Autsch, das tut aber weh!

Schnitte, Schrammen, Schürfungen, Verbrennungen – sie können täglich passieren. Wie wir die kleinen und grossen Wunden und Kratzer behandeln, trägt entscheidend dazu bei, wie gut sie heilen und ob Narben zurückbleiben.
 
Sommerzeit – Verletzungszeit. Eine kurze Unachtsamkeit bei der Gartenarbeit, beim Grillieren, beim Aufbau des Partyzeltes oder beim Sport – und schon blutet es und tut weh. Jetzt gilt es, ruhig zu bleiben und das Richtige zu tun. Denn auch eine relativ harmlose Verletzung kann sich durch die falsche Behandlung zu einer Bedrohung für den Körper entwickeln. Damit dies nicht geschieht, hier die Tipps, wie Sie die häufigsten Wunden am besten behandeln.

Bisswunden
Es besteht unmittelbare Infektionsgefahr. Egal, was Sie gebissen hat – um den Speichel und die darin vorhandenen Erreger zu bekämpfen, waschen Sie die Wunde mit einer Seifenlauge aus. Decken Sie diese mit einer Mullkompresse ab und gehen Sie sofort zum Arzt.

Brandwunden
Bei Verbrennungen ersten Grades ist die oberste Hautschicht gerötet. Halten Sie die Stelle eine Viertelstunde unter fliessendes kaltes Wasser. Kein Eis verwenden, denn es besteht Erfrierungsgefahr. Ist die Verbrennung grösser als zwei Handflächen, gehen Sie zum Arzt.
Bei Verbrennungen zweiten Grades bildet sich eine feuchte Wundfläche und/oder es entstehen Brandblasen. Stechen Sie die Blasen nicht auf, denn sie sind ein natürlicher Wundverband. Benutzen Sie für kleine Bereiche ein Gel-beschichtetes Pflaster. Gehen Sie bei grösseren Flächen zum Arzt. Dann sind meist tiefere Hautschichten betroffen, und es können Narben zurückbleiben; vor allem besteht erhöhte Infektionsgefahr.
Bei Verbrennungen dritten Grades ist die Hautstruktur zerstört. Rufen Sie in diesem Fall den Notarzt.

Platzwunde
Lagern Sie die Füsse hoch, um einen Schock durch Absacken des Blutdrucks zu vermeiden, und legen Sie einen Druckverband an. Geben Sie eine dicke Lage sterilen Mull auf die Wunde – mit einer Binde umwickeln. Platzieren Sie einen zweiten Packen Mull als Druckpolster über den ersten. Wieder umwickeln – und ab in die Notaufnahme! 

 
Quetschwunde
Sie tun weh, hinterlassen aber meist nur einen Bluterguss. Deshalb ist kühlen angesagt. Vorsicht: Eis nicht auf die Haut legen, sonst besteht Erfrierungsgefahr. Decken Sie die betroffene Stelle mit einem sauberen Tuch ab und kühlen Sie sie mit einem Plastiksack voll Eiswürfel.

Riss- und Schnittwunde
Eine tiefe, mehr als einen halben Zentimeter lange Wunde muss ärztlich versorgt werden. Bei anderen Riss- und Schnittwunden gilt: Unter fliessendem kaltem Wasser ausspülen, desinfizieren und mit sterilen Kompressen verbinden. Kann der Schmutz mit Wasser nicht entfernt werden, nehmen Sie Ohrstäbchen und keine Watterondellen – die fusseln und verkleben die Wunde.

Stichwunden
Sie gehören zum Arzt. Wichtig: Ist die Klinge nach einem Messerstich noch in der Wunde, ziehen Sie diese nicht heraus. Es besteht
Verblutungsgefahr.

Schürfwunde
Schürfungen unter fliessendem Wasser reinigen. Nehmen Sie zum Desinfizieren ein flüssiges und nicht ein puderförmiges Präparat. Puder trocknet die Wunde aus. Meist ist kein Pflaster nötig. Bestreichen Sie die Stelle mit einer Wundsalbe, das beschleunigt die Heilung. Befindet sich die Wunde an einer Körperstelle, die viel bewegt wird, empfiehlt sich ein elastisches Sprühpflaster.
 
Das gehört in die Haus- und Reiseapotheke

  • verschieden grosse Pflaster
  • sterile Gaze- und Mull-Kompressen, Gaze-, Mull- und elastische Binden, Dreieckstücher
  • flüssiges Desinfektionsmittel
  • Plastikhandschuhe, Pinzette, Schere
     

 
Gehen Sie zum Arzt, wenn …
… Sie Fieber bekommen.
… die Lymphknoten anschwellen.
… die Haut um die Wunde anschwillt und/oder immer heiss ist.
… von der Wunde ein roter Strich ausgeht. Dann könnte es sich um eine gefährliche Infektion handeln.