Marc Pircher
Mit dem neuen Leben rundum glücklich
Jahrelang hetzte der erfolgreiche Musiker aus dem Zillertal von Auftritt zu Auftritt. Nicht nur Corona bremste den Volksmusik-Star aus, auch dank seiner grossen Liebe und dem Umzug in die Schweiz kam er zur Ruhe.
Genüsslich schleckt Marc Pircher (43) an einem Cornet mit Zitrone-Erdbeer-Glacé – seine Lieblingssorten. Gut gelaunt und ohne Hektik schlendert er währenddessen zum Luzerner Inseliquai, setzt sich dort auf einen Stein und blickt übers Wasser auf die andere Seite hinüber. Der Zillertaler ist ein bekennender Fan von Luzern und regelmässig da anzutreffen. Als kleine Liebeserklärung führt er auch sein Fest zum 30-jährigen Bühnenjubiläum am 8. Mai 2022 in Luzern durch. Die Stadt habe ein unglaubliches Flair, schwärmt er. Leider liegt bei unserem Treffen ein heftiges Gewitter in der Luft, und so fällt die Fahrt an Bord des frisch renovierten Raddampfers «Stadt Luzern» sehr kurz aus. Wir nutzen sie in erster Linie für Fotos. Er habe noch nie mit einem Dampfschiff einen Ausflug auf dem Vierwaldstättersee gemacht. Das werde er unbedingt nachholen, verspricht er dem Kapitän.
Der Volksmusik-Star aus Österreich wohnt seit rund eineinhalb Jahren in Immensee bei Küssnacht am Rigi SZ und fühlt sich in seiner neuen Heimat richtig wohl. Der Grund für den Umzug in die Zentralschweiz war seine grosse Liebe Martina. Ihretwegen hat er auch einiges in seinem Vollgas- Leben verändert und einen Gang zurückgeschaltet. «Es gibt keine Frau auf der Welt, die mir so gut tut, wie sie», weiss er. Söhnchen Luis Niclas, der am 10. Januar zur Welt kam, machte das Glück des Paares vollkommen.
Er sei sehr stolz auf seinen Stammhalter und dem Schicksal unendlich dankbar für dieses Geschenk. «Wenn der Kleine mich am Morgen anlacht, dann geht die Sonne auf.» Er entwickle sich prächtig, sei gesund und munter, ja richtig relaxed. «Luis ist ein total pflegeleichtes und ausgeglichenes Baby. Ja, ein Geniesser, den nichts so schnell aus der Ruhe bringt», scherzt Papa Marc. Es sei ganz selten, dass er wirklich mal derart laut schreie, dass alle hinschauen würden. Schlafliedli brauche er ihm abends keine zu singen. Wenn er schlafen wolle, dann mache er einfach die Augen zu, völlig problemlos, stellt er fest. Auch wenn es am Anfang nicht geplant war, so widmet der Sänger seinem kleinen Schatz mit der berührenden Ballade «Ein Geschenk des Himmels» doch ein Lied auf seiner neuesten CD «Die Herzen zum Himmel». Und darf sich auch Martina über eine musikalische Liebeserklärung freuen, etwa mit dem Titel «Die Sonne in dir»? Jeder singe Lieder über die Liebe in erster Linie für den Partner, aber er wünsche und hoffe, dass möglichst viele sich vom Text angesprochen fühlen, nicht nur die eigene Freundin, erklärt Marc Pircher.
Die neuen Songs kommen auch bei den Eltern von Marc gut an. Er hat sie in den vergangenen Monaten trotz Corona alle paar Wochen im Zillertal besuchen können. Manchmal habe er sogar Luis dabei gehabt, worüber sich die Eltern besonders gefreut hätten. Der Musiker war dankbar, dass er relativ unkompliziert zwischen der Schweiz und Tirol hin- und herfahren konnte. Regelmässig ist er auch nach Bayern gereist, um seine Töchter Emma (8) und Anna (12) zu sehen, die bei seiner Ex-Frau leben. «Es gab eine Zeit, da war ich nur auf den Erfolg fokussiert, alles andere war Nebensache», erinnert sich der Sänger selbstkritisch. Es ist ihm gelungen, sein Leben anders zu organisieren und sich der Verantwortung für seine Liebsten bewusst zu werden.
Nachdem er coronabedingt letztes Jahr heftig ausgebremst wurde, freut sich Marc Pircher jetzt, dass es langsam wieder losgeht und alles nach und nach in Schwung kommt. «Aber ich weiss, es liegt jetzt an mir, dass ich die Dosis richtig einstelle», sinniert er. So schön es sei, auf der Bühne zu stehen, so sehr geniesse er es auch, daheim bei seiner Familie zu sein. Er habe gelernt, Prioritäten zu setzen und den Moment zu leben. Und ein Auftritt vor kleinem Publikum könne genauso erfüllend sein wie ein Arena-Konzert vor Tausenden von Menschen. Es sei die Mischung, die es ausmache, weiss er heute ganz klar.