Knallhartes Bond-Girl – mit schockierenden Plänen

In ihrem neuen Videoclip lehrt sie James Bond das Fürchten – bis zum bitteren Ende. Ein Abschied der anderen Art steht ihr selbst im wahren Leben bevor.

Glitzerkleid, schwarzer Bob – und eine Waffe in der Hand: Mit diesem Bond-Girl ist nicht zu spassen. «Diese Frau ist stark, weiss genau, was sie will und bekommt es auch», sagt Géraldine Olivier (53) der GlücksPost am Telefon. Sie muss es wissen: Die Schlagersängerin hat sich höchstpersönlich in die knallharte Lady verwandelt. «Normalerweise gewinnt 007 immer – diesmal stirbt er», verrät sie schmunzelnd. Wie genau der Kult-Agent zur Strecke gebracht wird, ist im Video zu ihrer neuen Single «Der Boden ist Lava» zu sehen.

Die Freude über den Schauspieleinsatz hört man ihr deutlich an: Géraldine ist ein Fan der Bond-Reihe. «Im November kommt der 25. Film in die Kinos – wegen Corona mit Verspätung», erzählt sie. «Ich habe mein 25-jähriges Bühnenjubiläum, das ich aus demselben Grund nicht gross mit meinen Fans feiern darf. Das passt wunderbar.» Die Idee zum Agenteneinsatz hatte Lutz Ribatis (56), ihr Mann und Manager. Ein Geschenk für sie, das genau zur richtigen Zeit kam.

Die Pandemie hat Géraldine Olivier, wie viele andere Künstler, sehr beschäftigt und auch Ängste hervorgerufen. «Der Titel meines Lieds ‹Der Boden ist Lava› trifft es gut: Die ganze Welt brennt.» Für sie bedeutet das: keine Auftritte, keine Einnahmen. Es sei wie eine erzwungene Rente gewesen, mit viel zu wenig Entschädigung vom Staat. Deutschland, wo die Fribourgerin lebt, habe da grosse Fehler gemacht. Eine riesige Stütze war für sie ihr Mann, der eine etwas positivere Lebenseinstellung habe als sie selbst. «Auch wenn die Sonne nicht scheint, scheint sie für ihn hinter den Wolken immer. Das trägt mich.»

Trotzdem stimmte sie die aktuelle Situation oft nachdenklich, und immer wieder kam die Frage auf: «Wie geht es weiter?» Und sie hat für sich selbst eine Antwort darauf gefunden. Diese dürfte ihre Fans allerdings schockieren! «Ich werde in näherer Zukunft als Sängerin aufhören», gesteht Géraldine Olivier. «Es wird aber keinen grossen Abschied geben. Ich verkünde es einfach irgendwann unerwartet auf Facebook, gehe leise und unerwartet – so, wie ich vor 25 Jahren auch gekommen bin.»

Den Abschied erleichtert der Sängerin die Familie: Ehemann Lutz, mit dem sie übrigens in rund drei Jahren nach Mallorca ziehen will, sein Sohn Jonas (19) und ihr Sohn Gregory (19). «Ich bin so glücklich mit ihnen. Sie sind mir das Allerwichtigste.» Corona hat ihren Entscheid zwar beeinflusst, ist aber nicht der einzige Grund: Das Musikgeschäft gefällt ihr nicht mehr. Alben würden kaum noch verkauft, in der Streaming-Industrie sei die Schlagerbranche noch nicht angekommen. Und im Fernsehen gebe es nur noch wenige Auftrittsmöglichkeiten. In die TV-Sendungen würden immer die gleichen Sängerinnen und Sänger eingeladen. Dies habe mit den grossen Plattenfirmen zu tun, die den Takt vorgeben. Junge, tolle Talente hätten kaum mehr eine Chance. Dazu zählt sie beispielsweise auch «ihren» James Bond aus dem Video: Marco Sommer (36), ein Sänger aus Schleswig-Holstein, den sie und ihr Mann mit ihrer eigenen Platten- und Managementfirma unterstützen.
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Ein komplett neues Album von Géraldine Olivier wird es wahrscheinlich nicht mehr geben. Einen Lichtblick gibt es für ihre Fans aber: Solange die Konzerte gut besucht seien, werde sie noch Live-Auftritte geben. So ist etwa eine Weihnachtstour geplant. Und in diesen Tagen bereits reist sie in die Schweiz: Sie tritt am 19. September im «Luxory» in Grenchen SO auf. «Ich freue mich schon riesig, meine wunderbaren Schweizer Fans wiederzusehen!», sagt Géraldine Olivier. Und sie bringt für diese sogar eine Überraschung mit: Ebenfalls auf der Bühne stehen wird «007» Marco Sommer – höchst – lebendig, trotz seinem «mörderischen» Bond-Girl.