«Ich danke dem lieben Gott jeden Tag»

Hier ist er aufgewachsen, hier fühlt er sich immer noch zu Hause. Auf der Seidlalm in Kitzbühel stellt Hansi Hinterseer (65) sein neues Album «Ich halt zu dir» vor. Und schwelgt in Erinnerungen. «Im Winter habe ich mir als Kind hier die Ski angeschnallt und bin runter in die Schule gewedelt, das war morgens immer das Schönste für mich», schwärmt der Sänger und Ex-Skistar. «Dieser Ort hat einfach sehr viel mit mir und meinem Leben zu tun.»

GlücksPost: Sie können in diesem Jahr auf eine 25-jährige Karriere zurückblicken. An welche Zeit erinnern Sie sich da besonders gerne?
Hansi Hinterseer: Ich muss sagen, ich bin ein Glückskind, und es gab viele schöne Momente. Wenn ich an meine ersten Auftritte denke, wie aufgeregt ich war und wie das Publikum meinen Weg bis heute mit mir gegangen ist, dann ist das allein schon ein unfassbares Glück. Ich möchte den Menschen mit meiner Musik in Erinnerung bleiben und allem, was wir dadurch miteinander erlebt haben – das wünsche ich mir sehr. Für mich ist jeder Tag ein Geschenk. Allein, dass ich das machen darf, was ich möchte, ist ein Traum. Dafür danke ich dem lieben Gott jeden Tag.

Sind Sie ein gläubiger Mensch?
Ja, ich bin ein gläubiger Mensch. Das tut mir gut. In den Bergen wächst man so auf, da wird man so erzogen. In manchen Situationen schaut man schon auf zum Himmel, um Trost zu finden, und auch aus Dankbarkeit.

Glauben Sie auch an Schutzengel?
Ja. Ich hatte schon viele Schutzengel. Als Skifahrer auf den Pisten, aber auch auf der Strasse während meiner vielen Autofahrten. Jeder von uns hat doch schon Situationen erlebt, die gerade noch einmal gut gegangen sind und wo er dachte: «Mann, da habe ich aber einen Schutzengel gehabt.» Es ist noch nicht lange her, dass meine Frau Romana ihre Mama Silvia verloren hat. Die Vorstellung, dass sie jetzt als Engel über uns wacht, tröstet. Wenn jemand gegangen ist, dann ist er nicht weg. Wir denken oft an sie, und dadurch ist sie auch weiterhin Teil unseres Lebens. Die Liebe stirbt nie. Sie verbindet auch über den Tod hinaus.

Ihr neues Album trägt den Titel «Ich halt zu dir». Wie wichtig ist es, in einer Beziehung zusammenzuhalten?
Zusammenhalt ist das Wichtigste in einer Beziehung. Man sollte in einer Ehe an einem Strang ziehen und in die gleiche Richtung blicken. Romana, unsere Töchter und ich haben immer zusammengehalten. Gemeinsam haben wir dadurch sehr viel erreicht und sind glücklich.

Ein Song auf Ihrem Album heisst: «Du bist der Sonnenschein für mich». Haben Sie dieses Lied Ihrer Frau gewidmet?
Ja, Romana ist mein Sonnenschein, mein Glücksbringer, meine grosse Liebe. Wir sind seit 33 Jahren verheiratet, und ich bin noch immer verliebt wie am ersten Tag. Ich würde sie sofort wieder heiraten.

Was schätzen Sie an ihr besonders?
Alles. Sie gibt mir den Rückhalt, den ich brauche in meinem Beruf, ist eine starke Partnerin. Und eine wundervolle Mutter für unsere Kinder. Romana ist wie ich ein absoluter Familienmensch. Es war ihr immer wichtig, dass wir viel Zeit miteinander verbringen. Wir haben eine sehr innige Beziehung zu unseren Töchtern. Auch wenn sie jetzt ihre eigenen Wege gehen, sind wir für sie da, wenn sie uns brauchen.

Hat Romana auch wieder Titel für das Album geschrieben?
Ja, sie hat «Romy Hey» und den Song «Weil du so bist, wie du bist» geschrieben, eine wunderschöne Ballade. Die Produzentin Denise Rich, mit der wir befreundet sind, hat den Titel komponiert. Sie hat schon Songs für Céline Dion, Natalie Cole und Miley Cyrus produziert, ist wirklich weltbekannt. Denise lebt in New York, hat aber österreichische Vorfahren. Eine wirklich tolle Frau, die leider eine schlimme familiäre Tragödie erlebt hat. Ihre Tochter Gabrielle starb mit 27 Jahren an Leukämie. Nach ihrem Tod hat Denise eine Stiftung ins Leben gerufen und sammelt seitdem bei Charity-Events Spenden für die Krebs-Forschung.

Ein Lied des neuen Albums, das Sie in TV-Shows schon vorgestellt haben, heisst «Unwiderstehlich». Was macht eine Frau für Sie unwiderstehlich?
Romana ist für mich unwiderstehlich. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen (lacht).

Seit drei Jahren sind Sie Grossvater. Wie hat das Enkelkind Ihr Leben verändert?
Enkelkinder sind einfach toll. Es ist auch für uns ein neuer Lebensabschnitt. So ein kleines Wesen heranwachsen zu sehen und ein neues Leben begleiten zu dürfen, macht mir sehr viel Freude. Und es ist noch einmal anders als mit den eigenen Kindern. Die Grosseltern dürfen schon ein bisschen grosszügiger sein, nicht so streng. Ich denke, ich bin ein lässiger Opa.