Model-Job ruinierte fast ihre Gesundheit
Anne-Sophie schaffte, wovon Millionen Mädchen träumen, schwebte über die Laufstege der Welt. Jetzt klagt sie an.
Sie wollte so berühmt sein wie Heidi Klum (47). Dieser Wunsch hätte das Leben von Anne-Sophie Monrad (29) fast zerstört. Wie viele Mädchen liebte sie die Sendung «Germany’s Next Topmodel», träumte von den Laufstegen der grossen weiten Welt.Mit 17 erfüllte sich der Traum: Sophie wurde in ihrer Heimat Flensburg (D) bei einem Modelwettbewerb entdeckt. Sie zog nach New York, Mailand und Paris, arbeitete für Karl Lagerfeld († 85) und Jean-Paul Gaultier (68). Doch ihre Karriere als Topmodel kostete sie beinahe ihre Gesundheit. Schuld seien die Model-Agenturen sowie der Erfolgsdruck gewesen, sagte sie zu «Bild». «Die meiste Zeit wurde ich für mein Aussehen fertiggemacht – man nannte mich Dickerchen, riet mir sogar, mei-nen Hüftspeck absaugen zu lassen.» Ihr seien zudem Drogen zum Unterdrücken des Hungers angeboten worden.
Anne-Sophie Monrad tat alles, um dünn zu sein. «Bei einer Körpergrösse von 1,81 Meter wog ich nur 54 Kilo. Wenn ich so runtergehungert ankam, erzählten mir alle, wie wunderschön ich aussehe. Ein Cappuccino war jedoch eine ganze Mahlzeit für mich!» Die Extrem-Diät hatte einen schlimmen Nebeneffekt. «Über sechs Jahre hinweg bekam ich meine Periode nicht.» Ihre Östrogenwerte entsprachen denen einer 50-Jährigen. Erst 2018 wachte Anne-Sophie Monrad auf: Ihr Vater und eine Freundin erkrankten schwer. «Damals wurde mir klar, dass ich mich selbst krank mache, während es anderen wirklich schlecht geht.» Heute arbeitet sie als Ernährungsberaterin und hat über ihr Leben das Buch «Fashion Victim» (dtv-Verlag) geschrieben.
Was hält sie heute von Casting-Shows wie «Germany’s Next Topmodel»? «‹GNTM› finde ich bedenklich. Es fehlt die Aufklärung, wie es wirklich läuft. Es wird nicht gesagt, wer in Wirklichkeit für die Flüge und tollen Hotels bezahlt. Das wird vielen Models vom Gehalt abgezogen.» Und das TV-Format zeige nicht, dass man als Model völlig auf sich allein gestellt sei: «Auch wenn du erst 17 Jahre alt bist.»