Fabien Rohrer & Patrycja Studer
Liebe gefestigt – nach ersten Hürden
Ein Jahr, nachdem in der TV-Show «Darf ich bitten?» erste Funken sprühten, sind der Ex-Snowboarder und die Tanzlehrerin trotz der Tücken des Alltags immer noch ein Paar.
Am Anfang ist alles anders: «Man ist offener, hat gute Vorsätze und glaubt, dass es gut funktionieren wird, wenn alle am gleichen Strang ziehen», erinnert sich Patrycja Studer (30) an die Zeit, als sie Fabien Rohrer (44) bei den Proben zur SRF-Tanzsendung «Darf ich bitten?» immer näher kam – und damit auch dessen Sohn Jeremy (7). Kurz nach der Sendung gaben die beiden offiziell bekannt, dass sie ein Paar sind.
Ein Jahr ist seither vergangen. In der Zeit ist viel passiert. Patrycja ist in eine Studiowohnung in Fabiens Mehrfamilienhaus in Spiez BE gezogen. Er wohnt mit Jeremy in der Dachwohnung. So haben beide ihren Freiraum. Denn sie mussten realisieren, dass das mit der Patchwork-Familie nicht so einfach und harmonisch ist, wie es zu Beginn ihrer Beziehung gerne dargestellt wurde. «Durch meinen Beruf habe ich einen anderen Rhythmus, arbeite oft spät und schlafe morgens lange. Zudem habe ich auch eigene Interessen und Hobbys, die ich ausleben möchte», sagt Patrycja, die bei der neuen Staffel von «Darf ich bitten?» wieder im Einsatz ist.
Oft werde es ihr auch zu laut, wenn Vater und Sohn ihren Leidenschaften nachgehen. Dass sie dabei zuschaut, wenn die beiden mit ihren ferngesteuerten Crawlern spielen, gibt es nur für das Foto. «Normalerweise würde ich mich bei solchen Aktivitäten zurückziehen.» Sie wolle sich nicht so stark einspannen lassen, dass sie sich verbiegen müsse.
Deshalb ist klar festgelegt, dass sie Teil der Familie, aber kein Mutter-Ersatz ist. «Ich bin es gewohnt, mit Jeremy allein zu sein, wir funktionieren gut zu zweit», meint Fabien. «Patrycja muss bei mir nichts mitmachen, ist aber immer willkommen, wenn sie dabei sein will.» Umso dankbarer ist er seiner Partnerin, dass sie dennoch mithilft – Jeremy mal von der Schule abholt oder ihn hütet.
War der Junge bis vor rund einem Jahr ein sehr einfach zu begeisterndes und folgsames Kind, beginnt er nun, seinen Kopf durchzusetzen. Er will zuerst nicht aufs Foto für die GlücksPost. Stöhnt, dass er Skateboarden langweilig finde, als er im Skatepark im Garten ein paar Tricks zeigen soll. Das bringt Fabien schon mal an seine Grenzen: «Es ist intensiv und belastend, eine unglaubliche Verantwortung. Aber mich gibt es halt nur mit Kind. Das ist nicht immer einfach – auch für mich nicht.»
Er verstehe die Frustration von Hausfrauen. «Du musst dir deine Freiheit holen. Wenn du dir das nicht leisten kannst, wird es übel.» Patrycja habe ihm schon lange geraten, er solle sich Hilfe holen. «Doch zuerst musste es mir ein paar Mal den ‹Deckel lupfen›, bis ich es endlich selbst eingesehen habe.»
Nun wohnt seit zwei Wochen ein Au-pair im Mehrfamilienhaus in Spiez. «Wir haben lange nach einem Weg gesucht, der für uns stimmt», erzählt Patrycja. Dank der jungen Frau, die sich zeitweise um Jeremy kümmert, habe sich die Situation entspannt. Jetzt hat das Paar endlich auch mal Zeit zu zweit. «Ich kann das Au-pair ganz flexibel einsetzen, auch an einem Abend, wenn wir ausgehen wollen.» Fabien ist völlig begeistert von seiner neuen Freiheit.
Jeremy weiss, dass es Schelte gibt, sollte er der neuen Betreuerin nicht gehorchen. Dasselbe gilt für sein Benehmen gegenüber Patrycja. «Sie muss mich schon verdammt gerne haben, dass sie das alles mitmacht», stellt Fabien mit einem liebevollen Blick Richtung seiner Partnerin fest.
Doch in ihrer Beziehung halten sich Geben und Nehmen die Waage: Mit seinem Wissen als Geschäftsmann und Immobilienmanager unterstützt er die gebürtige Polin in ihren Plänen, ihr Geschäft als Tanzlehrerin zu professionalisieren und zu erweitern. «Fabien gibt mir strategische Tipps und Tricks oder vermittelt mir durch seine vielen Kontakte Leute, die mich bei bestimmten Sachen wie der Gestaltung meiner Geschäftsunterlagen beraten.»
Sie begleiten einander auch an berufliche Anlässe. Patrycja lief mit Fabien den Hindernis-Parcours der Sendung «Ninja Warriors Switzerland» mit. Er ist an ihren Auftritten bei «Darf ich bitten?» dabei. «Ich bin sicher, dass sie mit ihrem Tanzpartner ins Finale kommt», sagt Fabien. Er habe bereits Hotelzimmer für die Finaldaten gebucht.