«Das Warten ist sehr hart»

Das Schicksal ist manchmal so grausam: Der kleine Alfie Webb (2) erkrankte an Blutkrebs nur Tage, nachdem sein Vater Ollie (27) die Behandlung wegen der gleichen Erkrankung beendet hatte. Dabei war nicht klar, ob er den Krebs wirklich besiegt hatte.

Rückblick: Bei Ollie Webb wurde der Krebs im Oktober 2018 diagnostiziert. Der Elektroingenieur bekam während drei Wochen Bestrahlungen, beendete die Behandlung im Oktober.

Vor einem Jahr wurde das Leiden dann bei dem Baby festgestellt. «Die Diagnose hat uns erschüttert», sagt seine Mutter, die Engländerin Saffron Webb (26). Der Kleine war immer sehr müde und hatte während sieben Tagen hohes Fieber. Dann beschloss seine Mutter, mit ihm ins Spital zu fahren. Dort tippten die Ärzte zunächst auf eine Hirnhautentzündung, kurz darauf lautete die Diagnose Leukämie. Alfie begann mit einer Chemotherapie und musste sechs Monate im Spital verbringen. Daneben bekam er regelmässig Bluttransfusionen.

Bei ihren Besuchen weinten die Eltern nicht, obwohl ihnen danach zumute war. «Aber wir wollten Alfie nicht verunsichern und uns stark zeigen.» Weil Alfie ein schwaches Immunsystem hatte, durften die Eltern und andere Besucher ihn nur mit Schutzmasken sehen. Saffron, die seit neun Jahren mit Ollie verheiratet ist, erzählt: «Alfie steckte sich mit verschiedenen Viren und Bakterien an und musste deswegen auf die Quarantäne-Station. Diese hatte  noch nicht einmal Fenster.»

Die drei feierten sogar Weihnachten auf dieser Station. «Wir verkleideten uns als Elfen, aber sein erstes Weihnachtsfest gefiel ihm nicht wirklich.»

Vor Alfie liegt eine unsichere Zukunft. Er braucht eine Stammzellenspende, damit er gesund wird und bleibt. Doch noch ist kein passender Spender in Sicht. «Wir beten, dass wir bald einen finden, wir wollen Alfie nicht verlieren», sagen die Eltern. «Das Warten ist sehr hart.» Dennoch bleiben sie stark – und Alfie auch. Ollie Webb: «Er ist ein sehr tapferer Bub.»