«Der Bub ist das Beste, was uns passieren konnte»
Ein Ehepaar wurde Eltern eines Mädchens mit dem Down-Syndrom. Damit sich das Kind nicht einsam fühlte, adoptierten die beiden darauf einen Buben – ebenfalls mit Down-Syndrom.
Ein grosses Herz: Allison (29) und Andrew Sweatman (31) aus dem amerikanischen Cabot (Arkansas) adoptierten den damals dreijährigen Beau, damit er mit ihrem Töchterchen Rosie gemeinsam aufwachsen kann. Er hat wie sie das Down-Syndrom. Beaus Eltern zeigten sich mit seiner Erziehung überfordert. Und die Sweatmans wünschten sich für Rosie einen älteren Bruder. Sie hätten sich keinen besseren vorstellen können: Beau kümmert sich liebevoll um seine Schwester, spielt und kuschelt mit ihr, die beiden lachen viel, sprechen können sie leider noch nicht.
Als das Paar damals, als Allison im fünften Monat war, erfuhr, dass sein Kind das Down-Syndrom und einen Herzfehler hatte, war es zunächst schockiert und verunsichert. Nach der Geburt, einem Notkaiserschnitt in der 37. Woche, verbrachte die Kleine ein Jahr im Spital. Sie erlitt immer wieder Krampfanfälle.
Andrew sagt: «Ich hatte Angst vor dem, was da auf uns zukommen würde.»
Als Rosie dann heimkam, war die Freude riesig. Sie ist mittlerweile drei Jahre alt. Das Paar schämt sich heute, dass es das Baby erst gar nicht bekommen wollte. Eines Tages erzählte ihnen ein Freund von Beau (heute 4). Die Sweatmans nahmen Kontakt mit Beaus Eltern auf und chatteten regelmässig mit ihnen, bevor sie sich im November 2017 erstmals begegneten. «Das erste Treffen mit ihnen und Beau lief super. Er und Rosie verstanden sich auf Anhieb und begannen miteinander zu spielen», erinnert sich die Mutter.
Im ersten Jahr hatte das Paar kaum richtig Zeit, sich auf Rosies Bedürfnisse einzustellen. Als Beau in die Familie kam, entspannte sich die Situation, die Eltern fühlten sich entlastet. «Als ich Beau erstmals in den Armen hielt, waren so viele Emotionen dabei, und ich weinte vor Glück. Mein Mann und ich hatten schnell eine innige Beziehung zu ihm. Beau ist das Beste, was uns passieren konnte.»
Allison Sweatman und ihr Mann fühlten sich gesegnet, dass sie diesen Buben bei sich aufnehmen durften. «Es stört uns auch nicht, dass uns die Leute anstarren, wenn wir mit den beiden spazieren gehen.» Sie erzählt weiter: «Die Mutter von zwei Kindern mit dem Down-Syndrom zu sein, ist so bereichernd. Und mit ihren Fortschritten übertreffen sie unsere Erwartungen bei weitem. Es ist ein grosses Glück, dass wir uns für Beau entschieden haben.»