Versprechen an seinen toten Freund
Ein Abenteuer solle er damit erleben, verlangte Rick, als er Max vor seinem Tod ein Zelt schenkte. Was der daraus machte, berührt die Welt.
«Sein Plan war, ein Jahr im Zelt zu leben, und er setzte sich von Anfang an das Ziel, damit 100 000 Pfund zusammenzubringen», erzählt seine Mutter Rachael. «Wir dachten schon, dass wir da wahrscheinlich etwas aus unserer eigenen Tasche würden drauflegen müssen.»
Doch die Eltern von Max hatten nicht damit gerechnet, wie viel öffentliche Aufmerksamkeit und Beifall die Aktion ihres Sohnes auslösen würde. Er hat seit zehn Monaten jede Nacht draussen verbracht und sein Vorhaben mit eingenommenen 136 000 Pfund längst selbst erreicht, gespendet von Menschen aus aller Welt, die gerührt sind von seinem Einsatz.
Eine grosse Herausforderung kam mit dem Beginn des Winters auf den Jungen zu. Zum Glück hat auch Lisa Stent aus dem weit entfernten Cheshire bei Liverpool (GB) von Max’ Tun erfahren. Sie hatte immer noch die Camping-Ausstattung ihres Sohnes aus der Armee. Der 21-Jährige war bei einem Einsatz in Afghanistan Anfang 2020 getötet worden. «Max erinnerte mich so sehr an Joe. Das wäre genau die Art Abenteuer, die auch ihm gefallen hätte.» Sie entschied sich, Max den superwarmen Armee-Schlafsack und andere Utensilien zu spenden.
Der konnte sie gut gebrauchen. «Es macht Spass, aber es ist hart – das Wetter, die wilden Tiere, es ist eine echte Herausforderung, aber ich habe keine Angst», erzählt Max. Nicht nur er, auch seine Mutter ist froh um die neue Ausrüstung: «Dies ist nun bereits sein fünftes Zelt. Die meisten halten maximal zehn Wochen, wenn man sie ununterbrochen benutzt. Bis am Schluss werden wir wohl noch ein paar Zelte mehr verbrauchen.»
Zum Essen, Waschen und Homeschooling geht Max ins Haus, sonst verbringt er seine Zeit gerne draussen – nicht nur zum Schlafen. «Das Beste am Campen ist, dass ich für mich sein und so lange Comics lesen kann, wie ich will», sagt der Junge.
Er ist auch nach bald einem Jahr immer noch lieber draussen als drinnen. Er mag es, den Vögeln zuzuhören, auch wenn der Wind an seinem Zuhause rüttelt. Das einzig Unangenehme sei gewesen, als er ein Ameisennest unter seiner temporären Behausung entdeckt habe.