«Jeder Tag mit Lanny ist wunderbar»

Die herrschende Corona-Pandemie hat auch der Vollblut-Künst­lerin eine lange Zwangs-pause beschert. Sie hadert aber nicht mit ihrem Schicksal, sondern freut sich über die geschenkte Zeit mit Tochter und Mann – auch wenn es da mehr Diskussionen gibt als früher.

Es sind Monate vergangen, seit Stefanie Hertel (41) letztmals live ein Konzert geben konnte – ob solo, mit der Dirndl-­Rockband oder ihrem Familien-­Projekt More Than Words, an dem auch ihr Mann Lanny Lanner (46) und Tochter Johanna (19) ­beteiligt sind. Einzig TV-Auftritte sind unter besonderen Auflagen ab und zu möglich. Trotz der schwierigen Lage wirkt die Entertainerin am Telefon mit der GlücksPost zufrieden und voller Lebensfreude. Das hat einen Grund: ­Stefanie Hertel ist rundum glücklich.

 

GlücksPost: Wie geht es Ihnen in dieser speziellen Zeit?

Stefanie Hertel: Ich bin generell ein sehr positiver Mensch und ziehe aus jeder Situation das Gute heraus. Natürlich ist Corona eine riesige Herausforderung, aber auch in dieser schwierigen Zeit gibt es so viel Schlimmeres auf dieser Welt und Menschen, denen es tausendmal schlechter geht als uns hier in Mitteleuropa. Wir haben alles, was man zum Leben braucht. Mich haut nichts so schnell um.

Sie sind viel mehr zu Hause. Haben Sie da in den vergangenen Monaten bei Ihrem Mann Lanny neue Seiten entdeckt?

Nein, das kann man so nicht sagen. Wir lernen uns mit allen Stärken und Schwächen noch besser kennen. Die Zeit empfinden wir als wertvoll und als Geschenk. Man diskutiert aus, was man sonst hat schleifen lassen. Das gegen­seitige Verständnis wächst. Und ich habe das Gefühl, dass wir dadurch noch enger zusammen­gewachsen sind.

Ungewohnt ist es auch für Ihre Tochter Johanna, dass Sie plötz-lich so viel Zeit für sie haben.

Ja, sie geniesst es total. Und ich genau so. Sie war es gewöhnt, dass ihre Mama viel unterwegs ist. Wir arbei­ten auch alle drei für More Than Words, sind jeden Tag am Proben und überlegen uns, was wir noch für neue Lieder produzieren können. Lanny schreibt fleissig Songs. Wir haben alle zusammen ganz viel Spass.

Pflegen Sie gemeinsame Rituale?

Das gemeinsame Frühstück ist uns als Start in den Tag sehr wichtig, und wenn es sich zeitlich mit dem Studium ausgeht, ist auch ­Johanna mit dabei. Wir sitzen gemüt­lich zusammen, trin­ken Kaffee und besprechen den Tag. Lanny und ich gehen mor­gens auch meistens mit den Hunden raus in die herrliche Natur. Wir haben eine Lieblingslaufrunde durch den Wald, am Fluss vorbei, dabei geniessen wir den Blick auf die Berge.

Sie bezeichnen sich als Naturkind. Und Sie kennen sich auch mit Wildkräutern und Heilpflanzen aus?

Ja, ich bin eine Kräutertante. Es gibt Pflanzen, die bei verschie­denen Beschwerden helfen, zum Beispiel bei Husten oder Bauchweh. Ich mache aus ver­schiedenen Kräutern einen ge­mischten Kräutertee, unser Allheil­mittel. Und ich stelle auch mei­nen eigenen Kräuterlikör her. Im Frühling gibt es zudem Wiesen­pflanzen, die man wunderbar als Salat verwenden kann. Je nach Saison suche ich im Wald nach Pilzen und Beeren. Das macht so viel Freude. Weniger liegt mir das Gärtnern. Das kommt dann vielleicht im Alter, wenn ich nicht mehr unterwegs bin (lacht). Tante Erika und Onkel Wolfgang haben beide einen grossen Garten mit Gewächshaus. Ich fahre regelmässig – wenn möglich mindestens einmal im Monat – in meine Kindheits-Heimat, das Vogt­land. Dort werde ich dann je nach Jahreszeit mit frischem Gemüse und Obst aus dem eigenen Anbau verwöhnt.

Ihr Vater Eberhard wohnt auch im Vogtland. Wie oft haben Sie mit ihm Kontakt?

Wegen Corona war es in den letzten Monaten leider eher weniger, dafür haben wir mehr telefoniert. Da mein Papa inzwischen geimpft ist, kann er uns nun öfter wieder im Chiem­gau besuchen. Auch beruflich können wir jetzt wieder gemeinsam unterwegs sein. Erst kürzlich standen wir für die SWR-Sendung «Schlager-­Spass mit Andy Borg» vor der TV-Kamera.

Lanny und Sie sind seit zehn Jahren ein Paar, sieben Jahre davon verheiratet. Ist etwas dran am berüchtigten «verflixten siebten Jahr»?

Nein, das kann ich nicht bestätigen. Auch das siebte Jahr war so schön wie all die Jahre zuvor. Wir sind dankbar für die wunderbare gemeinsame Zeit. Jedes weitere Jahr schweisst uns noch mehr zusammen.

Feiern Sie den 20. April, also Ihren Hochzeitstag, immer?

Nein, wir versuchen, uns übers ganze Jahr immer wieder kleine Glücksmomente zu zweit zu schaffen. Natürlich ist es nett, wenn man am Hoch­zeitstag vielleicht noch etwas Besonderes macht, aber es ist nicht schlimm, wenn es nicht so ist. Lanny bringt mir auch unter dem Jahr mal ein Blümchen mit, und da freue ich mich natür­lich. Wenn er am Hochzeitstag dann nicht mit roten Rosen vor mir steht, ist das kein Drama. Liebe kann man nicht in die Vase stellen.

Sie haben ohne kirchliche ­Zeremonie geheiratet. Wäre es möglich, dass Sie Ihr Hochzeitsversprechen irgendwann ­erneuern, vielleicht sogar in der Kirche?

Wir sind glücklich so, wie es ist. Aber ich darf verraten, dass zum Hochzeitstag von More Than Words eine neue Single vom Album «Home» ausgekoppelt wird. Wir haben zum Titel «Heaven» ein wunderbares Musikvideo ge­dreht, das am 8. Mai online geht und darin gibt es eine sehr romantische Szene in einer Kirche.

Fühlen Sie sich mit Lanny wie im siebten Himmel, also in «Heaven»?

Wir sind ein sehr glückliches Paar. Lanny ist ein so positiver Mensch, der wie ich immer im Hier und Jetzt lebt. Und wenn es mal ein Problem gab oder wir eine Meinungsverschiedenheit hatten, dann kann er alles vergessen, vergeben und verzeihen. Das ist eine wun­derbare Eigenschaft von ihm, die ich sehr an ihm schätze. Über­haupt ist jeder Tag mit ihm aufs Neue einfach wunderbar. Und seit wir auch musikalisch zusammen­arbeiten, geniessen wir es, noch viel mehr Zeit miteinander verbringen zu können.

Verraten Sie uns Ihr Rezept für Ihre glückliche Ehe?

Ein altes Sprichwort sagt: Man muss das Pflänzchen der Liebe immer aufs Neue giessen. Da ist absolut etwas Wahres dran. Eine Beziehung verläuft nicht von ganz alleine einfach positiv, man muss auch etwas dafür tun. Das sind dann so Bausteine für die Brücke, die man immer wieder zusammen baut.