Peter Pfändler
Ab ins Atelier für sein Wohlbefinden
Wegen Corona kann der Comedian sein 25-jähriges Bühnenjubiläum nicht wie geplant feiern. Dafür hat er Zeit – für sein Hobby Malen, für Tochter Ella und für die Vorbereitung des neuen Programms.
Im zum Büro umgebauten Schopf neben seinem selbst renovierten Haupthaus nahe Zürich kommt Peter Pfändler (59) zur Ruhe. Denn hier arbeitet er nicht nur, hier ist auch sein Malatelier untergebracht. Den Spass mit dem Pinsel entdeckte er vor rund sieben Jahren. Richtig malen tut er seit 2015. «Hauptsächlich kubistische Sachen», wie er der GlücksPost erzählt.
Zeit für sein Hobby hat der Comedian momentan genug. Wie alle aus der Unterhaltungsbranche musste auch er die Tour mit seinem aktuellen Programm «Fadegrad und ungeschminkt» wegen der Virus-Krise abbrechen. Nun arbeitet er an seiner «Corona»-Reihe, wie er die Pferdeköpfe auf Leinwand scherzhaft nennt. Es ist ein Auftrag des CSI, des Internationalen Springreit-Turniers. Peter Pfändler, selbst ehemaliger Springreiter, verkauft seine Werke nur, «wenn jemand sich meldet und eines möchte. Oder für einen guten Zweck».
Ansonsten sitzt der Zürcher nur für sein Wohlbefinden im Atelier: «Malen ist Musse. Es ist sehr meditativ. Wenn du mal drin bist und alles stimmig ist, fliesst es richtig», schwärmt er. «Dabei kann ich relaxen, herunterfahren, es ist kein Anspruch da. Es ist ein Ausgleich zu meinem eher hektischen und dynamischen Beruf auf der Bühne.» Angeben möchte er mit seiner Passion auf keinen Fall. Eine Vernissage fände er «an Überheblichkeit nicht zu überbieten. Ich hätte ein schlechtes Gewissen gegenüber richtigen Kunstmalern».
Die Einzige, die seinen Frieden vor der Staffelei stört, ist Tochter Ella (4). «Es ist immer das Gleiche: Sie möchte überall dabei sein», erzählt der leidenschaftliche Vater liebevoll. «Ich sage ihr dann jeweils, sie dürfe bleiben, wenn sie still neben mir sitzt.» Das klappe aber natürlich nie. Auch jetzt folgt das Mädchen dem Papa auf Schritt und Tritt. Sie liebt Pferde ebenfalls. Die beiden Nachbar-Ponys sind ihre liebsten Gspänli: Ella kann aus dem eigenen Garten einfach unter dem Zaun durch auf deren Weide. Pfändler sieht den Moment schon kommen, in dem sie mit Reiten beginnen will. Als sie nun hört, dass eines der Pferdebilder vielleicht ihr gewidmet wird, macht sie grosse Augen und platzt heraus: «Das ist für mich? Uah!» Und rennt gleich zum Bild, das auf der Staffelei steht. «Hier soll gross Ella stehen», befindet sie und zeigt auf eine noch unbemalte Stelle.
Natürlich gibt es für Peter Pfändler auch neben dem Malen und trotz Corona-Pause viel zu tun: Er arbeitet an seinem neuen Programm mit dem Arbeitstitel «Programm 21». Premiere soll im kommenden März sein. Vorher möchte er aber doch noch sein durch die äusseren Umstände aus dem Fokus geratenes 25-jähriges Bühnenjubiläum feiern. Das hätte er 2020 hindurch mit seinem Publikum tun wollen. Er hofft, dass das bei den Comedy-Dinners, die im Herbst geplant sind, möglich ist (Infos unter: www.peter-pfaendler-comedy.ch). «Es sind dieselben Beizen, bei denen ich diese Comedy-Dinner am Anfang meiner Karriere 1995 gemacht habe.» Die Wirtsleute hätten lieber ihre grossen Säle mit dem erfolgreichen Komiker gefüllt. «Doch ich bestand darauf, dass es im kleinen, exklusiven Rahmen im Restaurant stattfindet. Wie damals.