etwa doch Pfirsich?
  • Wie reagieren Sie auf das orangefarbene Badetuch, das Sie verwenden? Stimmt es Sie fröhlich oder ist es Ihnen zu kräftig und Sie fühlen sich unwohl darin?
  • Wie hört sich die Stimme der Person an, die Sie am Morgen als Erstes hören? Verschlafen, müde, bedrückt, gestresst, fröhlich oder dynamisch? Wie fühlen Sie sich?
  • Wie schmeckt der erste Schluck Kaffee oder Tee? Schliessen Sie für einen Moment die Augen und riechen Sie daran. 
  • Gehen Sie aus dem Haus. Schauen Sie sich Ihre Umgebung an, als würden Sie sie zum ersten Mal sehen. Gehen Sie auch so auf die Menschen zu, die Ihnen begegnen. Was fühlen, hören, riechen und sehen Sie, wenn Sie sich auf dem «Marktplatz des Alltags» bewegen? 
  • Seien Sie den ganzen Tag über so achtsam wie nur möglich. Hören Sie Ihren Mitmenschen wirklich zu. Nehmen Sie dabei Ihre Gefühle wahr. Schütteln Sie jemandem die Hand zur Begrüssung. Nehmen Sie wahr, wie sich die Hand anfühlt: Ist sie kalt oder warm, wirkt sie unsicher oder dynamisch?
  • Tun Sie immer nur eine Sache, das fokussiert die Sinne und erleichtert es, achtsam zu sein. Wenn Sie gehen, dann gehen Sie. Wenn Sie telefonieren, dann malen Sie keine Kreise auf das Papier, sondern konzentrieren sich auf das Gespräch. Tun Sie das, was Sie tun, mit voller Achtsamkeit.

 
Das sind Achtsamkeits-Techniken
Bewusst atmen:
Damit können Sie die Achtsamkeit immer sofort trainieren. Tun Sie es gleich: Atmen Sie bewusst ein paar Mal tief ein und aus. Spüren Sie, wie sich der Körper beim Einatmen ausdehnt und beim Ausatmen wieder zusammenzieht.
Übrigens: Verlieren Sie sich im Alltagsgeschehen, ist der Atem das Instrument, sich mit ein paar bewussten Zügen sofort wieder in den Moment zurückzuholen und achtsam zu sein.
 
Meditation: Diese beliebte Achtsamkeits-Technik ist ein religiöses Ritual, aber Sie brauchen nicht religiös zu sein, um sie zu praktizieren. So geht die «Acht-Minuten-Mini-Meditation»:

  • Begeben Sie sich mit einem Wecker und einer Wolldecke (wenn Sie nicht im Schneidersitz sitzen können, einem Stuhl) an einen ruhigen Ort.
  • Setzen Sie sich im Schneidersitz auf die zusammengerollte Wolldecke oder, ohne anzulehnen, auf den Stuhl – die Fusssohlen sind auf dem Boden.
  • Atmen Sie mit geschlossenen Augen ruhig durch die Nase ein und aus. Konzentrieren Sie sich entspannt auf die Atembewegung. Nehmen Sie die Stille um sich herum wahr, fühlen Sie den Atem. 
  • Beobachten Sie Ihre Gedanken, ohne an ihnen hängen zu bleiben. Verfolgen Sie, wie sie kommen und gehen. Stellen Sie sich vor, sie seien weisse Wolken, die sich am strahlend blauen Himmel treiben lassen – leicht und unbeschwert.