Viola Tami, Dani Bill und Co.
Auf der Bühne mit ihren Kids!
Für die neue Inszenierung des Musicalerfolgs «Die kleine Niederdorfoper» im Zürcher Bernhard-Theater braucht es Kinderdarsteller. Der Nachwuchs einiger Ensemble-Mitglieder macht sich bereit für den ersten, grossen Auftritt.
Wenn es ab 5. November wieder heisst «De Heiri hät es Chalb verchauft», werden Tausende von Besuchern im Zürich der 50er-Jahre schwelgen. In der Welt der Dirnen, kleinen Gauner und biederen Bürger, dem Sittengemälde, das «Die kleine Niederdorfoper» auf die Bühne malt.
Erneut machen sich Erich Vock (57) und sein Partner Hubert Spiess (55) daran, dieses zeitlose Stück im Bernhard-Theater Zürich zu inszenieren. Neben den beiden nimmermüden Theatermachern sind viele Schauspieler dabei, die schon seit Jahren zu ihrem Umfeld gehören. Aber es gibt auch neue Ensemble-Mitglieder wie Tiziana Gulino (22), «The Voice of Switzerland»-Siegerin 2014.
Erich Vock hat seine «Niederdorfoper» aus dem Jahr 2009 überarbeitet. Neben den zusätzlichen Darstellern gibt es auch weitere Szenen und Charaktere. Dazugekommen ist eine Kinderrolle, die von Sprösslingen der erwachsenen Darsteller gespielt wird: Daniel Bills Tochter Grace (8) , Viola Tamis Sohn Leandro (10), die beiden Töchter von Karin Moser Yara (14) und Aiyana (12) sowie Hanna (10), die Tochter von Musiker Christian Niederer.
Weil man Kindern in diesem Alter nicht zumuten kann, an fünf bis sechs Vorstellungen pro Woche aufzutreten, ist die Rolle auf die fünf Mädchen und Buben aufgeteilt. Der Nachwuchs bringt teilweise Erfahrung mit. Einige spielen schon in Kindertheatern. Für die Macher ist dies jedoch kein Hauptkriterium. Die Szene dauert gerade mal 15 Sekunden, in denen der Knirps der Variété-Sängerin Olly Moreen (Viola Tami) hilft, ihre Koffer ins Hotel «Lämmli» zu tragen, dafür einen «Batzen» erhält und mit einem vorwitzigen Spruch abtritt.
Vock und Spiess empfinden es nicht als Nachteil, dass die Jungdarsteller alle Kinder von Ensemble-Mitgliedern sind. Im Gegenteil: Die haben durch die Arbeit ihrer Eltern eine gewisse Ahnung davon, was auf sie zukommen könnte, wenn sie plötzlich im Scheinwerferlicht stehen. Den Produzenten ist es vor allem wichtig, dass die Kids von sich aus auf der Bühne stehen wollen und Spass am Auftritt haben.