Tina Turner
«Die Albträume sind wie ein Fluch»
Welterfolg war ihr vergönnt – aber kein Seelenfrieden! Bis heute verfolgen die Grausamkeiten ihres Ex-Mannes sie bis in den Schlaf. Und die Lebensbilanz der Rock-Ikone fällt ernüchternd aus.
«Ich hatte ein missbräuchliches Leben, anders kann man die Geschichte nicht erzählen», sagt Tina Turner (81). «Das ist die Realität, das ist die Wahrheit. Also muss man es akzeptieren.»
Die Sängerin hat sogar mehr getan als das. In aller Offenheit lässt sie in einer neuen Dokumentation des US-Senders HBO Einblicke in ihre Seele zu. Der Film «Tina» feiert ihre Erfolge, zeigt aber auch die tiefen Täler, die sie durchschreiten musste. «Unsere Ambition war, ihre bereits sehr bekannte Geschichte auf eine Art zu erzählen, die noch nie da war», erzählt Produzent Simon Chinn in einem Interview: «Am Anfang waren sie und ihr Mann Erwin zögerlich, doch dann kamen sie an Bord.» Die Doku sei für Tina Turner eine Art Abschluss, sagt Erwin Bach (65), der mit ihr am Zürichsee lebt. Er war für die Produzenten eine Schlüsselfigur, sein Vertrauen galt es zu gewinnen. «Er ist der Wächter vor der Tür zu Tinas Welt.»
In dem deutschen Musikmanager fand die Rock-Ikone 1986 die grosse Liebe. Die Wunden, die ihr erster Mann und Bühnenpartner Ike Turner († 76) ihr zufügte, konnte aber auch er nicht heilen. Die Ehe (1962 – 1978) war geprägt von körperlichen, psychischen und sexuellen Misshandlungen. 1968 beging die Sängerin sogar einen Suizid-Versuch. Heute sagt sie über Ike, der 2007 starb, dass sie ihm vergeben habe. «Lange Zeit hasste ich ihn, ich gebe es zu. Aber dann, nach seinem Tod, erkannte ich, dass er ein kranker Mensch war. Er hat mich auf den Weg gebracht, war anfangs gut zu mir. Vielleicht war es gut, dass ich ihn getroffen habe, das weiss ich nicht.»
Verarbeiten konnte die Sängerin, die 1984 mit «Private Dancer» solo durchstartete, die Grausamkeiten allerdings nie. Bis heute leidet sie an einer posttraumatischen Belastungsstörung, wie der Film enthüllt. Typisch für diese Erkrankung ist, dass das durchgemachte Trauma immer wieder erlebt wird. Bei ihr geschieht das in Form von Albträumen, in denen sie geschlagen wird: «Du träumst, und alles ist wieder da – wie ein Fluch.» Erwin Bach fügt an: «Es ist bei ihr wie bei Soldaten, die aus dem Krieg zurückkommen.»
Neben ihrem Ehedrama spricht Tina Turner in der Dokumentation auch andere traurige Kapitel ihres Lebens an, so etwa ihre Kindheit. Sowohl ihr gewalttätiger Vater als auch ihre Mutter verliessen Anna Mae – so Tinas bürgerlicher Name –, sie kam zur Grossmutter. Trotzdem verwöhnte sie ihre Mutter, als sie es finanziell konnte. Zuneigung erfuhr der Weltstar aber auch dann nie. «Ich tat alles für sie – so, als würde sie mich lieben.»
Etwas Frieden fand Tina Turner, die auch viele weitere Schicksalsschläge (Suizid des Sohnes, Krebs, Schlaganfall, Nierentransplantation etc.) erdulden musste, im Buddhismus, dennoch ist ihre Bilanz ernüchternd: «Es war kein gutes Leben. Das Gute hat das Schlechte nicht ausgeglichen.»
«Ich hatte ein missbräuchliches Leben, anders kann man die Geschichte nicht erzählen», sagt Tina Turner (81). «Das ist die Realität, das ist die Wahrheit. Also muss man es akzeptieren.»
Die Sängerin hat sogar mehr getan als das. In aller Offenheit lässt sie in einer neuen Dokumentation des US-Senders HBO Einblicke in ihre Seele zu. Der Film «Tina» feiert ihre Erfolge, zeigt aber auch die tiefen Täler, die sie durchschreiten musste. «Unsere Ambition war, ihre bereits sehr bekannte Geschichte auf eine Art zu erzählen, die noch nie da war», erzählt Produzent Simon Chinn in einem Interview: «Am Anfang waren sie und ihr Mann Erwin zögerlich, doch dann kamen sie an Bord.» Die Doku sei für Tina Turner eine Art Abschluss, sagt Erwin Bach (65), der mit ihr am Zürichsee lebt. Er war für die Produzenten eine Schlüsselfigur, sein Vertrauen galt es zu gewinnen. «Er ist der Wächter vor der Tür zu Tinas Welt.»
In dem deutschen Musikmanager fand die Rock-Ikone 1986 die grosse Liebe. Die Wunden, die ihr erster Mann und Bühnenpartner Ike Turner († 76) ihr zufügte, konnte aber auch er nicht heilen. Die Ehe (1962 – 1978) war geprägt von körperlichen, psychischen und sexuellen Misshandlungen. 1968 beging die Sängerin sogar einen Suizid-Versuch. Heute sagt sie über Ike, der 2007 starb, dass sie ihm vergeben habe. «Lange Zeit hasste ich ihn, ich gebe es zu. Aber dann, nach seinem Tod, erkannte ich, dass er ein kranker Mensch war. Er hat mich auf den Weg gebracht, war anfangs gut zu mir. Vielleicht war es gut, dass ich ihn getroffen habe, das weiss ich nicht.»
Verarbeiten konnte die Sängerin, die 1984 mit «Private Dancer» solo durchstartete, die Grausamkeiten allerdings nie. Bis heute leidet sie an einer posttraumatischen Belastungsstörung, wie der Film enthüllt. Typisch für diese Erkrankung ist, dass das durchgemachte Trauma immer wieder erlebt wird. Bei ihr geschieht das in Form von Albträumen, in denen sie geschlagen wird: «Du träumst, und alles ist wieder da – wie ein Fluch.» Erwin Bach fügt an: «Es ist bei ihr wie bei Soldaten, die aus dem Krieg zurückkommen.»