Was beisst denn da?

Es ist zum aus der Haut fahren! Juckreiz ist extrem quälend. Dazu kommt, dass man damit schnell als unsauber und ungepflegt abgestempelt und gemieden wird. Sechs Soforthilfen.
 
Ständiger Juckreiz kann gesundheitliche Störungen nach sich ziehen wie etwa Gereiztheit, Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafmangel. Besonders schlimm ist, dass Betroffene sich nicht an den Juckreiz gewöhnen und ihn mit der Zeit nicht als schwächer empfinden.
 
Tipps gegen verschiedene Arten von Juckreiz:
 
Kopf- und Filzläuse
Die ein bis zwei Millimeter grossen Läuse kleben wie kleine weisse Schuppen in den Kopf- oder Schamhaaren. Anders als normale Schuppen, lassen sie sich aber nicht abstreifen.
Ursache: Kopf- und Filzläuse – die Augenbrauen können auch befallen sein – werden durch engen Kontakt übertragen. Kinder bringen sie oft von der Schule mit und infizieren die ganze Familie.
Behandlung: Besorgen Sie sich ein Anti-Laus-Shampoo in der Apotheke – die Anwendung muss meist nach drei bis sieben Tagen wiederholt werden. Spülen Sie danach die Haare mit Essigwasser aus (ein Teil sechsprozentiger Essig, zwei Teile warmes Wasser) und kämmen Sie mit einem Nissenkamm durch. Waschen Sie Bettwäsche und Kleidung bei mindestens 60 Grad. Nicht waschbare Mützen sollten Sie vorerst nicht benutzen.

 
Kontakt-Ekzem
Die Haut ist rot, juckt, und es gibt auch Bläschen. Das Kontaktekzem tritt nur dort auf, wo es mit der auslösenden Substanz in Kontakt gekommen ist.
Ursache: Häufig sind es Duftstoffe in Kosmetika, Parfüms und Haarprodukten. Aber auch Metalle wie Nickel, Farbstoffe von Kleidern oder Leder-Gerbstoffe können die Ursache sein.
Behandlung: Finden Sie die auslösende Substanz und lassen sie weg, verschwindet auch das Ekzem. Aber das ist oft schwierig. Sie müssen gezielt Dinge weglassen, etwa ein Parfüm, oder den Jeansknopf abdecken.
 
Krätze (Skabies)
Die fünf Millimeter langen, fragezeichenartig gewundenen Hautveränderungen zeigen sich häufig an den Handgelenken und Fingerseitenkanten. Manchmal bilden sie sich auch um die Brustwarzen und im Genitalbereich.
Ursache: Erreger ist die Skabiesmilbe, die von Mensch zu Mensch übertragen wird. Selten geschieht die Ansteckung über die Bettwäsche, zum Beispiel in unsauberen Hotels.
Behandlung: Gehen Sie damit zum Arzt. Er muss auch das nahe Umfeld behandeln, denn der Juckreiz tritt erst drei bis vier Wochen nach der Infektion auf. Waschen Sie Bettwäsche und Kleidung mindestens bei 60 Grad, nicht Waschbares nicht benutzen.
 
Nesselsucht (Urticaria)
Bis zu handtellergrosse Quaddeln treten anfallsartig am ganzen Körper auf und verursachen starken Juckreiz.
Ursachen: Infekte,Medikamente, Nahrungsmittel-Allergien, Stress, aber auch eine gestörte Darmflora können die Nesselsucht auslösen.
Behandlung: Kühlende Umschläge bringen Linderung. Meist klingen die Beschwerden nach ein paar Tagen ab. Kommen Sie wieder, sollten Sie zum Arzt gehen.
 
Neurodermitis
Die rauen, schuppigen und nässenden Ekzeme befinden sich oft in den Ellenbeugen, Kniekehlen, an Handgelenk, Hals und Nacken. Der starke Juckreiz setzt anfallsartig ein.
Ursachen: Die Anlage wird vererbt. Auslöser kann Stress sein, falsche Körperpflege (zu viel oder zu heiss baden) und Nahrungsmittel-Allergien wie etwa gegen Milch oder Nüsse. Neuere Forschungen weisen darauf hin, dass Bakterien und Hefepilze auch eine Rolle spielen können.
Behandlung: Gehen Sie damit zum Dermatologen. Vermeiden Sie alles, was die Haut zusätzlich reizt, wie etwa heisse Bäder, parfümierte Pflegeprodukte, Seife, Kleidung aus kratzendem Material. Und schneiden Sie die Fingernägel, damit es keine Verletzungen gibt, wenn Sie sich kratzen.

 
Schuppenflechte (Psoriasis)
Das ist eine chronische Krankheit. Der rote Ausschlag mit weisser Schuppung tritt häufig an Kopf, Ellenbogen, Knie und Po auf.
Ursachen: Die Anlage ist vererbt. Stress, zu viel Sonne, Infekte, Alkohol und Medikamente (Betablocker) können Auslöser sein.
Behandlung: Eine Besserung bringt der Aufenthalt am Meer und verschiedene Lichttherapien. Lassen Sie sich von Ihrem Vertrauensarzt beraten.